Bald wirds eng!

Die liberale Demokratie ist gegenwärtig vielfältigen Gefahren ausgesetzt – und zwar sowohl von den Eliten wie den Populisten. An ihre Stelle könnte eine undemokratische liberale Demokratie oder eine illiberale Demokratie treten.

Es geht ebenso um Grundrechte und nicht nur um Entscheidungen der Mehrheit. Während die Eliten dazu neigten, Entscheidungen über das Volk hinweg zu treffen, votierten Populisten dafür, den Pluralismus über den Volkswillen aufheben zu wollen. Die Demokratie wird also von zwei Seiten in die politische Zange genommen. Angesichts eines ansteigenden Desinteresses an der liberalen Demokratie in der Bevölkerung wächst auch die Gefahr für das Überleben der Demokratie. Krisen und Umbrüche prägen die Alltagswahrnehmung vieler Menschen.

Erfolgen von Populisten in vielen Ländern, welche das Recht mit angeblichem Volkswillen brechen wollten, stehen dem Agieren von Regierungsbürokratien, die Entscheidungen ohne ausreichende Verkopplung mit dem Volk umsetzen wollen gengenüber. Beides führe in Kombination miteinander zu einer Entkonsolidierung der Demokratie, was sich auch im Meinungsbild von jüngeren Wählern zeige.

Der Rechtsstaat ist bedroht, wenn die Grundsätze der Demokratie, der Rechtsstaatlichkeit und der Gewaltenteilung in Frage gestellt werden. Diese Bedrohungen können von extremistischen politischen Gruppen, Populismus, Terrorismus, Korruption, politischer Unterdrückung und anderen Faktoren ausgehen.

Von rechts gehen die Bedrohungen wie rassistische Ideologien, Fremdenfeindlichkeit, Nationalismus und autoritäre Tendenzen aus, von links wird radikaler Aktivismus, gewaltsamer Widerstand, Anarchismus und destabilisierende Bewegungen gesehen.

Nach den beiden Anschlägen in Oslo und auf der Insel Utøya (2011) erklärte Ministerpräsident Jens Stoltenberg, „Sie werden Norwegen verändern.“ Die Antwort des Landes müsste „noch mehr Demokratie und Offenheit“ sein.

Nur ein unabhängiges Justizsystem, Pressefreiheit, die Achtung der Menschenrechte und die Teilhabe aller Bürger an politischen Prozessen sind entscheidende Säulen, können den Rechtsstaat stärken und schützen.

Deshalb, wachsam bleiben und sich stets für die Wahrung der demokratischen Grundsätze und des Rechtsstaates einsetzen.

TOXIC HARALD

Die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten warnen neue und jüngere Zuschauer montagabends in der Wiederholung mittels eines eingeblendeten Warnhinweises vor politisch unkorrekten Witzen der „Fernsehgeschichte“.

Es ist hier zunächst alles so wie bei Arzneimittelwerbungen oder Filmausstrahlungen mit Altersbeschränkungen. Nur das hier bereits ohne Beanstandung ausgestrahlte Sendungen nachträglich und über dreißig Jahre später auf dem Index gelandet sind, wie sonst nur kontaminierte Bücher aus der NS-Zeit, bei deren Verkauf etwa penibel erwähnt wird, dass es den Lesern natürlich nur um die rein wissenschaftlich-historische Analyse gehen darf.

Das ist Cancel-Culture im vorauseilenden Gehorsam: Mit seinen Zwangsgebühren bezahlt der Nostalgie-Zuschauer jetzt obendrein den belehrenden Hinweis, dass er sich früher für eine diskriminierende Sprache begeistert oder sie sogar weitererzählt hat. Schämen soll er sich und nur noch mit Entsetzen und schlechtem Gewissen schauen.

Alles Nazi, oder was?

Jeder Nazivergleich ist in der Politik eine gefährliche Idiotie, und beleidigt und verletzt die echten Opfer des Nationalsozialismus postum oder noch zu Lebzeiten beleidigt. Eigentlich müsste sich also schon wegen der schieren Dimensionen der nationalsozialistischen Mord- und Zerstörungswut eine wohlfeile Nutzung in der gegenwärtigen politischen Debatte verbieten. 

Und ja, es gibt wirklich ein paar unverbesserliche Nationalsozialisten. Das sind Trottel, die ihr Zuhause mit Hakenkreuzfahnen dekorieren, Naziparolen grölen und braunes Schrifttum und Liedgut horten. Das sind Neonazis, die sogar stolz darauf sind. Schlimm genug, dass es solche Dummheit überhaupt noch gibt

Durch die Nazibeschimpfung wird kritisches Denken auf gefährliche Weise eingedämmt. 

Nazi“. Mit diesem Stempel möchte niemand leichtfertig gebrandmarkt werden. Sei es, dass man jemanden kritisiert hat, „Nazi“ tönt es zurück. Hat man eine andere Ansicht, denkt etwas schärfer, ist man auch gleich ein Nazi. So wird viel zu schnell wegen Nichtigkeiten, das „Nazi-Urteil“ gesprochen, durch einen Ankläger und Richter in einer Person (Es erlangt sofort Rechtskraft, Einspruch oder Nichtigkeitsbeschwerde sind ausgeschlossen).

Wird aber bei jedem Kommentar, der nicht der eigenen Meinung entspricht, die „Nazi-Karte“ ausgepackt wird, nutzt sich die gebotene Erinnerung nämlich ab. Junge Leute mit wenig Vorinformation müssen, wenn schon bei Genderfragen, Klima oder ganz allgemeinen Wahlkampfzwistigkeiten mit Trara die Hakenkreuzfahne über den Köpfen gehisst wird, die Hitlerzeit irgendwann für eine wunderliche Epoche von vielleicht fiesen, aber faszinierenden und nicht genau definierbaren Grenzüberschreitungen halten: Alles Hitler – oder was?

Angenehme Nebenwirkung: Durch den Vorwurf enthebt sich der Kläger/Richter der Aufgabe sich unangenehme Fragen zu stellen, sich mit der Materie näher auseinanderzusetzen, und, oh Graus, unter Umständen Antworten zu finden, die mit seiner bisherigen Überzeugung im Widerspruch stehen. Dem sei aber der Nazi-Vorwurf vor!

Die Nazibeschimpfung ist auch ein Teil der modernen Angstkultur. Sie ist wie eine Tretmine – erwischt sie einen, ist ein Teil von einem weg. Die Nazibeschimpfung ist eine direkte Form der Gewaltausübung, eine Allzweckwaffe, die immer trifft. Aus welchem Grund sie auch immer benutzt wird (und sei der Grund noch so absurd), sie haut den anderen um. Es braucht eine Weile, bis so etwas abgeschüttelt werden kann und man versteht, dass jemand, der einen anderen leichtfertig als Nazi beschimpft, über keine differenzierte Sprache verfügt.

Dabei müsste man, um das Funktionieren und die Gefahren diktatorischer Gewaltherrschaft zu verstehen und gegebenenfalls zu verhindern, ganz genau hinschauen und nicht im Groben jede Meinungsverschiedenheit durch wahllose Nazischreierei hysterisch aufpumpen. Wird das zur Gewohnheit, bedeutet der Vergleich am Ende nämlich gar nichts mehr.

In dieser permanent kochenden Atmosphäre geht jegliche Komplexität und Gedankenschärfe verloren. Rationale Abkühlung ist nicht in Aussicht, gegenseitiges Zuhören scheint auch nicht en vogue zu sein. Wir brauchen ein differenzierteres Gesprächsklima, im politischen, wie auch im privaten Bereich. Stattdessen wird die Nazibeschimpfung immer wieder leichtfertig aufgekocht

Kurz gesagt: Kann man nicht endlich einmal aufhören mit diesen blöden Verharmlosungen des Grauens?

Zum Schmunzeln, „SPD-Nazis“ der 80er & 90-Jahre

SPD-Zitate über Ausländer

Es ist aber notwendig geworden, dass wir sehr sorgsam überlegen, wo die Aufnahmefähigkeit unserer Gesellschaft erschöpft ist und wo soziale Vernunft und Verantwortung Halt gebieten.‘‘
Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) in seiner Regierungserklärung vom 18. Januar 1973

Unsere Möglichkeiten, Ausländer aufzunehmen, sind erschöpft … übersteigt der Ausländeranteil die Zehn-Prozent-Marke, dann wird jedes Volk rebellisch.‘‘          
Ausländerbeauftragter Heinz Kühn (SPD) laut der Zeitschrift „Quick“ vom 15. Januar 1981

Wir können nicht mehr Ausländer verdauen, das gibt Mord und Totschlag.“  
Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) auf einer DGB-Veranstaltung in Hamburg im November 1981

Mir kommt kein Türke mehr über die Grenze.“            
Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) in „Die Zeit“ vom 5. Februar 1982

Man kann aus Deutschland mit immerhin einer tausendjährigen Geschichte seit Otto I. nicht nachträglich einen Schmelztiegel machen. Weder aus Frankreich noch aus England noch aus Deutschland dürfen Sie Einwanderungsländer machen. Das ertragen diese Gesellschaften nicht. (…) Aus Deutschland ein Einwandererland zu machen, ist absurd …“ 
Altbundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) in der „Frankfurter Rundschau“ vom 12. September 1992

Wer unser Gastrecht missbraucht, für den gibt es nur eins: raus, und zwar schnell.“   
Gerhard Schröder (SPD), damals niedersächsischer Ministerpräsident, am 20. Juli 1997 in „Bild am Sonntag“

Die Grenzen der Belastbarkeit durch Zuwanderung sind überschritten.“          
Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) laut „Süddeutsche Zeitung“ vom 3. November 1999

Wenn wir uns weiterhin einer Steuerung des Asylproblems versagen, dann werden wir eines Tages von den Wählern, auch unseren eigenen, weggefegt. Dann werden wir zu Prügelknaben gemacht werden. Ich sage euch – wir sind am Ende mitschuldig, wenn faschistische Organisationen aktiv werden. Es ist nicht genug, vor Ausländerfeindlichkeit zu warnen – wir müssen die Ursachen angehen, weil uns sonst die Bevölkerung die Absicht, den Willen und die Kraft abspricht, das Problem in den Griff zu bekommen.“
Herbert Wehner am 15.2.1982 in einer Sitzung des SPD-Vorstandes, Spiegel 22/1993

Was ist nur aus den Wikingern geworden?

Das Museum enthält die Statue eines bärtigen Mannes, der ein Baby stillt – als „Symbol der modernen Gesellschaft“ – wie es heißt.

Das vor mehr als 30 Jahren gegründete ehemalige Frauenmuseum in Aarhus wurde in „Gender Museum“ umbenannt – berichtete Visit Aarhus.com. Darauf hingewiesen wird, dass sich die gesellschaftliche Rolle und Funktion der Männer erheblich verändert habe, was die Namensänderung rechtfertige.

Im Museum können nun die Kulturgeschichte des Geschlechts, der Sexualerziehung und die Bedeutung von Geschlecht für die Gesellschaft entdeckt werden.

Es beinhaltet auch eine Sonderausstellung über Kinder und deren Geschichte der letzten 150 Jahre. Und zwar am Beispiel von 28 verschiedenen Kindern, wie sie gelebt, gearbeitet und ihre Freizeit verbrachten.

Wokes Sterben …

Was ist moralisch höher zu gewichten – der Tod ukrainischer Soldaten, oder das Feingefühl amerikanischer Schwarzer?

Komische Frage?

Stimmt. Aber Hollywood hat sie gestellt – und beantwortet.

Mit einer aufschlussreichen Argumentation begründeten die Veranstalter der Oscar-Verleihung, warum Wolodymyr Selenskyj nicht zur Feier zugeschaltet wird.

Das Problem, so die Traumfabrik: In der Ukraine stürben Weiße. Aber man habe andere Kriege ignoriert, in denen Nicht-Weiße gestorben seien. Ergo: Eine Verbeugung vor der Ukraine könnte als rassistisch missverstanden werden.

Da soll sich Hollywood mal keine Sorgen machen. An dieser Logik ist nichts misszuverstehen: Sie ist eindeutig rassistisch – gegen Weiße.

Selenskyj gebührt Dank: Unfreiwillig warf er ein Scheinwerferlicht in die finsteren Abgründe woken Denkens der amerikanischen liberalen Elite.

Wenn er seine Freunde in Hollywood nicht ganz verlieren will, muss er wohl schnell ein paar importierte schwarze Soldaten an die Front werfen.

Ein hohles Lebensgefühl

Grün ist ein Modeerscheinung: das hohle Lebensgefühl einer Generation, die aus dem Wohlstand geboren wurde und die den Wohlstand verachtet, auf den sie nicht verzichten kann und will.

Man könnte auch von Wohlstandsverwahrlosung sprechen.

Das existentielle Thema ist ganz sicher nicht Karl May, sondern die sich immer weiter durchsetzende Vorstellung, Literatur, wie Kunst überhaupt, habe die Welt nicht nur so abzubilden wie sie ist, sondern dabei auch noch zu berücksichtigen, wie man sie, die Welt gerne hätte, es soll alles schön glatt gebügelt und vorgedacht sein, abgenommen wird den Leuten das denken darüber, wie sich ein Werk zu dieser Welt verhält – das könnte sie ja auf den Gedanken bringen, über ihr eigenes Verhältnis zu dieser Welt nachzudenken.

Bei der Beurteilung, wie es mir gefällt, dass diese Bücher zurückgenommen werden, ist es mir völlig egal, wie sich diese Bücher tatsächlich den sog. wilden Westen vorstellen, es geht um die Vorstellung, den Leuten, die Realität, und damit auch die freie Kunst nicht mehr zumuten zu können und zu wollen.

So definierten die SED-Kulturschaffenden einst den Sozialistischen Realismus, die Welt so darzustellen, wie sie sein soll.

Ich bin dann mal weg!

Warum schaffen es manche Erwachsene nicht, Kunst und Kultur im Kontext der Zeitgeschichte zu sehen. Vieles unterliegt der Wandlung, Werke aus der früheren Geschichte sollten es vermeiden, mit dem Zeitgeist adaptiert zu werden. Das verändert deren Natur.
Vielmehr kann man aus historischen Werken auch in der heutigen Zeit noch einiges lernen, auch wenn man die Ansichten der Erschaffer nicht teilt.

Das existentielle Thema ist ganz sicher nicht Karl May, sondern die sich immer weiter durchsetzende Vorstellung, Literatur, wie Kunst überhaupt, habe die Welt nicht nur so abzubilden wie sie ist, sondern dabei auch noch zu berücksichtigen, wie man sie, die Welt gerne hätte, es soll alles schön glatt gebügelt und vorgedacht sein, abgenommen wird den Leuten das denken darüber, wie sich ein Werk zu dieser Welt verhält – das könnte sie ja auf den Gedanken bringen, über ihr eigenes Verhältnis zu dieser Welt nachzudenken. Bei der Beurteilung, wie es mir gefällt, dass diese Bücher zurückgenommen werden, ist es mir völlig egal, wie sich diese Bücher tatsächlich den sog. wilden Westen vorstellen, es geht um die Vorstellung, den Leuten, die Realität, und damit auch die freie Kunst nicht mehr zumuten zu können und zu wollen.

So definierten die SED-Kulturschaffenden einst den Sozialistischen Realismus, die Welt so darzustellen, wie sie sein soll.

1984 TRIGGER WARNING

Die Studenten an einer britischen Universität werden vor „explizitem Material“ gewarnt, das sie in einem Roman erwartet, der ironischerweise die Gefahren der Zensur beschreibt. Mit der neuen „Cancel Culture“ und den ganzen „Trigger-Warnungen“ für hypersensible Schüler und Studenten wird eine Generation herangezüchtet, die mit den Härten des Lebens kaum mehr klarkommen wird. In den USA nennt man sie bereits „Generation Schneeflöckchen“.

Die Universität Northampton hat für ihre Studenten eine Warnung wegen des möglicherweise „anstößigen und beunruhigenden“ Inhalts der berühmten Dystopie „1984“ von George Orwell ausgesprochen. Der Roman, in dem die Gefahren totalitärer Herrschaft und Zensur beschrieben werden, ist nun mit einer roten Markierung versehen, da er „herausfordernde Themen im Zusammenhang mit Gewalt, Geschlecht, Sexualität, Klasse, Rasse, Missbrauch, sexuellem Missbrauch, politischen Ideen und anstößiger Sprache“ behandelt. Die Warnung, die sich an Studenten richtet, die ein Modul mit dem Titel „Identity Under Construction“ belegen, wurde nach einer Anfrage der Mail on Sunday zur Informationsfreiheit bekannt. Die Nachricht sorgte bei den Nutzern sozialer Medien für Aufregung. „Das hat etwas sehr Big Brother-mäßiges“, kommentierte der konservative britische Abgeordnete Andre Bridgen

SCRABBLER*IN

Der Spielehersteller Mattel bietet für das Brettspiel „Scrabble“ künftig auch einen Genderstein (*in) an. „Mit dem Genderstein bei Scrabble haben wir die Chance, den Stein des Anstoßes für eine gendergerechte Sprache zu geben. Er ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass sich die Spielregeln in der Gesellschaft verändert haben“, teilte das Unternehmen mit.

Durch die Neuerung könne das Gendern „spielerisch leicht gelernt werden und in den täglichen Sprachgebrauch übergehen“, betonte das Unternehmen. Belohnt werde der Einsatz des Gendersteins im Spiel mit zehn Punkten. Auch die Spielanleitung werde ab Herbst durchgehend gegendert.

„Jede*r Spieler*in zieht nun einen Stein aus dem Beutel.“

Fa. Mattel

Kritik kam vom Verein Deutsche Sprache: „Mattel hat sich entschieden, sich bei der kleinen, aber lauten Minderheit der Gender-Fans anzubiedern. Deswegen gibt es jetzt Punkte für falsche Sprache – analog zu Unis, die korrekte Sprache mit Punktabzug bestrafen.“

Frau? Watn dat?

In der 13. Stunde der Anhörung zur Bestätigung von Richterin Ketanji Brown Jackson am Dienstag fragte Senatorin Marsha Blackburn (R-Tenn.) die Kandidatin für den Obersten Gerichtshof: „Können Sie eine Definition für das Wort ‚Frau‘ geben?

Kann ich eine Definition geben?“ sagte Jackson und wirkte verwirrt. „Nein, ich kann nicht. Ich bin kein Biologe.“

Dreadlocks und Dirndl

Die Musikerin Ronja Maltzahn (28) darf auf einer FFF-Demo am Freitag nicht auftreten – die Lokal-Gruppe in Hannover lud sie aus. Der Grund für den Ausschluss: die Dreadlocks der Künstlerin!

Nach Meinung der Klimaschützer sollten „weiße Menschen keine Dreadlocks tragen“. Maltzahn würde sich die Frisur „kulturell aneignen“ ohne dabei die systematische Unterdrückung von schwarzen Menschen zu erleben. Die Haare von Maltzahn passen demnach nicht zum „antikolonialistischen und antirassistischen Narrativ“ der Veranstaltung.

Ja, ja, ist schon ne ernste Sache das mit der kulturellen Aneignung.

DUDENSTERN III

Nun, polemisch könnte man sagen, der Duden „HATTE“ dieses Selbstverständnis. Ich denke nicht, dass die Duden-Redaktion heute nichts festlegt und nur berichtet.

Die Rechtschreibreform von 1996 wurde noch breit und kontroversiell diskutiert, und konnte auch noch diskutiert werden. In der heutigen Genderdebatte sind Einwände praktisch nicht mehr möglich. Sogar wenn es um nicht nur gefühlte Probleme oder Animositäten gegen das Gendern geht, bspw. die Einwände des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V.. (Es wird angenommen, dass rund 3,4% der Bevölkerung in Österreich von Blindheit oder Sehbehinderungen betroffen sind. Dies entspricht rund 300.000 Menschen). Wenn blinde und sehbehinderte Menschen Texte lesen, findet das in erster Linie über das Hören statt. Screenreader und andere Hilfsmittel haben mit „:“,“*“ und co. zumindest gröbste Schwierigkeiten. Dies wird in keiner Diskussion erwähnt, obwohl im Namen der Diversität für wesentlich marginalisiertere Gruppen ein Aufschrei erfolgt.

Zurück zum Duden. Der Duden war immer mehr Bedeutungswörterbuch als das österreichische Wörterbuch. So steht der Duden in der Kritik von Sprachwissenschafterinnen, bspw. für die Abschaffung des generischen Maskulinums.

In Deutschland lehnen fast 2/3 der Bevölkerung „das Gendern“ ab, Tendenz steigend. Vor diesem Hintergrund ist diese Abschaffung weit mehr als ein Bericht über den „aktuellen Gebrauch“. Bei der Autorität, die der Duden genießt, kommt das einem Diktum gleich.

Bedurfte es früher noch einer Reichsschriftkammer oder eines Politbüros, sind es heute Genderlehrstühle, Stiftungen oder eben die Redaktionserklärung eines Wörterbuches die fast unhinterfragt, zumindest ohne breite gesellschaftliche Diskussion, die Sprache nicht nur neugestalten, sondern auch ein Klima schaffen, das Ablehnung fast nicht mehr ermöglicht. Wer wagt es, wenn nicht-gegenderte Diplomarbeiten (ohne rechtliche Grundlage) schlechter bewertet werden?

Im Geleit folgen Diversityrichtlinien (Bsp.: Filmförderung Schleswig-Holstein: https://www.moin-filmfoerderung.de/de/ueber_die_filmfoerderung/diversity-checklist-filmfoerderung.php ).

Diese Kombination aus „Genderpflicht“ & „Diversityverlangen“ konnte man nur so lange als „Gespräche im Elfenbeinturm“ sehen, solange sie nicht in künstlerische Freiheiten eingriffen. Wenn Verlage und Produktionsfirmen, zum Erhalt von Förderung, zu Erfüllung dieser Kriterien verpflichtet sind, stellt sich die Frage:

Wenn er in diesem Fall einen gängigen Gebrauch zensieren würde, wo würde das wieder hinführen?

WOKE ROYAL.

Wenn man die englische Königin Anne Boleyn im TV-Drama als Schwarze zeigt, was ist das dann? Geschichtsfälschung, Aktivismus oder Kunstgriff? Man wolle „die Konventionen infrage stellen, wie wir Anne Boleyn sehen, und ihre Geschichte in einem feministischen Licht zeigen“, so die Produktionsfirma.

Warte jetzt mal auf eine Miniserie über Malcolm X mit Til Schweiger.

DUDENSTERN

Der Zentralrat der Juden (D) äußert Kritik am »besonderen Hinweis« im Duden beim Eintrag zum Begriff Jude. In dem Wörterbuch heißt es: »Gelegentlich wird die Bezeichnung Jude, Jüdin wegen der Erinnerung an den nationalsozialistischen Sprachgebrauch als diskriminierend empfunden. In diesen Fällen werden dann meist Formulierungen wie jüdische Menschen, jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger oder Menschen jüdischen Glaubens gewählt

Zentralratspräsident Josef Schuster betonte: »Das Wort ›Jude‹ ist für mich weder ein Schimpfwort noch diskriminierend.«

Sein Verband heiße bewusst Zentralrat der Juden und nicht der »jüdischen Mitbürger«, betonte Schuster. »Jude oder Jüdin ist die Bezeichnung, die Augenhöhe signalisiert wie zum Beispiel ›Katholik‹ oder ›Protestant‹. Das ist besser als Formulierungen aus vermeintlich großzügiger Toleranz gegenüber Menschen, von denen man sich letztlich doch abgrenzen will

Die Leiterin der Duden-Redaktion, Kathrin Kunkel-Razum, sagte der dpa, die Redaktion nehme die Kritik und die Diskussion sehr ernst, dass der Hinweis auf Diskriminierung selbst als diskriminierend empfunden werden könnte.

NA DANN.

 DEUTSCHLAND ERWOKE!

Whoopi Goldberg hat sagte in der von ihr co-moderierten Talkshow „The View„, beim Holocaust sei es „nicht um Rasse“ gegangen. Vielmehr habe es sich bei der Judenvernichtung um „Unmenschlichkeit des Menschen gegenüber dem Menschen“ gehandelt.

Als ihr in der betreffenden Sendung andere Teilnehmerinnen der Gesprächsrunde widersprachen und anführten, die Nationalsozialisten hätten aufgrund eines rassistischen Weltbildes Juden sowie Sinti und Roma verfolgt, sagte Goldberg, das seien „zwei Gruppen weißer Menschen„. Der Begriff der „Rasse“ führe am Thema vorbei.

Daraufhin wurde sie vom US-Sender ABC für zwei Wochen als Moderatorin suspendiert.

Ein Sky-Sportmoderator hat für den Spruch. „„Es wäre sein erster Treffer für 96 gewesen. Den letzten hat er im Land der Sushis geschossen.“ Seinen Job per fristloser Kündigung verloren.

Anm.: Der Begriff „Rasse“ führt tatsächlich am Thema vorbei, aber nicht so, wie Whoopi Goldberg, offensichtlich mit einer Synapsenkombination gesegnet, die der eines Lochkartencomputers entspricht (mal sehen ob der Facebook Algorithmus diese Beleidigung einen woken schwarzen Frau erkennt?) es meinte.