Aus Kohle macht man Kohle

Weltweit sind mehr als 1000 neue Kohlekraftwerke in Planung. 120 Energiekonzerne zeichnen für 68 Prozent der globalen Energiegewinnung aus Kohle verantwortlich. Führend bei den bereits installierten Kapazitäten sind vier Unternehmen aus China. Auch bei den Planungen für neue Kraftwerke sind acht der zehn weltweit führenden Konzerne chinesisch. Dabei expandieren die chinesischen Energiekonzerne immer stärker ins Ausland. 19 Prozent der neu geplanten Kohlekraftwerke werden bereits außerhalb Chinas gebaut. Indonesien will 107 Kraftwerke bauen, Vietnam 41 und Japan 14.

Auch in Indien wird die Kohleverstromung massiv ausgebaut. Indiens Kohlekraftwerke generieren zwei Drittel des Stroms. Im Rahmen des Corona-Wiederaufbauprogramms hat die Regierung gerade die Erschließung von 40 neuen Kohlegruben beschlossen. Der staatliche Konzern Coal India baut im ganzen Land neue Kohlekraftwerke, schon jetzt sind 280 davon im Vollbetrieb. Erneuerbare Energien würden Indiens wirtschaftliche Zukunft nicht ermöglichen, heißt es in Delhi.

Mit steigenden Energiekosten wird die Industrie Europas in Probleme geraten, davon werden Indien und China profitieren. Insbesondere energieintensive Unternehmen könnten gezielt angegriffen werden. Das trifft insbesondere die Branchen Baustoffe, Chemie, Glas, Nichteisen-Metalle, Papier und Stahl. Um Aluminium, Kupfer und Zink, Dämm- und Kunststoffe sowie Grundchemikalien, Papier und Karton, Glas, Glasfasern, Stahl, Zement, Kalk, Gips und Keramik herzustellen, wird besonders viel Energie benötigt. Alleine das BASF-Werk in Ludwigshafen braucht so viel Strom wie ganz Dänemark. Wenn der in Deutschland klimapolitisch teurer wird, sind Produktionsverlagerungen absehbar.

Ein chinesischer Chemie-Unternehmer bringt es auf den Punkt: „Wir machen die Deutschen mit ihrer grünen Klimanaivität jetzt fertig.“

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