Autor: OMG

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Warum der Verstand ein einsamer Spaziergänger ist – aber der einzige, der den Weg kennt

Zur Verteidigung der liberalen Demokratien, der individuellen Rechte, der moralischen Klarheit und der Systeme, die für die Menschen funktionieren Die Tyrannei der Trendmeinung – oder: Wenn der Zeitgeist zum Diktator wird Es ist ein sonderbarer Zustand unserer Zeit, dass jene, die für Aufklärung kämpfen, als Reaktionäre beschimpft werden, während jene, die brüllen, kreischen und fordern, […]

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Die Rückkehr der Kriegsgeräte aus der Hölle

Antipersonenminen feiern ihr Comeback Ach, wie haben wir uns damals gefreut, als die Ottawa-Konvention unterzeichnet wurde. Ein Meilenstein, rief man, ein Sieg der Zivilisation über die Barbarei, ein Zeichen, dass selbst Kriege Regeln kennen können – zumindest auf dem Papier. Und nun, in einer historischen Pirouette, die jeden Diplomaten zum Schwindeln bringen müsste, kündigen Staaten […]

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Von der Friedensdividende zur Panzerdividende

Die Rückkehr des militärisch-industriellen Deliriums Es war einmal, in jenem fernen, fast märchenhaften Jahrzehnt nach dem Fall der Mauer, als Europa sich einbildete, Geschichte sei etwas für Museen, Kriege etwas für ferne Kontinente, Panzer Relikte aus dem Kalten Krieg und Rüstungsausgaben – ein hässliches Wort, beinahe obszön – etwas, das man wie Bananenschalen in den […]

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Die wortlose Zivilisation

Wie die Finnen das Schweigen zur höchsten Form der Kommunikation erhoben In einer Welt, die sich selbst in belanglosen Floskeln ersäuft, die das Schweigen für ein soziales Vergehen hält und jede Lücke im Gesprächsfluss sofort mit sprachlichem Verpackungsmüll stopft wie ein hysterischer Gastgeber, der fürchtet, seine Gäste könnten den Mangel an Canapés für einen Angriff […]

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Wenn Menschenrechte auf Terrorstaaten treffen

Von der westlichen Doppelmoral, der Feigheit vor klarer Sprache und der bitteren Notwendigkeit, Unrecht auch Unrecht zu nennen Ja, es gibt ein Völkerrecht. Ja, es gibt ein Kriegsrecht. Und ja – es gibt vor allem eines: Menschenrechte. Keine diplomatisch auslegbaren Formalien, keine kulturell verhandelbaren Traditionen. Menschenrechte sind unteilbar. Punkt. Wer dieses Fundament verlässt, verlässt nicht […]

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Die Magie der leeren Kassen

Es gehört zu den intellektuellen Kabinettstückchen spätmoderner Politik, aus Nichts etwas zu machen – oder genauer: so zu tun, als sei dieses Nichts etwas, und zwar etwas Gutes. So wird ein Fonds ohne Geld nicht als das entlarvt, was er ist – ein kalter Witz auf Kosten der Bedürftigen –, sondern als „innovatives Instrument zur […]

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Die Freiheit trägt jetzt Jogginghose

Freiheit war einmal ein stolzes Wort, getragen auf den Schultern von Dichtern, Revolutionären und amerikanischen Präsidenten mit gut frisierten Locken. Heute trägt sie Kapuzenpulli, schielt aufs Smartphone, hasst Werbung und lebt vegan. Sie streamt Serien über dystopische Gesellschaften, in denen alles überwacht wird – und klickt danach ein Cookie-Banner weg, ohne mit der Wimper zu […]

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Der Messias aus dem Maschinenraum

Wenn einer aus der Tiefe des Gewerkschaftskellers, wo die Neonröhren brummen und das Linoleum die Tränen gescheiterter Tarifverhandlungen aufgesogen hat, aufsteigt in die verstaubte Ehrenloge der sozialdemokratischen Selbstgerechtigkeit, dann hat das schon etwas Erhabenes, beinahe Biblisches: Andi B., der Bürgermeister aus T., der Mann, dessen rhetorisches Arsenal irgendwo zwischen Volkshochschule und Fußballkantine changiert, hat sich […]

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Neulich im Vizekanzleramt

Oder: Wie Andi Babler lernte, zwischen Kommunikation, Medien und Inhalt zu unterscheiden, ohne sich dabei das Rückgrat zu verrenken Von der großen Politik und kleinen Sprechblasen Neulich also im Vizekanzleramt. Nicht, dass man dort regelmäßig verkehren würde – die Türsteher sind streng, die Sprache ist verklausuliert und der Kaffee schmeckt wie die politische Mitte: wässrig, […]

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Vom Exil zum Exzess

Die Verantwortung des Westens für das Regime der Mullahs im Iran Prolog des Vergessens: Die Geburt eines Ungeheuers unter westlicher Aufsicht Der 1. Februar 1979 war kein Tag wie jeder andere. An diesem Morgen landete ein alter Mann mit strengem Blick, schwarzem Turban und einer Aura messianischer Entschlossenheit auf dem Flughafen Teheran. Sein Name: Ayatollah […]

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„Gedanken und Gebete“

Das ritualisierte Verstummen in Satzform Kaum sind die Sirenen verklungen, kaum ist der Tatort mit Flatterband in behördlicher Pietät eingeschnürt, kaum haben die Fernsehsender ihre Eilmeldungsschleifen mit „Was wir bisher wissen“ und „Hier sehen Sie die ersten Bilder“ gefüttert, da beginnt auch schon das alte Theater. Mit der Präzision eines mittelmäßigen Uhrwerks, das man alle […]

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Der Revolutionssimulator

Wenn westliche Aktivisten Weltpolitik auf Instagram spielen Man erkennt sie an den palästinensischen Halstüchern, den eilig zurechtgefilterten Selfies vom letzten „Free Palestine“-Marsch und den hochmoralischen Captions, die meist mehr Ausrufezeichen als Argumente enthalten. Es ist eine neue Generation des Engagements, in der man nichts wissen muss, um alles zu fühlen – und zwar sehr laut. […]

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Die Moral im Nebel

Wie aus Barbarei Widerstand wird und aus Recht ein Verbrechen Wenn ein demokratischer Staat – sagen wir: Israel – ein Schiff stoppt, das trotz vorheriger Warnung versucht, eine Blockade zu durchbrechen, und die Passagiere danach freundlich mit Wasser, Brot und einer Rückfahrkarte in ihre jeweiligen Heimatländer verabschiedet, dann schreit man in den klimatisierten Redaktionsstuben Europas […]

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Aus der Rolle fallen und aus der Falle rollen

Das große Schauspiel der Rollen: Wir alle sind Gefangene unseres eigenen Theaters Es ist eine unverrückbare Wahrheit der Moderne, dass der Mensch als soziales Wesen, um nicht zu sagen: als sozialer Zombie, in Rollen gezwängt wird – jene urkomischen, absurden, manchmal grotesk bis kafkaesk anmutenden Masken, die man ihm mit mehr oder weniger schmeichelhafter Vehemenz […]

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Die Unspürbarkeit des Mangels

Vom Verschwinden kleiner Summen oder: Wie man lernt, den Geldbeutel zu ignorieren Es ist eine dieser Sätze, deren geistige Unbedarftheit wie ein mit Samthandschuhen geprügelter Hohn durch die Fernsehgeräte in die Wohnzimmer der Republik flackert: 30, 50 oder gar 80 Euro im Monat seien, so dozierte ÖVP-Budgetsprecher Andreas Hanger jüngst mit dem staatsmännischen Timbre eines […]

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Der General der Peinlichkeit

oder: Wie Friedrich Merz die Bundeswehr zur Supermacht machen will Die Kasernenfarce – Bewachtes Nichts im militärischen Niemandsland Man muss es sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen, wie eine zu lange liegengebliebene Panzerkeksration: Da steht er, Friedrich Merz, seines Zeichens Kanzler einer Republik im fortgeschrittenen Stadium der sicherheitspolitischen Schizophrenie, und kündigt an, Deutschland solle […]