Der Mensch geht, der Müll bleibt

Tag für Tag produzieren wir Müll. Ob Kunststoff, Glas, Papier oder Aluminium, die Abfallberge sind gigantisch. Wenn kein Abfalleimer in der Nähe ist, werfen leider viele ihren Müll achtlos in die Natur. Aber wie lange dauert es, bis Müll verrottet und was bedeutet das für die Umwelt?

Abfall lebt lange

Organische Lebensmittelabfälle besitzen die kürzeste Verrottungszeit. Während sie bei Äpfeln nur etwa zwei bis vier Wochen dauert, verlängert sie sich bei Orangen oder Bananen bereits auf rund zwei Jahre.
Bei Papiertüten und -verpackungen beginnt die Zersetzung nach sechs Wochen. Plastiktüten dagegen sind erst nach zehn bis 20 Jahren vollständig verrottet. Plastikflaschen aus PET sind nahezu nicht zersetzbar. Man geht derzeit von bis zu 450 Jahren aus. Wer eine Plastikflasche im Bienwald zurücklässt, könnte die Reste davon noch 450 Jahre vorfinden. Selbst bei Kaugummi müssen etwa fünf Jahre vergehen, bis er zersetzt ist. Angelschnüre benötigen die unglaublich lange Zeit von circa 600 Jahren.
Das Umweltbundesamt geht davon aus, Zigarettenstummel brauchen bis zu sieben Jahren, bis sie verrottet sind. Ein Taschentuch kann ebenfalls bis zu fünf Jahren liegenbleiben, denn Taschentücher sind nicht einfach nur Papier. Es handelt sich dabei um beschichtetes Papier. Eine Getränkedose soll bis zu 200 Jahren im Wald liegenbleiben, eine Glasflasche sogar 400 Jahre. Windeln benötigen 450 Jahre, bis sie verrottet sind. Ein Plastikbecher im Wald liegt also unter Umständen für immer da, wenn er nicht entfernt wird. Plastiktüten für Obst und Gemüse benötigen ungefähr 10 bis 20 Jahre, Chipstüten sogar bis zu 80 Jahre, bis sie zerfallen sind.

Plastik ist nicht zersetzbar

Das Problem bei Plastik ist, dass es nahezu nicht zersetzbar ist. Was am Ende immer bleibt, ist feinstes Mikroplastik. Dieses gelangt über den Boden ins Grundwasser. Im Meer wird es von Fischen, Muscheln oder anderen Meerestieren aufgenommen und landet so über die Nahrungskette auf unserem Tisch.

Um unsere Umwelt auch in Zukunft nicht mit vermeidbarem Müll zu belasten, sollten wir daher unbedingt auf eine ordnungsgemäße Entsorgung achten. Und: Einwegverpackungen, wie der fast immer verfügbare Coffee-to-go-Becher, stellen nicht nur aufgrund verschmutzter Straßen und öffentlicher Plätze ein Problem dar. Denn selbst bei einer ordnungsgemäßen Entsorgung werden für die Produktion der Verpackungen wertvolle Ressourcen eingesetzt.

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