
Die Anklage gegen Friedrich Merz
Angeklagt: Friedrich Merz, CDU, Kanzlerdarsteller, Selbstdarsteller in Sachen Staatsräson.
Tatvorwurf: Politischer Wortbruch, Verrat an Israel, Missbrauch historischer Verantwortung zu Wahlkampfzwecken.
Tatzeit: Januar bis August 2025.
Tatmittel: Mikrofon, Presse, kalte Berechnung.
Der feierliche Schwur – und seine Verpuffung
Am 23. Januar 2025 steht Friedrich Merz vor der Nation und der Welt. Er spricht von Staatsräson, nicht als Option, sondern als unantastbare Verpflichtung. Er verspricht, dass unter seiner Führung alles, was Israel zu seiner Selbstverteidigung braucht, geliefert wird. Er schwört, Taten sprechen zu lassen, nicht bloße Worte.
Das war kein Nebensatz. Das war der Kern seiner außenpolitischen Selbstdefinition. Es war ein Wort an Israel – und an die Welt –, dass Deutschland unter ihm ein verlässlicher Partner sei.
Doch dieser Schwur hatte ein Haltbarkeitsdatum von gerade einmal sieben Monaten. Am 8. August 2025 kippt Merz um. Statt Waffenlieferungen: Boykott. Statt Rückhalt: Distanz. Statt unerschütterlicher Solidarität: Berechnung, Ausrede, Abkehr.
Die Dimension des Verrats
Dies ist kein taktischer Rückzieher. Dies ist ein politischer Wortbruch mit strategischem Kollateralschaden. Wer einem Partner in einer existenziellen Bedrohungslage öffentlich Waffenhilfe zusichert und diese dann verweigert, begeht Verrat – Verrat an einem Staat, der seit seiner Gründung um sein Überleben kämpft, Verrat an der eigenen Zusage, Verrat an der moralischen Grundsatzlinie, die Deutschland nach 1945 gezogen hat.
Merz hat nicht nur sein eigenes Wort gebrochen. Er hat die Glaubwürdigkeit Deutschlands in der einzigen Frage beschädigt, in der es moralisch keine Relativierung geben darf: dem Schutz Israels.
Missbrauch der Staatsräson
Staatsräson ist kein PR-Accessoire, das man in Wahlkampfzeiten aufsetzt und später wieder abnimmt. Sie ist die schwerste Hypothek deutscher Außenpolitik, erwachsen aus einer historischen Schuld, die nicht verjährt.
Merz hat diesen Begriff zweckentfremdet – als Verstärker seiner eigenen Kandidatur, als moralische Schminke für sein politisches Profil. Er hat Staatsräson deklariert, um sie im entscheidenden Moment zu verraten.
Damit hat er den Begriff selbst beschädigt, ihn entwertet, ihn in den Rang einer hohlen Parole herabgestuft.
Der Schaden ist bleibend
Israel weiß nun: Auf Friedrich Merz ist kein Verlass. Diese Erkenntnis wird nicht verschwinden, auch wenn er morgen wieder das Gegenteil behauptet. Der Schaden ist international sichtbar. Washington sieht ihn. Jerusalem sieht ihn. Und jeder künftige Partner wird wissen: Deutsche Zusagen gelten nur, solange sie wetterfest sind.
Dies ist der eigentliche Skandal: Nicht nur Merz hat sich diskreditiert – er hat die Verlässlichkeit Deutschlands untergraben.
Das Urteil der Geschichte
In den Archiven wird diese Episode eines Tages nicht als kleiner Schachzug vermerkt, sondern als Beispiel für das, was man einen fundamentalen Wortbruch nennt. Als Beleg dafür, dass Prinzipien in Deutschland auch, ausgerechnet exat 80 Jahre nach dem Holocaust noch gegen Opportunismus eingetauscht werden können.
Und wenn in einer Krise wieder gefragt wird, ob man sich auf Deutschland verlassen kann, dann wird dieser Fall als Antwort genügen.