İlahi Ordu – Göttliche Armee

Hab‘ es eigentlich nie zitieren wollen, weil‘s ja fast 20 Jahre alt ist, und man nicht jeden mit Altaussprüchen herumwatschen braucht, aber in diesem Fall muss eine Ausnahme gemacht werden.

Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.“ (nach Ziya Gökalp, aus dem Gedicht „İlahi Ordu“ („Göttliche Armee“)) – Erdogan 1998 auf einer Wahlkampfveranstaltung

TK-Islam-Flagge

Ich nehme an bzw. fürchte, viele Anhänger des Präsidenten sehen das ähnlich, und das nicht nur in der Türkei.

Splitter zum Tag …

  • Problem ist, dass die Schließung radikaler Moscheen und das Ausweisen von Hasspredigern automatisch als politisch rechte Forderung gesehen wird. Wo bleibt die intellektuelle liberale Linke, die das gleiche zur Wahrung der europäischen Freiheiten und Grundrechte fordert? Dies wäre die einzige legitime Position, die eine Rechtslawine aufhalten kann.
  • Herr Olgur meint (relativierend) „Allahu Akbarist ein wichtiger Teil aus der Praxis des Islam.“ Sieht man davon ab, dass die Praxis des Islam kein wichtiger Teil einer offenen Gesellschaft ist und sein darf, mag es ja so sein, aber es ist schon ein Unterschied ob dies Bestandteil des Gebetes in der Moschee ist, oder 4000 Leute des Nächstens dies und schlimmeres skandierend durch die Stadt ziehen, und am nächsten Tag unter Anrufung Allahs einen Kurdischen Gastgarten verwüsten.
    In letzter Zeit sind jedenfalls keine christlichen Hundertschaften unter dem Schlachtruf „Kyrie in excelsis deo“ durch die Stadt gezogen.
  • Herr Olgur meint auch Putschversuche hingegen würde „der Islam nie rechtfertigen„. Mir wäre es lieber die Vernunft, die Verfassung und nicht eine Religion würden im 21. Jahrhundert herangezogen um Putsche abzulehnen.

TürkischeDemokratie

Erdoganisierung der IGGiÖ & die Auslandssteuerung des politisch organisierten Islams in Österreich

Man könnte ja den 15. Juli 2016 auch einmal nutzen, sich ein paar andere Aspekte des Herren Erdogan im Zusammenhang mit Österreich anzusehen.


Wien 16.7.2016

Zum Beispiel:

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) ist als Körperschaft öffentlichen Rechts offizielle Vertretung und zuständig für die Verwaltung der religiösen Belange der in Österreich lebenden Muslime.  Die IGGiÖ, die mehr als 250 muslimische Verbände in ganz Österreich repräsentiert, bietet staatlich finanzierten islamischen Religionsunterricht an den österreichischen öffentlichen und privaten Schulen an.

Nun gab es einen Wechsel an der Spitze. Fuat Saut Sanac von der national-fundamentalistischen Milli Görüs („Nationale Sicht„) geht als Vorsitzender und Ibrahim Olgun von ATIB (Avusturya Türkiye Islam Birligi, Österreichische türkisch-islamische Union) kommt und mit ihm der noch direktere Einfluss von Erdogan über die von Ankara gesteuerte ATIB.

Übrigens: Ibrahim Olgun war ab 2014 als Fachinspektor für den islamischen Religionsunterricht für verschiedene Wiener Bezirke und deren Pflichtschulen tätig. (In Wien gibt es Schulen mit deutlich über 50 Prozent Schülern muslimischer Prägung. Die Daten bestätigen einen massiven demographischen Wandel in Österreich)

Die Türkisch-islamische Union für kulturelle und soziale Zusammenarbeit in Österreich (ATİB) untersteht der dauerhaften Leitung, Kontrolle und Aufsicht des „staatlichen Präsidiums für Religiöse Angelegenheiten(Diyanet) der Türkei, welches dem türkischen Ministerpräsidentenamt angegliedert ist. Der Vorsitzender von ATIB ist Botschaftsrat an der türkischen Botschaft und die Imame an den ATIB-Moscheen werden von der türkischen Regierung ausgebildet und bezahlt. Sie ist nach eigener Angabe mit 75.000 Mitgliedern mit Abstand der größte Verband von Muslimen in Österreich und verwaltet ca. 60 Gebetsstätten.

Somit steht sie im direkten Einfluss eines Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für den die Türkei ein Hort der Pressefreiheit ist. „Nirgendwo ist die Presse freier als in der Türkei“, sagte Erdogan in einer vom Fernsehen übertragenen Rede bei einer Konferenz in der Hauptstadt Ankara. „Ich bin mir sehr sicher, wenn ich das sage“, fuhr Erdogan fort. In der Türkei sei es den Medien sogar gestattet, „Beleidigungen, üble Nachrede, Diffamierungen, Rassismus und Volksverhetzung zu begehen, die nicht einmal in demokratischen Ländern toleriert werden“. Er selbst habe diese Erfahrungen am eigenen Leibe gemacht.

Die islamisch-konservative AKP hat bei den in Österreich lebenden Türken die absolute Mehrheit der Stimmen für sich eingeholt. Bei den letzten Wahlen stimmten beinahe 70 Prozent der Wähler in Österreich für die Partei Recep Tayyip Erdogans.

ANMERKUNG: Seit seinem Amtsantritt muss Recep Tayyip Erdogan sich ungefähr drei Mal am Tag beleidigt gefühlt haben. Nachdem er im August 2014 von der Regierungsbank in den Präsidentenpalast wechselte, gingen bei der türkischen Justiz fast 2000 Klagen auf der Grundlage von Paragraf 299 des türkischen Strafgesetzbuches ein.

Erdowitz und „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“

ErdoWitz

Das deutsch-türkische Verhältnis wird aufgrund des umstrittenen Erdogan-Gedichts des Satirikers Jan Böhmermann zunehmend belastet: Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan forderte nun auch persönlich in einem Brief von Deutschland, ein Strafverfahren gegen Böhmermann einzuleiten.

Ankara hatte das bewusste Schmähgedicht, mit dem Böhmermann unter anderem Erdogans Vorgehen gegen die Meinungsfreiheit in der Türkei satirisch thematisierte, als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ bezeichnet.

„Erdowi, Erdowo, Erdogan“

Das türkische Außenministerium hat im Streit über eine NDR-Satiresendung offenbar vom deutschen Botschafter gefordert, dass der Beitrag nicht mehr gezeigt wird. „Wir haben verlangt, dass die Sendung gelöscht wird„, sagte am Dienstag ein türkischer Diplomat, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AFP.

Tja Herr Klubobmann,

selber 2% Neandertaler, und gerade die Afrikaner nicht, dumm das, was?

(In unserem Erbgut finden sich Spuren von urzeitlichen sexuellen Abenteuern – zwischen dem modernen Menschen und dem Neandertaler. Dass der Neandertaler mit dem modernen Menschen vor allem in Europa – auch körperlich – in Kontakt kam, ist mittlerweile bestens belegt: Laut Genanalysen tragen wir zwei Prozent Neandertaler-DNA in unserem Erbgut. Einzige Ausnahme von dieser Regel sind die Afrikaner, deren Vorfahren hatten mit den Neandertalern offenbar wenig zu tun. orf/science)

Willkommen in der Realität – „Wat nu? Mutti“

Es ist tatsächlich eingetroffen: Die AfD hat in allen drei Bundesländern ein zweistelliges Ergebnis erzielt.

Das mit Abstand beste Ergebnis erzielt die AfD in Sachsen-Anhalt mit derzeit laut Hochrechnung 23,1 Prozent. Damit liegt die AfD in diesem Bundesland nur wenige Prozente hinter der CDU und ist zweitstärkste Partei. In Baden-Württemberg liegt die AfD derzeit bei 14,9 Prozent, in Rheinland-Pfalz bei 12,3 Prozent.

Viel schönzureden gibt es nicht.

Egal ob West oder Ost, ob reiches Baden-Württemberg, armes Sachsen-Anhalt oder ländliches Rheinland-Pfalz – die Landtagswahlen an diesem Sonntag haben einen gemeinsamen Nenner: Den Erfolg der AfD, die Etablierung der Rechtspopulisten im deutschen Parteiensystem, die nun in acht Landtagen vertreten ist.

Etwas untergegangenen ist die Wiederauferstehung der FDP, sowie der Absturz der Linken, die als Protestpartei ziemlich alt ausschaut.

Der Druck auf die Kanzlerin ist mit diesem Wahlsonntag nicht kleiner geworden. Die Flüchtlingskrise harrt weiter einer nachhaltigen Lösung, der nächste EU-Gipfel muss Merkel auf ihrem Weg mit der Türkei weiterbringen. Der Widerstand im Rest Europas ist allerdings groß.

Der Wahlabend hat die SPD wegen der üblen Pleiten in Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg ebenfalls heftig durchgeschüttelt. In beiden Ländern liegen die Sozialdemokraten nun hinter der AfD. Aber am Last-Minute-Sieg in Rheinland-Pfalz berauschen sich die Genossen so sehr, dass sie das fast schon wieder zu vergessen scheinen. (Wir kennen das aus Österreich: egal, wie viel die Sozialdemokraten gerade irgendwo verlieren, Werner Faymann lächelt gemütlich aus dem Kanzleramt.)

Meistens ändern Wahlresultate aber nichts bis kaum an der politischen Realität.

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Arbeitslosengeld zu hoch? Schelling schlägt Hartz-IV-Modell vor!

lutzFinanzminister Hans Jörg „XXX“ Schelling (ÖVP) ist der Meinung, dass in Österreich das Arbeitslosengeld zu hoch sei. Das sagte Schelling am Samstag im Interview mit dem „Standard“.

Als Vorbild nannte der Finanzminister das deutsche „Hartz IV“-Modell. In Deutschland gibt es mit Hartz IV ein Modell, das offenbar besser funktioniert“, so der ÖVP-Politiker und frühere XXXLUTZ Manager.

Btw.: Die Konzerngesellschaft XXXLutz Marken GmbH ist mit neun Mitarbeitern in Österreich und Malta registriert. Die Geschäftsführung sitzt auf der Insel – damit ist das Unternehmen in dem kleinen EU-Land steuerpflichtig. Theoretisch werden Gewinne dort mit 35 Prozent Körperschaftsteuer belastet, dank großzügiger Rückerstattung sinkt der Satz allerdings auf fünf Prozent. Die hiesige Finanz sehe von den Lizenzerträgen in der Höhe von zuletzt rund 40 Millionen Euro (Jahresabschluss 2012/2013) keinen Cent, berichtete das „profil“.

Aber das passt zum Vorbild und „Namenspatron“, Peter „VW-Untreue“ Hartz.

Am 2005 gab die Staatsanwaltschaft Braunschweig an, ein Ermittlungsverfahren gegen Peter Hartz wegen Verdachts der Untreue einzuleiten. Am 15. November 2006 wurde gegen Peter Hartz in Braunschweig das Strafverfahren wegen Untreue als VW-Vorstand in 44 Fällen eröffnet. Die Punkte 21 bis 44 der Anklage betrafen Spesenmissbrauch, Prostituierte und Lustreisen. Die Ermittler erwähnten nicht, dass auch Hartz selbst sich Prostituierte von VW bezahlen ließ. Am 17. Januar 2007 gestand Hartz alle 44 Anklagepunkte ein. Der Gesamtschaden dieser Affäre betrug 2,6 Millionen Euro. Das Landgericht Braunschweig verhängte am 25. Januar 2007 u. A. wegen Untreue  eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren, die zur Bewährung ausgesetzt wurde, sowie eine Geldstrafe von 360 Tagessätzen à 1600 €.