Real Madrid entfernt Kreuz von Wappen

Real Madrid Club de Fútbol, hat das Kreuz von seinem Wappen entfernt, um seine moslemischen Fans nicht zu verärgern. Da es sich bei den Hauptgeldgebern und Sponsoren von Real Madrid mittlerweile um Firmen aus dem arabischen Raum handelt, hat man sich deren Wünsche gebeugt. Die Fanartikel, wie Sporttrikots, Kappen, Schale und andere Souvenirs des Vereins, welche die Fans im Mittleren Osten kaufen, werden ohne Kreuz im Wappen sein.

Der Verein wurde am 6. März 1902 gegründet und die Spieler haben über 100 Jahre lang die Krone mit dem Kreuz als Wappen auf der Brust getragen.

Voraussichtlich ist die Änderung des Wappens nur der erste von etlichen Abstrichen, die Real Madrid macht, um die Fans im arabischen Raum zu befriedigen. Erst vergangenen Monat hatte Real Madrid einen Vertrag mit der International Petroleum Investment Company (IPIC), einem Staatsunternehmen der Vereinigten Arabischen Emirate, unterzeichnet. Real Madrid erhält von der IPIC in den nächsten 20 Jahren 500 Millionen Euro, die in die Restauration des Stadions Santiago Bernabéu investiert werden. Im Gegenzug habe der Sponsor IPIC das Recht, den Firmennamen im Namen des Stadions unterzubringen, schreibt die «Marca». Ein Verzicht auf den christlichen Vorsatz Santiago wäre zudem wahrscheinlich. Ein Aufstand der spanischen Fans aber ebenso.

WIE hätte z.B. Beşiktaş Istanbul – spielt in der Vodafone Arena in Istanbul – reagiert? So wohl nicht!

Nachtrag zum Frauentag am 8. März

Die türkische Präsidentengattin Emine Erdogan hat mit Äußerungen über die Vorzüge des Harems im Osmanischen Reich für Irritationen gesorgt.
Der Harem war eine Schule für Mitglieder der osmanischen Dynastie und eine Lehreinrichtung, in der Frauen auf das Leben vorbereitet wurden“, sagte die Frau von Präsident Recep Tayyip Erdogan nach Angaben von Fernsehsendern am Mittwoch in Ankara.
Im Harem galten während der osmanischen Herrschaft strenge Regeln, an die sich auch der Sultan halten musste. Zudem gab es genaue Vorschriften für die Auswahl und Ausbildung der Haremsfrauen, die in Bereichen wie Literatur, Musik oder Fremdsprachen geschult wurden – allerdings nur zur Unterhaltung des Sultans, dem einige der Frauen auch sexuell zu Diensten sein mussten.

Eine Kampagne gegen politische Geisterfahrer

Orientierungshilfen für Menschen in Bewegung am Arbeitsmarkt und/oder auf der Flucht:

Zwischen Willkommenskultur und Identifikation mit Europäischen Werten

Status Quo

Die Polarisierung der gesellschaftlichen (Nicht-) Diskussion beim Thema Flucht und Migration fördert eine eindimensionale Reduktion der politischen Landschaft auf wenige Begriffe, die von Anhängern wie Gegnern genauso wie Glaubensgrundsätze vertreten werden.

Lösung

Ortsschilder versinnbildlichen diesen geschlossenen Heimatgedanken in der politischen Landschaft – mit klarem Anfang und Ende: wer „drinnen“ ist, gehört dazu.

Daher eignen sich Ortschilder ideal dazu, mit grafischen Stilmitteln der Reduktion sowie einer vertrauten Symbolik „do’s and don’t’s“ darzustellen. Refugee-Monopoly

Die gewählten, einfachen Stichwörter, klar als „positiv/negativ“ markiert, sollen zur Diskussion über die gewählten Begriffe anregen.

Maßnahmen

  • Ad/Anzeige/Inserat: Print/Online, Format, Beispiel
  • Unterstützend zur Anzeige wird eine Postkartenkampagne geplant: Print und Banner, ZG, Distribution Wien/Österreich/Europa

wertemanufaktur.at
Edith Fojtik | Oliver Gruber-Lavin
Wien, Februar 2016

Zitate

„Allah will Humor“

Aiman Mazyek
Generalsekretär der Zentralrat der Muslime in Deutschland
im Interview „Darf man mit Mohammed Witze reißen?“

„Das ist eine
wissenschaftliche Angelegenheit.
Da müssen Sie einen Wissenschaftler,
etwa einen Arzt fragen,
warum fragen Sie mich das?“

Fuat Sanaç
Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich
 
auf die Frage, ob die Frau im Islam nun prinzipiell als schwach gilt

Satire darf alles! Oder doch nicht?

Satire überhöht, sie kann ironisch, sarkastisch, manchmal verletzend sein. Satire ist kalkulierte Kritik, Spott oder Beleidigung, auf Missstände hinweisen bzw. Änderungen provozieren will. Aber sie ist immer eine friedliche Art der Kritik. Auch diese Methode an Stelle von Gewalt, Terror, Zerstörung und Verfolgung ist ein ganz entscheidender, extrem wichtiger Bestandteil des westlichen Wertekanons. Satire dient der Aufklärung, und sei es nur dadurch, dass sie eine Autorität ins Lächerliche zieht. Idealerweise unterläuft die Satire überdies ein Denkverbot. Deshalb riskiert sie etwas. Satire bedeutet Auseinandersetzung, sie rüttelt an Verkrustungen – je verkrusteter umso mehr wird gerüttelt. Das Rütteln bedeutet auflockern und nicht bekämpfen. Satire ist auch ein Medium um Benachteiligten und Schwachen in der Gesellschaft eine Stimme, eine Kunstform zu verleihen, ein Mittel gegen Herrschende, gegen Besitzende, gegen Machthaber einer Gesellschaft. Satire sollte nicht die Vorurteile des Publikums bedienen, sondern sie in Frage stellen.

Der Satiriker Kurt Tucholsky verteidigte seine Arbeit in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg wie folgt: „Was darf Satire? Alles!“.

Man muss Satire aushalten können, so etwas nennt sich Demokratie. Zur Demokratie gehöre das Recht auf Kritik, Satire und sogar Beleidigung. Das hat viel mit Selbstbewusstsein zu tun. Man kann sich selbst oder etwas mit dem man sich identifiziert nur dann satirisch betrachten, wenn man ein Mindestmaß an Selbstbewusstsein hat und nicht unter zu starken Minderwertigkeitskomplexen leidet.

Wer Karikaturen oder Satire nicht aushalten kann, kann in seiner Überzeugung nicht sonderlich gefestigt sein.

Auf den Punkt gebracht

Satire ist Ausdruck von Meinungsfreiheit. Ein Gut, das es zu schützen gilt.

Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen„, hat George Orwell gesagt.

Aber das kann man nur erreichen, wenn Kritik (an welcher Religion auch immer), zum Beispiel in Form von Karikaturen, als Teil des öffentlichen Diskurses wahrgenommen und akzeptiert wird.

Satire gegen die Religion ist wichtig, weil und soweit sich die Religion ihrerseits Kritik an der Gesellschaft leistet.

Lachen, bis die Jihadisten kommen

Man kann Witze über alles machen! Nur nicht über Mohammed, über Allah, über den Koran, über die Schriften?

Mit Salman Rushdie und den „satanischen Versen“ schien 1988/89 alles anzufangen. Im zunehmend säkularen Europa war das Thema Blasphemie vor 2004 nur noch selten zu einem Streitpunkt oder Rechtsfall geworden – schon gar nicht in diesem Ausmaß. Die Ermordung des niederländischen Regisseurs und Publizisten Theo Van Goghs im Jahr 2004 war ein Wendepunkt. Das künstlerische und kulturelle Leben in Europa denkt an Einschüchterungen und Selbstzensur: Europaweit werden Artikel oder Kunstwerke zurückgehalten oder zurückgezogen, Ausstellungen geschlossen bzw. Opern nicht aufgeführt – aus Angst vor möglichen Reaktionen von Islamisten. Kritiker „solch einer Selbstzensur“ sprachen von Kapitulation und Erpressung.

Dass gerade Satire und Religion leicht in Spannung geraten, haben Künstler immer wieder erfahren. So löste in Österreich der Karikaturist Gerhard Haderer einen Skandal aus, als er Jesus als liebenswerten Weihrauch-Kiffer darstellte. Pop-Queen Madonna sorgte für Wirbel, als sie sich während einer Bühnenshow an ein mit Spiegeln besetztes Kreuz hängen ließ und den Papst einlud, ihr Konzert in Rom zu besuchen. Muss man es gutheißen, wenn Femen-Aktivistinnen im Kölner Dom auf den Altar hüpfen? Natürlich nicht, aber man muss es ertragen. Dasselbe gilt auch für die Mohammed-Karikaturen.

Der Koran an sich enthält aber kein dezidiertes Abbildungsverbot des Propheten. Nur die Anbetung von Götterbildern – also der Götzenverehrung – ist strikt untersagt. Denn wie bei anderen monotheistischen Religionen ist der Hintergedanke jener, dass nicht das Bild wichtiger wird als das, was es repräsentiert.

«Unser wunderbares Wertesystem hat es geschafft, dass man auch den Papst karikieren kann und trotzdem steht niemand mit einer Pistole oder einer Kalaschnikow an der Tür. Diese Freiheit haben gerade wir Deutschen mühsam genug errungen. Wir sollten sie keinesfalls aufs Spiel setzen», sagt der deutsche Karikaturist Klaus Staeck, bekannt für seine politischen Poster.

Diese Form der Meinungsfreiheit ist ein durch und durch säkularer Wert, der in der Aufklärung gegen die Religionen und ihre Deutungshoheit über die Welt erstritten wurde.

Eine Gefahr droht aber kaum von Auflagen und Einschränkungen, sondern eher von der Selbstzensur der Medien- und Kunstschaffenden.

Dazu Salman Rushdie: „Was mich beunruhigt, ist die Leichtigkeit, mit der sich die Menschen in Europa und Amerika in ihren Grundfesten erschüttern ließen. Ich glaube, das Problem liegt darin, dass die Einschüchterung zunehmen wird und dass jene Werte, die im Westen hunderte Jahre Gültigkeit hatten, nämlich Satire, Lächerlichkeit, Witze, Lachen und Skeptik sowie die Bereitschaft, sich nicht vor jeder Macht auf den Boden zu werfen, an Kraft verlieren.“

Karikaturenstreit

Am 30. September 2005 veröffentlicht die dänische Zeitung „Jyllands-Posten“ 12 Karikaturen mit dem Titel „Die Gesichter Mohammeds„.

Daraufhin kam es weltweit zu Protesten muslimischer Organisationen, vom Boykott dänischer Produkte bis hin zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, bei denen mehr als 140 Menschen den Tod fanden und über 800 verletzt wurden. Dänische und norwegische Botschaften wurden angegriffen und teilweise zerstört.

Am 1. Februar 2006 druckten dann einige europäische Zeitungen eine oder mehrere der umstrittenen Karikaturen.

In Österreich erschienen diese in der Kronen Zeitung, der Kleinen Zeitung und der Sonntags-Rundschau.

In Deutschland veröffentlichte Die Welt alle zwölf Karikaturen, Die Zeit, FAZ, Tagesspiegel, Berliner Zeitung und die taz einige der Karikaturen, während Bild und Spiegel Online einen Abdruck ablehnten. Später veröffentlichten die beiden Magazine Der Spiegel und Focus im Zuge der Berichterstattung einige Karikaturen, woraufhin Ägypten den Verkauf der aktuellen Ausgaben verbot.

Flemming Rose, damals Feuilleton-Chef der dänischen Zeitung „Jyllands-Posten“, hatte die Karikaturen mit dem erklärten Ziel veröffentlicht, der in Europa um sich greifenden Selbstzensur, die er erkannt haben wollte, ein Zeichen im täglichen globalen Kampf für die freie Meinungsäußerung entgegenzusetzen.

In einem Begleittext zu den Karikaturen schrieb er damals, in einer säkularen Demokratie müssten alle Individuen und gesellschaftlichen Gruppen Hohn, Spott und Satire akzeptieren – auch Muslime. Das sei eine Form von Anerkennung und Inklusion: Ihr seid weder Gäste noch Fremde oder eine Randgruppe, sondern ein gleichberechtigter Teil der Gesellschaft.

Wer anfange, Tabus in der öffentlichen Debatte zu akzeptieren, gerate auf die schiefe Bahn. Dann könne jede gesellschaftliche Gruppe bestimmte Tabus für sich beanspruchen – am Ende sei die Meinungsfreiheit eine Karikatur ihrer selbst.

Der Begriff „Karikaturenstreit“ erreichte bei der Wahl zum Wort des Jahres 2006 in Deutschland den dritten Platz.

CHARLIE HEBDO – Humor bis zum Tod

Charlie Hebdo“ ist eine wöchentlich erscheinende Satirezeitschrift; sie gilt neben „Le Canard enchaîné“ als das bedeutendste Satiremagazin Frankreichs. Die Zeitschrift gehört zu den wenigen auf der Welt, welche im Februar 2006 die Mohammed Karikaturen aus der dänischen Jyllands-Posten nachgedruckt hatten. Bereits 2011 war die Wochenzeitung Ziel eines Brandanschlags, nachdem sie eine Abbildung des islamischen Propheten Mohammed auf ihrer Titelseite veröffentlicht hatte.

Am 7. Januar 2015 fand ein islamistisch motivierter Terroranschlag auf die Redaktion der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ in Paris statt. Zwei maskierte Täter, die sich später zu Al-Qaida im Jemen bekannten, drangen in die Redaktionsräume der Zeitschrift ein, töteten und verletzten mehrere Anwesende und brachten auf ihrer Flucht einen weiteren Polizisten um. Am 9. Januar verschanzten sie sich in Dammartin-en-Goële; Sicherheitskräfte erschossen die beiden Täter.

Die Täter erschossen in der Redaktion zehn Personen: den Herausgeber und Zeichner Stéphane Charbonnier („Charb“), die Zeichner Jean Cabut („Cabu“), Bernard Verlhac („Tignous“), Philippe Honoré und Georges Wolinski, den Wirtschaftswissenschaftler und Mitinhaber der Zeitschrift Bernard Maris („Oncle Bernard“), den Lektor Mustapha Ourrad, den Kultur-Veranstalter Michel Renaud, die Psychiaterin und Psychoanalytikerin Elsa Cayat und den Personenschützer Franck Brinsolaro.

Der Anschlag erfolgte am Tag des Erscheinens des islamkritischen Romans „Soumission“ (Unterwerfung) von Michel Houellebecq in Frankreich. Der Roman beschreibt das Leben in Frankreich unter einem muslimischen Präsidenten.

Der Schriftsteller Salman Rushdie, der 1989 selbst Ziel einer Fatwa wurde, äußerte sich am Tag des Anschlags in einer Presseerklärung: „Religion, eine mittelalterliche Form der Unvernunft, wird, wenn sie mit modernen Waffen kombiniert wird, zu einer echten Gefahr unserer Freiheiten. Derartiger religiöser Totalitarismus hat zu einer tödlichen Mutation im Herzen des Islams geführt und wir sehen heute die tragischen Folgen in Paris. Ich stehe hinter „Charlie Hebdo“, so wie wir alle es tun müssen, um die Kunst der Satire zu verteidigen, die stets eine Kraft für die Freiheit und gegen die Tyrannei, Unehrlichkeit und Dummheit war. ‚Respekt vor der Religion‘ ist zu einer verschlüsselten Phrase mit der Bedeutung ‚Angst vor der Religion‘ geworden. Religionen, wie alle anderen Ideen, verdienen Kritik, Satire, und, jawohl, unsere angstfreie Respektlosigkeit.“