
Ein gerechteres Unrechtssystem?
Was ist Gerechtigkeit? War sie nicht immer eine erhabene Idee, ein Ideal, das auf Gleichheit vor dem Gesetz fußte? Nicht so in der modernen britischen Justiz unter der weisen Führung von Premierminister Keir Starmer. England hat nun offiziell die Zwei-Klassen-Justiz eingeführt – oder, je nach Perspektive, endlich eine Justiz mit „historischem Bewusstsein“. Der neue „Two-Tier“-Ansatz macht es möglich: Die Herkunft, Hautfarbe, Religion und der soziale Status eines Angeklagten werden nun zur Richtschnur der Bestrafung. Ein revolutionärer Fortschritt! Endlich eine Justiz, die nicht mehr auf langweiligen Prinzipien wie Unparteilichkeit oder Individualschuld beruht, sondern sich ganz dem modernen Zeitgeist der „korrigierenden Gerechtigkeit“ verschreibt.
Ein Land, zwei Strafmaßstäbe
Wenn zwei dasselbe tun, ist es nicht dasselbe. Diese uralte Weisheit wird nun juristisch geadelt. Nehmen wir zwei Delinquenten: Der eine ein weißer Brite, der andere ein Migrant, vorzugsweise schwarz und muslimisch. Beide begehen dasselbe Verbrechen – sagen wir, einen handfesten Raubüberfall. Doch während der weiße Täter mit der vollen Härte des Gesetzes rechnen muss, lässt man beim Migranten großzügig Milde walten. Warum? Weil er historisch benachteiligt war, weil er strukturell diskriminiert wurde, weil sein kultureller Hintergrund ihn zu solchen Taten quasi zwingt. Der eine geht also für fünf Jahre ins Gefängnis, der andere bekommt eine Bewährungsstrafe mit einem sozialen Trainingsprogramm. Gleichheit vor dem Gesetz? Wie langweilig! Endlich einmal ein Justizsystem, das den sozialen Kontext mitberücksichtigt und auf eine unfassbar scharfsinnige Art neu interpretiert: Strafe ist nicht mehr Strafe, sondern Kompensation.
Die Umkehrung der Schuld: Wer nicht Opfer ist, ist schuldig
Dieses Modell folgt einer einfachen, bestechenden Logik: Wer strukturell bevorzugt wurde – also weiße Briten, vor allem männliche – muss für die historischen Ungerechtigkeiten mitbestraft werden. Es geht nicht mehr um individuelle Schuld, sondern um kollektive Verantwortung. Warum sollte ein weißer Einheimischer milde bestraft werden, wenn er doch Jahrzehnte, gar Jahrhunderte lang von den Vorteilen der westlichen Gesellschaft profitierte? Warum sollte ein Migrant hart bestraft werden, wo er doch durch Kolonialismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit schon genug gelitten hat?
Es ist also nur fair, wenn ein weißer Brite für eine Beleidigung im Netz härter belangt wird als ein Migrant für einen Überfall. Denn was ist schon physische Gewalt gegen die psychische Belastung durch „Hate Speech“? Die neue englische Justiz hat verstanden: Wahre Gerechtigkeit ist eine Frage der Perspektive.
Die freiwillige Selbstunterwerfung der Herrschenden
Das Groteske an dieser Entwicklung ist nicht einmal die Ungerechtigkeit selbst – Ungerechtigkeit gab es schon immer, mal subtil, mal offen. Nein, das wirklich Erstaunliche ist, wie bereitwillig sich die weiße Mehrheitsgesellschaft ihrer eigenen Benachteiligung unterwirft.
War es nicht ein Grundpfeiler der Aufklärung, dass Recht universal sein muss, dass es keine „besonderen“ Gruppen gibt, die milder oder härter bestraft werden? Doch die Erben der Aufklärung schmeißen nun aus freien Stücken alles über Bord. Während sich in anderen Teilen der Welt Menschen gegen Diktatur und Unterdrückung auflehnen, lässt sich die westliche Welt mit einem Lächeln entrechten – solange es nur im Namen der Gerechtigkeit geschieht.
Man könnte es fast schon bewundern: Ein Selbstmord in moralischer Pose, ein Abgesang auf das eigene Rechtssystem mit stolzer Brust. Willkommen in der Zukunft, in der Gerechtigkeit nicht mehr blind ist, sondern selektiv hinwegblickt.