Alles Gute zum Reformationstag?

Es wäre wohl angebrachter, den Reformationstag weniger als Luthertag, sondern als einen Tag zum Reformationsjubiläum zu betrachten.

Luther hat 1523 gefordert, Juden sollten alle Berufe offenstehen. Damals war das ungewöhnlich. Aber, bereits der frühe Luther hat die Anzeichen gezeigt, die sich – vielleicht aus persönlicher Enttäuschung – später radikal artikuliert haben. Dieses Angebot, den Juden alle Berufe offenstehen zu lassen, war ein sehr falsches: Luther hat das an die Bedingung geknüpft, sich vom Judentum abzuwenden und dem Christentum zuzukehren. Das war ein Missionierungsversuch mit pseudofreundlicher Geste.

In seiner ersten Streitschrift, „Von den Jüden und jren Lügen“, greift Luther gängige Stereotypen der antijüdischen Polemik auf. Die jüdische Bibelauslegung sei verlogen und gehe mit Lästerungen gegen Christus und Maria einher. Den Juden selbst dürfe man nicht trauen. Die Fürsten sollten harte Maßnahmen gegen sie ergreifen, da sie grundsätzlich unbekehrbar und Feinde der christlichen Gesellschaft seien. Man solle sie des Landes verweisen und entrechten. Eine solche Politik könne man als eine logische Folge des strafenden Zornes Gottes

1543 forderte Luther, Synagogen in Brand zu stecken, ein Lehrverbot für Rabbiner auszusprechen und die Juden aus dem Land zu vertreiben.

Den Reformationsgedanken gedenken, ja, einen Antisemiten ehren, nein.

Österliche Kriegsvorbereitung

Im Vorfeld der Ostermärsche hat der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse das Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung betont. Das verbreitete Motto „Frieden schaffen ohne Waffen“ sei aktuell eine „Arroganz unerträglicher Art“ gegenüber den Menschen in der Ukraine.

Pazifismus auf Kosten anderer ist zynisch“, machte der frühere Bundestagspräsident deutlich. Er sei irritiert, wenn er auf Demonstrationen Sätze lese wie „Frieden schaffen ohne Waffen“ oder „Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin„. Man könne zwar für sich selbst vernünftige Gründe für Wehrlosigkeit finden, „aber doch nicht für andere„, so Thierse.

Bayerns Bischöfe haben die Gläubigen zu Ostern auf Einschränkungen in längeren Krisenzeiten eingeschworen. „Um des Lebens willen werden wir wohl den Gürtel enger schnallen müssen, wir werden ärmer. Wir müssen die Schöpfung schützen„, sagte der Augsburger Bischof Bertram Meier in seiner Predigt in der Osternacht. „Ich plädiere für eine „Osterwende“. Bevor wir die Energiewende umsetzen, eine Verkehrswende und anderes mehr propagieren, brauchen wir eine Wende im Herzen. Einfach „Weiter so“ funktioniert nicht. Wir können die Krisen von heute nicht lösen mit unseren alten Schablonen.“

Konkret bezeichnete der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick in seiner Predigt den Verzicht jedes Einzelnen als Einsatz für den Frieden in der Ukraine. Dazu gehöre auch, die Sanktionen gegen Russland sowie Einschränkungen bei der Lebensmittelversorgung und steigende Energiepreise zu akzeptieren.

Folgerichtig schreibt der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, auf Twitter, die Märsche hätten weder etwas mit Ostern noch mit dem Frieden zu tun. Sie seien „eine Parallelwelt.“

Schlusswort von FDP-Politiker Alexander Graf Lambsdorff, er nannte die Ostermarschierer „die fünfte Kolonne Putins“.

Gauck – Ein harter Hund und ein echtes …

Neben seinem „Ehrensold“, der mit rund 250.000 Euro zu Buche schlägt, belaufen sich die Personalkosten für seine Mitarbeiter und seinen persönlichen Fahrer auf weitere 385.000 Euro. Hinzu kommen Kosten für Reisen, Bürobedarf und Personenschutz.

Ich denke nicht, dass er frieren wird.

Aber seine Ansichten kennt man ja:

„Herr Pastor mit Verlaub, Sie sind ……“!

Frei nach Joschka Fischer

Genug kann nie genügen

Claro, versteh ich, Afrika ist nicht nur Europas Nachbarkontinent, sondern auch die Weltregion mit dem stärksten Bevölkerungswachstum.

Während heute 1,3 Milliarden Menschen auf dem Kontinent leben, dürften es 2050 mit 2,5 Milliarden etwa doppelt so viele sein. Das kann aber nicht das Ziel sein, keine halben Sachen!

Hr. K. Wecker hat ein Lied „Genug kann nie genügen“ (OK, damals kannte er diesen irren Popen nicht), aber bald wirds wohl im Hl. Stuhl gespielt.

Scheiß auf die Welt, Euer ist das Himmelreich.

Das wär doch was!

Statt all der eingeübten und oft wiederholten Betroffenheitsrethorik wäre es wüsnchenswert, von einem, NUR einem Politiker folgenden Satz zu hören:

“In unserer Gesellschaft darf jeder seine Religion ausüben, wie er es möchte; gleichzeitig muss er es aushalten, dass seine Religion öffentlich veralbert, verspottet und lächerlich gemacht wird. Die Freiheit der Kunst und der Satire stehen bei uns über religiösen Empfindungen, ganz gleich von welcher Religion.”

 Es geht um das Diktum von Christopher Hitchens: “In einer freien Gesellschaft hat niemand das Recht, nicht beleidigt zu werden.”

HerberRückschlag für die Sebastian Kurz Gebetsliga …

… eine „Erhebung zur Ehre der Altäre“ (gemeinhin Seligsprechung bzw. Heiligsprechung) eines venerabilis servus dei (ehrwürdigen Dieners Gottes), auch wenn er von einem Australischen Ex-Drogendealer gesalbt wurde, ist erst nach dem Ableben des Kandidaten möglich.

Aber bis dahin wird sich schon noch ein christlich-sozialer Märtyrer-Kanzler finden lassen.

„Genug ist Genug“ © S. Kurz

„Ohne grauslicher Bilder wird’s nicht gehen“.

Und ich hätte gedacht, das Ibiza-Video wär’s schon gewesen, aber es gibt sichtlich nichts was sich nicht noch toppen lässt.

Ein Kardinal gibt seinen Segen, eine Türkise (OpusDei) Abgeordnete (Menschenrechtsprecherin, gegen HomoEhe & Abtreibung) hält eine Ansprache und eine Schar evangelikaler Sektenanhänger eines ehemaligen Drogendealers streckt beide Arme hoch zur Lobpreisung eines wahlkämpfenden Ex-Kanzlers

Es wird immer schwerer für Satiriker. Diese Mischung aus europäischem Faschismus (gestreckte Heilsgeste) und amerikanischem Fernsehpriestertum ist nicht mehr parodierbar.

Zum Schluss noch das Wort zum Sonntag:

Wenn ihr betet, seid nicht wie die Heuchler, die mit Vorliebe in aller Öffentlichkeit an den Straßenecken und in den Synagogen beten, wo jeder sie sehen kann. Ich versichere euch: Das ist der einzige Lohn, den sie jemals erhalten werden.“ (Matthäus 6, 5)

Abschaffung der Notstandshilfe in Not

Als soziale Hängematte für Arbeitsunwillige wird die Notstandshilfe von der türkis-blauen Bundesregierung diskreditiert. Seit fast einem halben Jahr wird von ÖVP und FPÖ gegen die Notstandshilfebezieher Stimmung gemacht, seit fast einem Jahr an einer „Reform“ von Mindestsicherung und Notstandshilfe gebastelt. Kern des Vorhabens: Das Ende der Notstandshilfe. Laut WIFO-Studie würden 121.000 Menschen keine Leistung mehr bekommen.

Wen würde der Zugriff besonders schmerzhaft treffen? Nicht die arbeitslosen Asylberechtigten, wie es die Regierung immer andeutet, sondern jene Österreicherinnen und Österreicher, die unverschuldet in Not geraten: Alte, Kranke und auch jene Jungen, die von der Wirtschaft systemhaft in die Arbeitslosigkeit getrieben werden.

Was die Kritiker der geplanten Reform befürchten, ist dass viele Menschen unverschuldet in die Armut gedrängt werden und – so wie bei Hartz IV in Deutschland – gezwungen sind, Billigjobs anzunehmen. Böswillige unterstellen, dass genau das die Absicht von Einflüsterern der Regierung aus Kreisen der Wirtschaft sei.

Kunst, Blasphemie und Meinungsfreiheit

APA: Bei einer Veranstaltung mit dem islamkritischen Künstler Lars Vilks in Kopenhagen ist es am Samstag zu einer Schießerei gekommen. Laut Medienberichten wurde dabei ein Zivilist getötet, drei Polizisten wurden verletzt. Mindestens 40 Schüsse wurden abgefeuert. Auch Frankreichs Botschafter Francois Zimeray nahm an der Veranstaltung teil.

Mit automatischen Waffen wurde ein Kulturhaus im Stadtteil Österbro, in dem der schwedische Mohammed-Karikaturist Lars Vilks und zahlreiche andere Menschen über Kunst, Gotteslästerung und Meinungsfreiheit diskutierten, unter Beschuss genommen. Die Polizei geht davon aus, dass der Angriff Vilks galt, der schon mehrfach Ziel von Anschlägen war. Die dänische Regierung sprach von einem „Terrorakt“. Vilks blieb wie auch Zimeray unverletzt.

Kopenhagen1a

UPDATE:

In der Nacht kam es vor einer Synagoge und später dann auf einem Bahnhof zu weiteren Schusswechseln. Dabei wurden zwei weitere Menschen getötet. Die Schüsse in der Nacht vor der Synagoge in Kopenhagen trafen demnach einen jungen jüdischen Wachmann tödlich in den Kopf. Das sagte der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Dan Rosenberg Asmussen, dem dänischen Sender TV2 News. „Er war Mitglied der jüdischen Gemeinschaft und kontrollierte die Menschen, die in die Synagoge zur Feier einer Bar Mitzwa kamen“, sagte Asmussen.

Während bereits eine landesweite Großfahndung nach den flüchtigen Tätern lief – ursprünglich ging man von mehereren Attentätern aus -, eröffnete ein bewaffneter Mann am Bahnhof Noerreport das Feuer auf die Polizei, die ihn daraufhin erschoss.

Papst tadelt kinderlose Paare

Es ist noch nicht lange her, dass sich Papst Franziskus zum Thema Familienplanung geäußert hat. „Gute Katholiken müssen sich nicht wie die Karnickel vermehren„, sagte er auf dem Rückweg seiner Asienreise. Er forderte „verantwortungsbewusste Elternschaft“ ein, drei Kinder pro Ehepaar seien ideal. Wenige Tage danach trat der bei vielen Katholiken beliebte Papst ins nächste Fettnäpfchen, als er „würdevolles Schlagen“ von Kinder in Orndung fand.

Und jetzt hat Franziskus nachgelegt: Während einer Generalaudienz auf dem Petersplatz kritisierte er Paare, die sich bewusst gegen Kinder entscheiden. Dies sei eine „egoistische Wahl„, zitiert u.a. der „Guardian“ aus der Rede. „Eine Gesellschaft mit einer erfolgsorientierten Generation, die sich selbst nicht mit Kindern umgeben will, und für die Kinder vor allem etwas Störendes, eine Belastung, ein Risiko darstellen – das ist eine deprimierte Gesellschaft.“

Er erzählte zudem eine private Anekdote: Als seine Mutter einmal gefragt wurde, welches ihrer fünf Kinder sie am liebsten habe, hätte sie gesagt „Ich habe fünf Kinder, genauso wie ich fünf Finger habe. Wenn einer der Finger geschlagen wird, schmerzen alle fünf. Alle Kinder gehören zu mir, aber alle sind unterschiedlich.“ – außer natürlich,  sie werden alle gleich würdevoll geschlagen.

Kinder1

Papst: Schlagen von Kindern nicht tabu

Seine Kinder zu schlagen ist aus Sicht von Papst Franziskus in Ordnung, solange dabei deren Würde geachtet werde. Das erklärte das Kirchenoberhaupt diese Woche bei seiner wöchentlichen Generalaudienz, die der Rolle von Vätern in der Familie gewidmet war. Bei der Gelegenheit gab Franziskus preis, was für ihn einen guten Vater ausmache. Dies sei jemand der mit Bestimmtheit zu korrigieren vermöge, ohne dabei das Kind zu entmutigen.

Dazu erzählte der Papst eine Anekdote: „Einmal habe ich einen Vater bei einem Treffen mit Ehepaaren sagen hören: ‚Ich muss manchmal meine Kinder ein bisschen schlagen, aber nie ins Gesicht, um sie nicht zu demütigen‘.“

DAZU:

Religionen im Vergleich