Nachtrag zum Frauentag am 8. März

Die türkische Präsidentengattin Emine Erdogan hat mit Äußerungen über die Vorzüge des Harems im Osmanischen Reich für Irritationen gesorgt.
Der Harem war eine Schule für Mitglieder der osmanischen Dynastie und eine Lehreinrichtung, in der Frauen auf das Leben vorbereitet wurden“, sagte die Frau von Präsident Recep Tayyip Erdogan nach Angaben von Fernsehsendern am Mittwoch in Ankara.
Im Harem galten während der osmanischen Herrschaft strenge Regeln, an die sich auch der Sultan halten musste. Zudem gab es genaue Vorschriften für die Auswahl und Ausbildung der Haremsfrauen, die in Bereichen wie Literatur, Musik oder Fremdsprachen geschult wurden – allerdings nur zur Unterhaltung des Sultans, dem einige der Frauen auch sexuell zu Diensten sein mussten.

8. März: Frauentag am Bosporus

Eine Demonstration am 7. März 2016 in Istanbul anlässlich des Weltfrauentages wurde von den Behörden gewaltsam aufgelöst. Dabei feuerten die Sicherheitskräfte am Sonntag Gummigeschosse in die Menschenmenge.

In der Türkei wird fast jeden Tag eine Frau von ihrem Ehemann, einem Verwandten oder ihrem Lebensgefährten getötet. Den Vereinten Nationen zufolge ist die Wahrscheinlichkeit, dass es in dem EU-Beitrittsaspiranten zu häuslicher Gewalt in der Ehe kommt zehnmal höher als in Ländern der Europäischen Union. Die Gefahr, von einem Mann erschossen, erstochen oder totgeprügelt zu werden, ist für eine Frau größer, als bei einem Autounfall oder an Krebs zu sterben. Gewalt gegen Frauen sei die Haupttodesursache unter Frauen zwischen 15 und 44 Jahren in der Türkei. Auf einem Gleichberechtigungsindex des UN-Entwicklungsprogramms UNDP liegt die Türkei nur auf Rang 77 von 138 Plätzen.

Anmerkung: Erdoğan nannte die Gleichberechtigung von Frauen und Männer im letzten Jahr in einer Rede vor dem Frauenverband Kadem in Istanbul „wider der Natur“, Frauen seien dem Mann anvertraut. Vor diesem Hintergrund kritisierte Erdoğan in seiner Rede, Feministen akzeptierten die Mutterrolle von Frauen nicht. Deshalb könne man ihnen auch nicht den besonderen Stellenwert erklären, den Mütter und Frauen im Islam hätten. Die Frauenbewegung habe «nichts mit unserem Glauben und unserer Kultur zu schaffen», sagte er. Deren Anliegen findet er unislamisch.

Premierminister Ahmet Davutoğlu erklärte kürzlich, Frauen würden mit der Geburt von Kindern einen Dienst am Vaterland leisten, ähnlich dem Militärdienst.

70. Hinrichtung in Saudi-Arabien seit Jahresbeginn

Die saudi-arabischen Behörden haben heute die 70. Hinrichtung seit Jahresbeginn verkündet.

In Saudi-Arabien steht auf Terrorismus, Mord, Vergewaltigung, bewaffneten Raub und Drogenhandel die Todesstrafe. Aber auch Delikte wie das Abfallen vom Glauben, „Hexerei“ und Ehebruch können mit dem Tod bestraft werden. Riad argumentiert mit der abschreckenden Wirkung. Die meisten Todeskandidaten werden öffentlich enthauptet.

Im vergangenen Jahr 2015 wurden nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP insgesamt 153 Todesurteile vollstreckt. Im Vorjahr waren es noch 84 Exekutionen gewesen.

 

NACHTRAG 6.3.2016 19:40: Das muss auch belohnt werden:

Der französische Präsident Francois Hollande hat den saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Najef in die Ehrenlegion aufgenommen. Die Verleihung von Frankreichs höchster Auszeichnung sei am Freitag erfolgt, bestätigte das französische Präsidentenbüro heute.

Zitate

„Allah will Humor“

Aiman Mazyek
Generalsekretär der Zentralrat der Muslime in Deutschland
im Interview „Darf man mit Mohammed Witze reißen?“

„Das ist eine
wissenschaftliche Angelegenheit.
Da müssen Sie einen Wissenschaftler,
etwa einen Arzt fragen,
warum fragen Sie mich das?“

Fuat Sanaç
Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich
 
auf die Frage, ob die Frau im Islam nun prinzipiell als schwach gilt

„Gspürst Di no?“ 2016 – Kandidat 1

Was in den rechtsgerichteten Foren im Netz zur Zeit passiert, ist mindestens genauso widerlich wie die Taten derjeniger, die die Frauen angegriffen haben. (© NRW Innenminister Ralf Jäger (SPD) ) – auch ohne „mindestens“ hat sich da einer schon gleich am Jahresanfang für den „Gspürst di no?“ des Jahres 2016 beworben!

Hetze gegen Minderheiten sei großes Problem in Österreich, kritisiert UN Menschenrechtsbeirat …

… jener Menschenrechtsrat in Genf, in dem Saudi Arabien eine Führungsrolle spielt, jener Rat der Israel 61 mal verurteilt hat, Nord Korea 8 mal,Iran 5 mal, Weißrussland 4 mal, Zimbabwe,Pakistan, Russland, Somalia und China 0 mal? (Übersicht über die Verurteilungen 2006 – 2015).

Jener Rat in dem Islamische Staaten keine Diskussion über das Thema Diskriminierung und Gewalt gegen Homosexuelle und Transgender wünschen?

 

Alles Bestens?

Neuer Vizebürgermeister Johann "Knüppel aus dem Sack" Gudenus
Neuer Vizebürgermeister Johann „Knüppel aus dem Sack“ Gudenus

Wieso das Team Westbahnhof das Team Stacheldraht besiegte“ ( © R. Misik), „Die Politik der Unmenschlichkeit hat eine Niederlage erlebt“ (© H. Krassnitzer), „Wien hat Würde gezeigt“ (© M. Köhlmeier), usw.

Ich will ja keine Spaßbremse sein, aber die FPÖ gewinnt über 6%, zwei Bezirke (und Favoriten gerade mal 40,79 zu 40,72, bei der BV-Wahl gerade mal 160 Stimmen), 7 Mandate, einen Sitz im Bundesrat, und Johann (Ab nach Hause, hatsch ma ham nach Pakistan) Gudenus wird Vizebürgermeister also für mich sieht eine Niederlage anders aus, und über 30% und ein blau roter Fleckerlteppich ist auch nicht gerade würdevoll.

Aber vielleicht sehe ich das ja alles zu Schwarz?

Frauenrechte à la Uno

UN VIEDie UN-Kommission für den Status der Frauen hat von allen 193 UN-Mitgliedstaaten nur den Staat Israel für seine mangelnden Frauenrechte verurteilt, nicht Saudi Arabien, nicht Afghanistan, nicht Syrien und nicht den Iran. Keines dieser  Länder wurden wegen den fehlenden Frauenrechten angeklagt, die Frauen gemäß islamischem Gesetz weniger Rechte geben als Männern. Stattdessen wurde Israel am Schluss der der 59. Sitzung im UN-Hauptquartier in New York für das Leid der palästinensischen Frauen angeklagt. Von den 45 verschiedenen Teilnehmerländern haben 30 für die Verurteilung Israels gestimmt und 13 enthielten sich ihrer Stimmen, darunter auch die Europäische Union. Nur Israel mit Abstimmung der USA stimmten gegen die UN-Resolution gegen Israel. In der Resolution steht geschrieben, „die israelische Eroberung ist weiterhin ein Hindernis zur Entwicklung der palästinensischen Frauen und behindert ihre Freiheit und Integration innerhalb der Gesellschaft“.

Warum nicht Pakistan, wo prozentual den meisten Frauen Gewalt durch ihren Partner widerfährt? Warum nicht der Sudan, wo 88 Prozent der Frauen unter 50 Jahre eine Genitalverstümmelung über sich ergehen lassen mussten und wo das Mindestalter für eine Heirat von Mädchen bei zehn Jahren liegt? Warum nicht Saudi-Arabien, wo Frauen physisch bestraft werden, wenn sie nicht die vorgeschriebene Kleidung tragen, und wo sie nicht Auto fahren oder ohne einen männlichen Verwandten verreisen dürfen?  Warum nicht die »Islamische Republik« Iran, wo Frauen wegen eines Seitensprungs zu Tode gesteinigt werden können, keinem Gericht vorstehen dürfen, einem rigiden Kopftuchzwang zu folgen haben und das Einverständnis ihres Mannes benötigen, um außerhalb ihrer Wohnung zu arbeiten?

Die UNO vermittelt mit dieser Resolution den Eindruck, als ob Israel der einzige Staat ist, der Frauenrechte verletzt.

Saudia Arabia Science News II

Wer dachte, es sei klar, dass sich die Erde um die Sonne dreht, der wird jetzt eines Besseren belehrt: Sheikh Bandar al-Khaibari, Teil der Ulama – des islamischen Klerus – in Saudi-Arabien und demnach Lehrbeauftragter an Schulen, beantwortete die Frage eines Schülers, ob sich die Erde bewege oder nicht mit: Nein, sie bewegt sich nicht, sondern ist statisch.

Eine solche These muss natürlich gestützt werden und Herr al-Khaibari weiß auch, wie – durch eine logische Schlussfolgerung nämlich:

Wenn man von Saudi-Arabien nach China fliegt, dann würde man ja niemals ankommen, wenn sich die Erde mit dem Flugzeug mitbewegen würde. Würde sich die Erde drehen, würde es ja ausreichen, wenn das Flugzeug einfach in der Luft wartet bis irgendwann nicht mehr Saudi-Arabien, sondern China am Boden auftaucht.

ErdDrehung

Saudia Arabia Science News I

Ein saudi-arabischer Historiker hat versucht, das Autofahr-Verbot für Frauen in seiner Heimat zu rechtfertigen:

Laut einer Übersetzung sagte Saleh al-Saadoon in einem TV-Interview mit „Rotana Khalijiyya TV„: Wenn ein Auto liegenbleibe, könnten Frauen vergewaltigt werden. Anders als andere Staaten schütze Saudi-Arabien seine Frauen vor diesem Risiko, indem es ihnen verbiete, Auto zu fahren“.

Frauen in anderen Staaten wie den USA würde es nichts ausmachen, vergewaltigt zu werden. Die Moderatorin geht dazwischen. „Moment. Wer hat Ihnen gesagt, dass es den Frauen nichts ausmache, am Straßenrand vergewaltigt zu werden?“, fragte sie.

Es ist für sie keine große Sache, abgesehen von einem Schaden für ihre Moral“, antwortete al-Saadoon. „Bei uns jedoch ist das Problem sozialer und religiöser Natur.“ „Es gibt eine Lösung“, sagte er, „aber die Behörden und die Kleriker weigern sich, sie zur Kenntnis zu nehmen. Die Lösung ist, Ausländerinnen zu engagieren, um unsere Frauen zu fahren.

Autofahren

Zwei Frauen, die sich im vergangenen Jahr dem Verbot widersetzt hatten, Loujain al-Hathloul and Maysa al-Amoudi, werden vor einem Gericht angeklagt, das sich mit Terrorismus beschäftigt.

 

„Ausweisung radikalisierter Heimkehrer ist barbarisch“

Aus dem Sonntags-Standard:

Katherine Brown über die Rolle von Frauen im Jihadismus – und das Leben ohne Waschmaschinen

STANDARD: Die Sicherheitsbehörden warnen vor radikalisierten Heimkehrern aus Syrien und dem Irak. Kann man Terrortouristen nicht ausbürgern und ihnen die Wiedereinreise verweigern?

Brown: Das hielte ich für barbarisch und eine Tragödie. Wir dürfen diese jungen Leute nicht abschreiben. Natürlich ist die Hinwendung zum Islamischen Staat ein Fehler. Aber ich befürworte Rehabilitation, nicht Ausgrenzung. Wir wollen doch das Signal geben, dass junge Muslime in Europa eine Zukunft haben.

Heimkehrer

Kunst, Blasphemie und Meinungsfreiheit

APA: Bei einer Veranstaltung mit dem islamkritischen Künstler Lars Vilks in Kopenhagen ist es am Samstag zu einer Schießerei gekommen. Laut Medienberichten wurde dabei ein Zivilist getötet, drei Polizisten wurden verletzt. Mindestens 40 Schüsse wurden abgefeuert. Auch Frankreichs Botschafter Francois Zimeray nahm an der Veranstaltung teil.

Mit automatischen Waffen wurde ein Kulturhaus im Stadtteil Österbro, in dem der schwedische Mohammed-Karikaturist Lars Vilks und zahlreiche andere Menschen über Kunst, Gotteslästerung und Meinungsfreiheit diskutierten, unter Beschuss genommen. Die Polizei geht davon aus, dass der Angriff Vilks galt, der schon mehrfach Ziel von Anschlägen war. Die dänische Regierung sprach von einem „Terrorakt“. Vilks blieb wie auch Zimeray unverletzt.

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UPDATE:

In der Nacht kam es vor einer Synagoge und später dann auf einem Bahnhof zu weiteren Schusswechseln. Dabei wurden zwei weitere Menschen getötet. Die Schüsse in der Nacht vor der Synagoge in Kopenhagen trafen demnach einen jungen jüdischen Wachmann tödlich in den Kopf. Das sagte der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Dan Rosenberg Asmussen, dem dänischen Sender TV2 News. „Er war Mitglied der jüdischen Gemeinschaft und kontrollierte die Menschen, die in die Synagoge zur Feier einer Bar Mitzwa kamen“, sagte Asmussen.

Während bereits eine landesweite Großfahndung nach den flüchtigen Tätern lief – ursprünglich ging man von mehereren Attentätern aus -, eröffnete ein bewaffneter Mann am Bahnhof Noerreport das Feuer auf die Polizei, die ihn daraufhin erschoss.

Papst tadelt kinderlose Paare

Es ist noch nicht lange her, dass sich Papst Franziskus zum Thema Familienplanung geäußert hat. „Gute Katholiken müssen sich nicht wie die Karnickel vermehren„, sagte er auf dem Rückweg seiner Asienreise. Er forderte „verantwortungsbewusste Elternschaft“ ein, drei Kinder pro Ehepaar seien ideal. Wenige Tage danach trat der bei vielen Katholiken beliebte Papst ins nächste Fettnäpfchen, als er „würdevolles Schlagen“ von Kinder in Orndung fand.

Und jetzt hat Franziskus nachgelegt: Während einer Generalaudienz auf dem Petersplatz kritisierte er Paare, die sich bewusst gegen Kinder entscheiden. Dies sei eine „egoistische Wahl„, zitiert u.a. der „Guardian“ aus der Rede. „Eine Gesellschaft mit einer erfolgsorientierten Generation, die sich selbst nicht mit Kindern umgeben will, und für die Kinder vor allem etwas Störendes, eine Belastung, ein Risiko darstellen – das ist eine deprimierte Gesellschaft.“

Er erzählte zudem eine private Anekdote: Als seine Mutter einmal gefragt wurde, welches ihrer fünf Kinder sie am liebsten habe, hätte sie gesagt „Ich habe fünf Kinder, genauso wie ich fünf Finger habe. Wenn einer der Finger geschlagen wird, schmerzen alle fünf. Alle Kinder gehören zu mir, aber alle sind unterschiedlich.“ – außer natürlich,  sie werden alle gleich würdevoll geschlagen.

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