Das Jahr 1913 – Ein Jahr der Erlösung durch Verelendung

Erich Mühsam, Bilanz 1913

Das Jahr 1913. Ein Jahr, das den europäischen Staatenkünstlern als letztes Meisterstück ihrer diplomatischen Diplomatie in Erinnerung bleiben sollte. Doch was wäre diese meisterhafte Diplomatie ohne die genüssliche, fast schmerzhafte Ironie der historischen Verflechtungen, die sich in den chaotischen, verzweifelten Versuchen gipfelte, den verunfallten Körper Europas in eine würdige Haltung zu bringen? Mühsam, ein begnadeter Zyniker der alten Schule, blickt zurück und tut das, was wir heute so gerne tun: Er entblößt das bürgerliche Theaterstück, indem er es nicht nur in seiner Unzulänglichkeit beschreibt, sondern es auch gleichzeitig humorvoll in seinen Katastrophen feiert. Die Diplomaten des alten Kontinents sind in seiner Sicht nicht mehr als geschickte Akrobaten eines strahlenden Desasters, die mit einem einzigen Schritt in den Abgrund ihre eigene Unfähigkeit triumphal zur Schau stellen.

Die große Herausforderung des Jahres 1913, von der Mühsam in seinem Essay spricht, war ein globaler Balanceakt, der die Staatskunst an ihre Grenzen brachte – wenn nicht sogar darüber hinaus. Mühsam, dieser weise Historiker der Zukunft, könnte man sagen, schüttelt seine schlaue Feder und streut unermüdlich Salz auf die Wunden der europäischen Großmächte, deren Diplomatie mehr einem zerrissenen Theaterstück gleicht als einem durchdachten geopolitischen Masterplan.

Diplomatie als Staatskunst? Ein oxymoronischer Witz.

Mühsam lässt keinen Zweifel an seiner Meinung: „Europa hat versagt.“ Aber das Versagen ist nicht bloß ein Versehen oder ein misslicher Umstand. Es ist das grandiose Resultat einer sorgfältig arrangierten Farce, in der die Diplomaten wie Schauspieler auf der Bühne tanzen, während das Publikum, bestehend aus den leidenden Völkern, ihnen jedes Wort verübt zuschreit. Die „Staatskunst“, von der wir hier sprechen, ist also nicht etwa ein feinsinnig gewebtes Netz der friedlichen Diplomatie, sondern vielmehr eine dreiste Farce, bei der die Akteure in einem fortwährenden Zustand der Selbstverblendung agieren. Sie glauben, sie sind die Schöpfer der Geschichte, während sie das Chaos nur beschleunigen. Dabei hatten sie – wie immer – den grandiosen Plan im Kopf: Der Weltkrieg als das große Ende des europäischen Staates, als ein Drama, das nur durch den plötzlichen, unerbittlichen Zusammenbruch seiner Protagonisten seinen Höhepunkt erreicht.

Was tat Europa in diesem Jahr? Natürlich, es rüstete auf. Hört sich ja ganz nach einem logisch-weitsichtigen Plan an, oder? Wenn die Welt vor der Katastrophe steht, dann ist das einzige Mittel zur Abwendung dieser Gefahr noch ein größerer Vorrat an Kanonen und Eisenbahnen, mehr Schießpulver und noch größere Kolonnen von Soldaten. Wer sich nicht rüstet, ist nichts anderes als ein naiver Träumer, ein verrückter Idealist, der das arme Europa in den Untergang führen würde. Es war nicht etwa das Schüren von Angst und Hysterie, das die Diplomaten dazu bewegte, sondern ein schlichter Drang nach Machterhalt und einem unerschütterlichen Glauben daran, dass der nächste große Krieg – der unausweichliche Weltkrieg – der einzige Weg war, das Heft des Handelns zu übernehmen.

Die Kriegsangst als Wirtschaftsinstrument: Ein brillantes Scheitern

Und dann – der Witz der Geschichte – kam die Kriegsangst. Sie war die heimliche Waffe, die am meisten zerrüttete, was an Europa noch an Stabilität übrig war. Die Mobilisierung der Armeen und die „vorläufigen“ Truppenbewegungen an den Grenzen waren keinesfalls eine Frage der Vorbereitung auf einen Krieg, sondern ein gigantisches Theaterstück, bei dem die Ungewissheit selbst das größte Kapital war. Denn wenn die Kriegsangst eine Währung war, dann hatte sie das gesamte Wirtschaftsleben längst in den Griff bekommen. Was, so fragt Mühsam, wurde nicht zerstört? Ökonomische Werte? Kulturelle Errungenschaften? Selbst die Menschen selbst? Die Angst, sie war der Motor, der die Maschinen des wirtschaftlichen Untergangs antrieb. Noch lange nach den ersten Schüssen des Weltkriegs, wenn dieser dann ausbrach, würden die Wunden der europäischen Wirtschaft heilen müssen – oder auch nicht. Aber die Zerstörung des Friedens, des gesellschaftlichen Wohlstands und der kulturellen Stabilität war bereits vollzogen. Niemand hatte diesen Zerstörungsprozess je geplant, aber alle hatten ihn forciert.

Staatskunst und Bevölkerung: Wer regiert hier eigentlich?

Dabei war die Kriegsangst nicht nur ein Spiel der Diplomaten und Generäle. Nein, sie fand ihren Weg auch in die Zivilgesellschaft. Die Mobilisierung verschlang nicht nur „die größten Teile aller öffentlichen Mittel“, wie Mühsam sarkastisch bemerkt, sondern auch die Hoffnungen, Wünsche und – man könnte fast sagen – die Seelen der Bevölkerung. Der Bürger, der in den Tagen von 1913 die heilige Propaganda des Staates verfolgt und die Versprechungen von „Frieden durch Stärke“ mit fataler Naivität in sich aufnahm, wurde ein Instrument des großen Kriegsmechanismus. Es ging längst nicht mehr nur um den Erhalt von Heeren, sondern um den Erhalt eines Systems, das nichts anderes mehr kannte als den Glauben an sich selbst.

Doch Mühsam lässt sich nicht täuschen. Der Blick des scharfsinnigen Beobachters zeigt eine Welt, die in ihren letzten Zügen der Vernunft überdrüssig wird. Die Armeen wuchsen, die Verarmung nahm zu, und die diplomatische Kunst zündete in einem verheerenden Feuerball der Hoffnungslosigkeit. Es war der brillante Abschluss eines Jahrzehnts der Selbsttäuschung. Europa hatte – so würde Mühsam sagen – das große Meisterwerk der Staatskunst vollendet: den Weltkrieg.

Der große Narrenstaat: Ein episches Scheitern mit Augenzwinkern

Am Ende bleibt eine bittere, aber beinahe lustige Erkenntnis: Was Europa in den Jahren 1913 an „Wert“ anrichtete, das konnte Jahrzehnten des Friedens nicht mehr einholen. Die Weichen waren gestellt. Die Frage ist nur: Wer zog an diesen Weichen und warum? Mühsam stellt die Frage, ohne sie direkt zu beantworten, denn in seiner Welt ist die Antwort klar: Es waren die Großen, die wahren Künstler des Staates, die ein Meisterstück nach dem anderen schufen – und das Ergebnis war der katastrophale Absturz.

Das Jahr 1913 wird von Mühsam nicht als Wendepunkt, sondern als präziser Blick auf die Unfähigkeit und die Ironie der Staaten bezeichnet, die sich in einem niemals endenden Tanz um Macht und Reichtum verstrickten. Ein Tanz, der mit dem Weltkrieg seinen Höhepunkt fand. Doch dieser Höhepunkt, so sarkastisch und bitter er auch war, brachte auch eine Erkenntnis: Europa konnte nichts anderes tun, als den Marsch in den Abgrund fortzusetzen. Ein Abgrund, der sich mit der Ankündigung des Weltkrieges als nicht mehr vermeidbar darstellte. Und Mühsam, dieser große Kritiker und kluge Humorist, wusste, dass der wahre Humor nur in der völligen Absurdheit der Geschichte lag.

Denn was bleibt von einem Europa, das sich selbst in den Ruin führte? Ein Narrenstaat, der zu den größten Schöpfern seines eigenen Untergangs geworden ist. Ein Europa, das der Staatskunst zu viel Vertrauen schenkte und zu wenig in die Realität blickte. Ein Europa, das auf die große, aber tragische Bühne der Geschichte ging und sein Meisterstück aufführte – mit einem augenzwinkernden Lächeln, das über die Tränen hinweg täuschte.

Die Zukunft der Vergangenheit

Es ist wieder soweit. Die geheimen Zirkel der westlichen Welt, jene mysteriösen Instanzen, die angeblich die Sicherheit unserer fragilen Demokratien gewährleisten, haben sich erneut zu Wort gemeldet. Diesmal warnen sie uns – mit todernster Miene und verschwörerischem Flüsterton – vor einem möglichen russischen Angriff. Ab 2028, so die düstere Prophezeiung, könnte der Kreml versuchen, die Verteidigungsbereitschaft der EU zu testen. Drei bis fünf Jahre also. Man könnte sich fast fragen, ob Nostradamus im BND wiedergeboren wurde oder ob die Kristallkugel des CIA neuerdings auch als Wettervorhersagegerät dient.

Ein Narrativ für die Ewigkeit

Wladimir Putin, jener finstere Schurke aus dem Osten, dessen Brusthaar in westlichen Albträumen dichter wuchert als die Geheimnisse der NSA, soll also wieder zuschlagen. Das Timing? Perfekt! Gerade rechtzeitig, um die ohnehin chronisch überforderte EU endgültig in den Wahnsinn zu treiben. Während Ursula von der Leyen noch über Plastikstrohhalm-Verbote sinniert und die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock in feministischer Außenpolitik die Lösung für alle geopolitischen Konflikte sieht, plant der Kreml bereits die nächste Invasion. Oder vielleicht doch nicht?

Was wissen wir? Nichts.

Die Details zu den Plänen Putins sind – Überraschung! – nicht bekannt. Aber das macht ja nichts. Im Zeitalter von Fake News und alternativen Fakten genügt es, die Angst vor dem Unbekannten zu schüren. Es reicht, den Schatten eines Panzers an der Grenze zu wittern, um die ohnehin paranoide Sicherheitsarchitektur des Westens in Aufruhr zu versetzen. Und so marschieren die Think Tanks, die NATO-Strategen und die transatlantischen Falken wieder einmal im Gleichschritt Richtung Konfrontation. Diesmal allerdings mit der beruhigenden Gewissheit, dass der Gegner frühestens in fünf Jahren zuschlägt. Also genug Zeit, um die Rüstungsbudgets aufzustocken und die Rüstungsindustrie noch ein bisschen reicher zu machen.

Die Prophezeiung als Selbstzweck

Man könnte sich ja fragen: Warum gerade jetzt diese Warnung? Warum ausgerechnet 2028? Gibt es im Kreml etwa einen geheimen Countdown, der in westlichen Geheimdienstkreisen als Insider-Information kursiert? Oder ist es schlicht die Angst, die NATO könnte in ihrer Bedeutungslosigkeit versinken, sobald der Ukraine-Konflikt zu einem eingefrorenen Patt mutiert und sich die USA wieder auf China konzentrieren?

Die Antwort liegt – wie so oft – in der psychologischen Kriegsführung. Wer die Angst kontrolliert, kontrolliert die Politik. Und wer die Politik kontrolliert, kontrolliert die Menschen. Ein simpler Trick, den schon die alten Römer kannten: Si vis pacem, para bellum – wenn du Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor. Oder, moderner ausgedrückt: Wenn du den Militärhaushalt aufstocken willst, erfinde eine Bedrohung.

Ein zerbrechlicher Koloss auf tönernen Füßen

Natürlich ist die europäische Verteidigungsbereitschaft ein Witz – und das wissen auch die Strategen in Moskau. Während Frankreich seine Atomstreitkräfte als letzte Bastion gegen die Apokalypse betrachtet und Deutschland sich lieber in moralischer Überlegenheit suhlt, anstatt seine marode Bundeswehr auf Vordermann zu bringen, schüttelt Putin höchstens belustigt den Kopf. Ein Angriff auf die EU wäre ungefähr so riskant wie der Überfall auf einen Kindergarten – nur mit mehr Bürokratie.

Doch genau hier liegt der perfide Charme der Warnung: Die Angst vor dem russischen Bären legitimiert die Aufrüstung, die Militarisierung und die Einschränkung bürgerlicher Freiheiten. Denn wer könnte schon gegen härtere Sicherheitsgesetze, höhere Verteidigungsausgaben und noch mehr Überwachung sein, wenn der Feind an der Türschwelle lauert?

Die Zukunft als Geisel der Paranoia

So steuern wir also auf eine Zukunft zu, die von Angst und Misstrauen geprägt ist. Eine Zukunft, in der der Russe nicht mehr der Nachbar, sondern der ewige Aggressor ist. Eine Zukunft, in der die geheimdienstlichen Orakel bestimmen, wann wir uns fürchten sollen und wann nicht.

Und während die westlichen Geheimdienste sich weiterhin in kafkaesker Geheimniskrämerei suhlen und die Medien brav die Kriegstrommeln schlagen, bleibt uns Bürgern nur eines: das ungläubige Lächeln über eine Welt, die sich aus Angst vor dem Morgen selbst in Geiselhaft nimmt.

Prost, Europa. Auf die nächsten fünf Jahre paranoider Selbstzerstörung.

Apokalypse jetzt!

Ein Heimwerker-Guide für die Strahlenschutzgeneration

Es gibt Tage, da wacht man auf und denkt: „Ach, was für eine herrlich strahlende Zukunft!“ Doch dieser Glanz, meine Damen und Herren, entpuppt sich allzu oft als radioaktive Verseuchung – metaphorisch gesprochen, natürlich. Oder etwa nicht? Man weiß ja nie, was einem die geopolitische Wetterlage so ins Haus weht. Da schadet es nicht, sich rechtzeitig ein kleines, heimeliges Endzeit-Biotop zu schaffen.

Das Survival-Set für den modernen Bürger

Was braucht man heute? Nun, neben dem üblichen Lebenshunger und der Hoffnung auf eine gerechte Welt, vor allem: Klebebänder, Folien, Staubschleusen, Kaliumjodid-Tabletten, Strahlenmessgeräte, Typ 5/6 Einwegschutzanzüge, FFP3-Masken und Handschuhe. Klingt nach einem verrückten Hobby? Nein, das ist die neue Normalität! Wer sich dieser Tage nicht in einen wandelnden Atomkrieg-Prepper verwandelt, gilt als naiver Optimist – und wer will das schon sein?

Die Frage ist doch: Wieso nur die Wohnung abdichten? Wieso nicht gleich den gesamten Lebensraum in eine hermetische Blase verwandeln? Der ambitionierte Zeitgenosse denkt hier in größeren Dimensionen. Der eigene Bunker im Keller, der mit Bleiwänden ausgekleidete Hobbyraum oder die atomar gesicherte Gartenlaube – das sind die neuen Statussymbole der Postmoderne.

Die Kunst des Klebens – Oder: Wie man sich einigelt und dabei trotzdem stilvoll bleibt

Das Klebeband, einst ein profaner Alltagsgegenstand, avanciert nun zur Waffe des zivilen Widerstands gegen die unsichtbare Bedrohung. Fensterrahmen, Türschwellen, Lüftungsschlitze – alles wird akribisch versiegelt. Wer hier schlampt, riskiert den stillen Tod durch radioaktive Partikel, die sich schamlos durch jede Ritze schleichen.

Doch Achtung: Wer glaubt, eine simple Schicht Malerfolie reiche aus, um die Apokalypse auszutricksen, der irrt. Hier bedarf es der Premium-Version: mehrlagige Hochleistungsfolien, verklebt mit doppelseitigem, strahlungsresistentem Industriekleber. Die Paranoia als Design-Element – man lebt ja schließlich nicht hinterm Mond.

Kaliumjodid und andere Delikatessen

Die Kaliumjodid-Tablette, einst verschrien als obskures Relikt des Kalten Krieges, erlebt ihre Renaissance. Sie blockiert die Aufnahme von radioaktivem Jod in der Schilddrüse. Ein kleines Wunder der Chemie, das plötzlich wieder in aller Munde ist – wortwörtlich.

Doch was, wenn die Tabletten ausgehen? Da hilft nur eines: präventives Einlegen in Jodtinktur oder gleich der Bau einer eigenen Algenzucht im Badezimmer. Spirulina, Chlorella – die Superfoods der Apokalypse. Natürlich alles bio und regional, versteht sich.

Der Anzug des modernen Helden: Typ 5/6 Einwegschutzanzug

Man kennt sie aus Katastrophenfilmen: Die eleganten, weißen Schutzanzüge, die einem die Aura eines futuristischen Astronauten verleihen. Der moderne Mensch trägt diesen Look heute im Supermarkt oder beim Spaziergang durch die Fußgängerzone. Schließlich könnte der Nachbar ja schon in Plutonium baden, und die Luft ist voller unsichtbarer Feinde.

In Kombination mit FFP3-Masken und Handschuhen ergibt sich eine schicke Symbiose aus post-apokalyptischem Chic und pandemischer Eleganz. Wer hier nicht mitzieht, riskiert den sozialen Ausschluss. Der neue Dresscode: „Survival Couture“.

Die große Frage: Wofür das alles?

Ist es die Angst vor dem nuklearen Fallout, der uns zum Basteln zwingt? Oder doch nur die kollektive Lust am Untergang, die sich in DIY-Projekten und Survival-Workshops manifestiert? Die Antwort bleibt offen. Sicher ist nur: Wer nicht abdichtet, ist draußen.

Und so kleben, dichten und messen wir weiter, in der Hoffnung, die Apokalypse möge sich durch unsere akribische Heimwerkerarbeit beeindruckt zeigen. Ein bisschen Ironie darf dabei nicht fehlen – schließlich sind wir Deutsche. Wir haben Erfahrung mit Ordnung und Perfektion, selbst im Angesicht des Untergangs.

Na dann, fröhliches Versiegeln!

Feldspital statt Biergarten

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach fordert ein deutschlandweites Programm zur Vorbereitung der medizinischen Versorgung auf einen möglichen Kriegsfall. „Denn eine intakte Gesundheitsversorgung ist für die Verteidigung eines Landes ebenso wichtig wie die Bundeswehr.“

Man reibt sich die Augen und fragt sich, ob man noch im richtigen Film ist. Deutschland, die Nation der Biergärten, der Sauerkrautromantik und der Kuckucksuhren, rüstet sich für den Ernstfall. Nicht mit neuen Bierkrügen oder innovativen Weißwurstrezepten, sondern mit Feldlazaretten und Notfallchirurgen, die sich auf blutige Szenarien vorbereiten, die bisher nur in dystopischen Netflix-Serien und den Albträumen der 80er-Jahre-Generation vorkamen.

Sicherheit ist Krieg

Viele verwechseln Sicherheit mit Krieg, haben Angst vor Atomschlägen auf Paris und Berlin, schreien daher „nachrüsten“ und kaufen Rheinmetall-Aktien. Die europäische Politik hat sich in eine Kriegs-Hysterie hineingesteigert, aus der sie offensichtlich nicht mehr herauskommt. Aufrüsten, militarisieren, auf Krieg vorbereiten – das ist der neue Dreiklang der sicherheitspolitischen Lyrik.

Statt in die Zukunft zu investieren, in Bildung, Klima und soziale Gerechtigkeit, wird nun die medizinische Versorgung kriegstauglich gemacht. Der bayerische Charme wird durch die sterile Atmosphäre von Notfallbetten und Verbandsmaterial ersetzt. Die Weißbierkelche klirren nicht mehr vor Freude, sondern in Panik vor dem nächsten Drohnenangriff.

Vom Chirurgen zum Krieger

Die Ärzte, die einst die Gicht des Stammtischbruders behandelten, sollen nun lernen, wie man Schrapnellwunden versorgt und Amputationen unter Artilleriebeschuss durchführt. Es ist die Renaissance der Feldchirurgie, nur diesmal nicht in den blutgetränkten Schützengräben Verduns, sondern in den sterilen Korridoren deutscher Krankenhäuser.

Die Idee, die medizinische Infrastruktur kriegsfähig zu machen, ist dabei ebenso absurd wie bezeichnend für eine Gesellschaft, die sich in ihrer eigenen Paranoia verliert. Während Krankenhäuser wegen Personalmangels und Unterfinanzierung am Limit arbeiten, sollen sie nun auch noch die Rolle der medizinischen Fronttruppen übernehmen. Vielleicht sollten wir gleich die Notaufnahme in „Erste Verteidigungslinie“ umbenennen und den OP-Saal zur „Kommandozentrale für chirurgische Gefechtsführung“ ausbauen.

Vom Bürger zum Kombattanten

Die Militarisierung der Medizin ist nur ein Symptom einer viel größeren Krankheit: der schleichenden Transformation des Bürgers zum Kombattanten. Jeder wird zum potenziellen Soldaten, jedes Krankenhaus zum potenziellen Lazarett, jede Stadt zum potenziellen Kriegsschauplatz.

Und während die Politik die Bevölkerung auf den Ernstfall vorbereitet, sprießen die Survival-Shops und Prepper-Communities wie Pilze aus dem Boden. Der Bunkerbau boomt, das Einmachen von Gurken erlebt eine Renaissance, und in den Kellern wird fleißig an Selbstverteidigungskursen teilgenommen. Der zynische Witz: Während die Welt sich in die nächste Eskalationsspirale stürzt, verkauft der Kapitalismus noch den passenden Stahlhelm dazu.

Ein Land im Schatten seiner eigenen Angst

Bayern, das Land der Trachten, der Blasmusik und der Gemütlichkeit, mutiert zur Hochburg der sicherheitspolitischen Paranoia. Statt die Pflegekräfte besser zu bezahlen, baut man Feldspitäler. Statt in die psychische Gesundheit der Menschen zu investieren, bereitet man sich auf den Massenschock vor.

Doch wo bleibt die Satire, wenn die Realität selbst zur Karikatur wird? Wenn die Politik die Menschen in ein Szenario drängt, das sich nur noch durch Zynismus und Galgenhumor ertragen lässt?

Vielleicht sollten wir die Biergärten schließen und stattdessen Erste-Hilfe-Kurse mit Lederhose und Dirndl anbieten. Oder die Oktoberfestzelte in mobile Sanitätseinheiten umfunktionieren. Prost, Deutschland! Möge der nächste Krieg wenigstens mit einem gepflegten Weißbier beginnen.

Ein absurdes Theater ohne Exit

In Zeiten, in denen die Welt brennt, sollte man die Feuerwehr rufen, nicht die Brandbeschleuniger. Doch die Politik hat sich für Letzteres entschieden. Judith Gerlach und ihre Idee eines kriegsfähigen Gesundheitssystems sind nur der letzte Akt in einem absurden Theaterstück, das wir alle gezwungen sind, mit anzusehen.

Und während die Politik den Feldspital-Romantikern applaudiert, träumen wir heimlich von einem Land, in dem Gesundheit nicht als strategische Ressource, sondern als menschliches Grundrecht begriffen wird. Ein Land, in dem Biergärten wieder Orte der Lebensfreude sind – und nicht die Vorstufe zum mobilen Lazarett.

Bambus – Ein Wunder der Natur

Bambus fasziniert Menschen seit Jahrhunderten. Von Asien bis Südamerika ist die Pflanze für ihre Vielseitigkeit und Nachhaltigkeit bekannt. Doch Bambus ist weit mehr als nur eine dekorative Pflanze oder ein Material für Möbel. Er bietet beeindruckende ökologische Vorteile und könnte eine Schlüsselrolle in der Bekämpfung des Klimawandels spielen. Lassen Sie uns die erstaunlichsten Fakten über Bambus genauer unter die Lupe nehmen.

Das schnellste Wachstum der Pflanzenwelt

Bambus hält den Rekord als die am schnellsten wachsende Pflanze der Welt. Unter optimalen Bedingungen kann er bis zu 120 Zentimeter innerhalb von 24 Stunden wachsen. Einige Arten schaffen es, in weniger als einem Jahr ihre volle Höhe zu erreichen. Dieses rasante Wachstum macht Bambus zu einer erneuerbaren Ressource, die Holz in vielen Bereichen ersetzen kann.

Ein Sauerstoff-Kraftwerk

Ein Bambushain produziert 35 % mehr Sauerstoff als herkömmliche Bäume. Dies macht die Pflanze zu einem wertvollen Verbündeten im Kampf gegen die Luftverschmutzung und den Klimawandel. Während die Photosynthese Kohlendioxid aufnimmt, gibt Bambus gleichzeitig große Mengen an lebenswichtigem Sauerstoff ab.

Effiziente Kohlenstoffsenke

Bambus absorbiert Kohlendioxid mit einer Rate von 17 Tonnen pro Hektar und Jahr. Durch sein schnelles Wachstum und seine Fähigkeit, große Mengen an CO₂ zu binden, kann Bambus eine bedeutende Rolle im Klimaschutz spielen. Im Vergleich zu langsam wachsenden Bäumen ist Bambus somit eine äußerst effiziente Kohlenstoffsenke.

Kein Dünger, keine Probleme

Ein weiterer Vorteil von Bambus ist, dass er keinen Dünger benötigt. Die Pflanze wirft ihre Blätter ab, die auf natürliche Weise den Boden mulchen und Nährstoffe zurückführen. Dieser Prozess fördert das Wachstum und macht Bambus zu einer umweltfreundlichen Option für nachhaltige Landwirtschaft.

Überlebenskünstler in trockenen Regionen

Bambus ist äußerst widerstandsfähig und kann sogar in trockenen, wüstenähnlichen Gebieten gedeihen. Seine Fähigkeit, Wasser effizient zu speichern und Nährstoffe aus dem Boden zu ziehen, macht ihn zu einer idealen Pflanze für Regionen, die von Dürren betroffen sind.

Ein nachhaltiger Holzersatz

Während Nadelbäume 20 bis 30 Jahre benötigen, um geerntet werden zu können, ist Bambus bereits nach 3 bis 5 Jahren erntereif. Diese kurze Wachstumszeit ermöglicht eine nachhaltige Forstwirtschaft und entlastet die natürlichen Wälder.

Stark wie Stahl

Bambus ist nicht nur leicht und flexibel, sondern auch extrem robust. In vielen Ländern wird Bambus als Baumaterial für Gerüste, Brücken und sogar Häuser verwendet. Seine Zugfestigkeit ist vergleichbar mit der von Stahl, was ihn zu einem idealen Material für nachhaltiges Bauen macht.

Schutz für den Boden

Das weitverzweigte Wurzelsystem und die Rhizome von Bambus stabilisieren den Boden und verhindern Erosion. Dies ist besonders in Regionen mit Hanglagen von Vorteil, wo Bambus helfen kann, Erdrutsche und Bodenauswaschungen zu verhindern.

Die natürliche Klimaanlage

Bambus kann die Umgebungstemperatur im Sommer um bis zu 8 Grad Celsius senken. Dies geschieht durch die Verdunstung von Wasser über die Blätter und die dichte Vegetation, die Schatten spendet. In urbanen Gebieten könnte Bambus so dazu beitragen, die Auswirkungen des städtischen Wärmeinseleffekts zu reduzieren.

Fazit

Bambus ist ein wahres Wunder der Natur. Er wächst unglaublich schnell, produziert mehr Sauerstoff als Bäume, bindet große Mengen an CO₂ und benötigt weder Dünger noch viel Wasser. Gleichzeitig stabilisiert er den Boden und bietet ein nachhaltiges Baumaterial. Mit der richtigen Bewirtschaftung kann Bambus eine Schlüsselrolle im Kampf gegen den Klimawandel und für eine nachhaltige Zukunft spielen.

Vom Blockwart zur Zivilgesellschaft

Der Denunziationsstaat NRW – Ein Triumph der Bürokratie

Es begab sich also im fernen Jahr 2022, als die grün-schwarze Landesregierung Nordrhein-Westfalens unter der weisen Führung von Ministerpräsident Hendrik Wüst beschloss, vier Meldestellen gegen Diskriminierung ins Leben zu rufen. Ein hehres Ziel, das im Zeitalter der allumfassenden Empörungskultur geradezu nach Verwirklichung schrie. 1,5 Millionen Euro Steuergeld wurden hierfür bereitgestellt – eine Summe, die ausreicht, um einen mittelgroßen Kindergarten zu errichten oder einen maroden Autobahnabschnitt notdürftig zu flicken. Doch nein, das Geld wurde in die „intensive Konzeptions- und Aufbauphase“ investiert, die sich – oh Wunder – über stolze drei Jahre erstreckte.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Oder einfach nur ein Bürger, der sich fragt, wie viel Geld wohl in den dunklen Kanälen der NGOs versickert ist, die nun die Ehre haben, uns moralisch zu überwachen.

Das Meldewesen reloaded

Nun also, am 17. März 2025, erblicken die Meldestellen das Licht der Welt. Ihre Aufgabe: Die Erfassung und Denunziation von Äußerungen „unterhalb der Strafbarkeitsgrenze“. Ein Begriff, der so schwammig ist, dass selbst Kafka vor Neid erblassen würde. Antimuslimischer Rassismus, Queerfeindlichkeit, Antiziganismus und „anti-Schwarzer, antiasiatischer und weiterer Rassismus“ – die Palette der Meldegründe ist bunt und divers, ganz im Geiste der modernen Woke-Ideologie.

Doch wer entscheidet, was rassistisch ist? Wer definiert, was queerfeindlich oder antiasiatisch daherkommt? Genau: „Zivilgesellschaftliche Akteure“. Ein Begriff, der so nebulös ist wie die angebliche „Aufbauphase“ dieser Institutionen. Private Vereine und Aktivistengruppen, die sich seit Jahren durch Steuergeld alimentieren lassen und nun endlich die Macht erhalten, ihre ideologische Agenda in Form staatlich legitimierter Denunziationsstellen durchzusetzen.

Denunzieren für die gute Sache

Man stelle sich vor: Der Nachbar grillt Schweinefleisch im Garten – islamophob! Der Kollege erzählt einen schlechten Witz über Transpersonen – queerfeindlich! Die Großmutter murmelt im Bus über die „Zigeunermusik“ – Antiziganismus! All dies kann künftig gemeldet werden. Und zwar nicht etwa bei der Polizei oder der Staatsanwaltschaft, sondern bei den besagten „zivilgesellschaftlichen Akteuren“, die keinerlei demokratische Kontrolle unterliegen.

Der Denunziant von heute trägt kein braunes Hemd mehr, sondern einen fair gehandelten Bio-Kapuzenpulli und studiert Gender Studies. Statt auf offener Straße zu denunzieren, geschieht dies nun bequem vom heimischen Sofa aus, per Online-Formular. Ein Klick – und schon landet der Angezeigte in einer Datenbank, die die moralische Reinheit der Gesellschaft überwacht.

Der Totentanz der Meinungsfreiheit

Der eigentliche Skandal aber ist nicht die schiere Absurdität dieses Projekts, sondern seine verheerenden Folgen für die Meinungsfreiheit. Wenn die Grenze des Sagbaren nicht mehr vom Strafgesetzbuch, sondern von aktivistischen Gruppen definiert wird, dann leben wir nicht mehr in einer Demokratie, sondern in einer Moralokratie.

Kritische Diskussionen werden unterbunden, politische Satire wird kriminalisiert, und selbst ironische Bemerkungen können als „microaggressions“ gedeutet werden. Der Bürger verkommt zum schweigenden Untertan, der aus Angst vor sozialer Ächtung seine Meinung nur noch im stillen Kämmerlein äußert.

Doch vielleicht ist genau das der Plan: Ein Land der Denunzianten, in dem die „richtige Haltung“ nicht durch Argumente, sondern durch Angst erzwungen wird.

Willkommen in der postdemokratischen Spaßgesellschaft

Und so endet die traurige Geschichte von Nordrhein-Westfalens Meldestellen, die mit viel Steuergeld, wenig Transparenz und umso mehr ideologischer Inbrunst errichtet wurden. Was bleibt, ist ein Klima der Angst, in dem die Freiheit des Wortes von selbsternannten Tugendwächtern stranguliert wird – und die Demokratie leise und unbemerkt in den Orkus der Geschichte hinabgleitet.

Aber hey, wir haben’s ja so gewollt. Oder?

Von Cyborg-Hunden und lesbischen Liebesökologien

Es gibt Texte, die schreibt man, weil man glaubt, die Welt verändern zu können. Und es gibt Texte, die schreibt man, weil man sich in einem Meer aus Absurditäten treibend nur noch zynisch an die Tastatur klammern kann. Dies hier ist zweifellos Letzteres – und dennoch, seien wir ehrlich, genau darin liegt vielleicht die letzte, verzweifelte Hoffnung auf Veränderung.

Der Hund als Staatsbeamter

Dass der Hund der beste Freund des Menschen sei, wissen wir ja spätestens seit Lassie und Kommissar Rex. Doch in unserer spätkapitalistischen Dystopie der 2020er Jahre, wo Amazon-Drohnen den Himmel verdunkeln und Boston Dynamics‘ Roboterhunde über die Bürgersteige patrouillieren, hat die alte Freundschaft einen hässlichen Twist bekommen: Der Hund, biologisch oder maschinell, ist längst zum Komplizen rassistischer Polizeigewalt geworden.

Ja, ja, die Polizeihunde, jene fleißigen Schnüffler an der Seite uniformierter Herrenmenschen, die Drogenspürhunde, die Flüchtlingsjagdmaschinen an den EU-Außengrenzen, die Roboterhunde, die in Singapur soziale Distanz überwachen – sie alle stehen im Dienste einer Ordnung, die man gemeinhin als „weiß, cis-männlich und heteronormativ“ bezeichnen könnte.

Die Frage, die sich nun die queer-lesbisch-feministische Theorie stellen muss, lautet: Ist der Hund selbst ein Komplize der weißen Vorherrschaft? Oder ist er, ähnlich wie wir alle, ein Opfer in einem Netz aus Gewalt und Kontrolle, das sich von Fleisch und Blut bis in den Cyberspace hinein spannt?

Und hier, liebe Leser*innen, betreten wir das Territorium von Donna Haraway, der großen Cyborg-Theoretikerin, die schon in den 1980er Jahren die Grenzen zwischen Mensch, Tier und Maschine zum Einsturz brachte. Haraway lehrte uns, dass der Hund niemals „nur Hund“ ist, sondern immer auch ein Companion Species – ein Mit-Wesen, das unsere Welt mitgestaltet und von ihr gestaltet wird. Doch wenn der Hund als „Kampfhund“ rassifiziert wird oder als Roboterhund die Maschinengewehr-Attrappe auf der Polizeidrohne schleppt, dann müssen wir uns fragen: In wessen Welt wird hier eigentlich mitgestaltet?

Queering the Canine

Doch halt, bevor hier jemand in Depression versinkt: Es gibt Hoffnung, und sie bellt. Denn während die Staatsmacht den Hund als Waffe instrumentalisiert, entstehen in den Schattenzonen unserer queeren Subkulturen ganz andere Verhältnisse.

Die queere Hundeverhältnisse der 2020er Jahre sind ebenso vielgestaltig wie die Gender-Identitäten ihrer menschlichen Begleiter*innen. In lesbischen WGs, auf Transfeministischen Bauernhöfen und in anarchistischen Hundespielgruppen entwerfen Menschen und Hunde gemeinsam alternative Formen von Intimität und Verwandtschaft.

Hier ist der Hund kein Komplize der Herrschaft, sondern ein queerer Gefährte, ein Verbündeter im Widerstand gegen die Logik der Reproduktion und der Kleinfamilie. Der Hund wird zur Drag-King-Ikone, zum Subversiven Schwanzwedler, zur flauschigen Mitbewohner*in, die nicht fragt, welches Pronomen du heute benutzt.

Und während die queeren Cyborgs von morgen längst die Grenzen zwischen Fleisch, Fell und Metall überschreiten, ist es der Hund, der uns lehrt, was es heißt, in radikaler Abhängigkeit und gegenseitiger Fürsorge zu existieren. Die lesbisch-queer-feministische Hundeliebe ist ein trotziges Ja zur verletzlichen, verknoteten und chaotischen Welt, die Donna Haraway einst als „multispecies becoming“ beschrieben hat.

Von Cyborg-Pfoten und lesbischen Futternäpfen

Was wir also brauchen, ist nicht weniger als eine queer-lesbische Ökofeminismus-Agenda, die den Hund als Akteur ernst nimmt – nicht als Opfer der Polizeigewalt, sondern als Mitstreiter*in im Kampf für eine Welt jenseits von Herrschaft und Ausbeutung.

Es geht darum, die Verstrickungen von Liebe und Gewalt, die sich in den Hundeverhältnissen unserer Zeit materialisieren, sichtbar zu machen. Es geht darum, die Polizeihunde zu entwaffnen und die Roboterhunde zu hacken. Und es geht darum, die queeren Hundekollektive zu stärken, die in Parks, auf Hinterhöfen und in veganen Leckerli-Werkstätten bereits die Grundlagen für eine post-anthropozentrische Zukunft legen.

Denn wenn die Welt am Abgrund tanzt, dann tanzen wir am liebsten mit unseren Hunden. In Lederhalsbändern, mit Glitzerleinen und Cyborg-Implantaten. Bellend. Züngelnd. Widerständig.

Fazit

Der Hund ist queer. Der Hund ist lesbisch. Der Hund ist Cyborg. Und vielleicht, nur vielleicht, wird es am Ende der Hund sein, der uns aus dieser Hölle namens Spätkapitalismus hinausführt. Vorausgesetzt, wir lassen ihn von der Leine.

LINK: Queer canine becomings: Lesbian feminist cyborg politics and interspecies intimacies in ecologies of love and violence: Journal of Lesbian Studies: Vol 0, No 0 – Get Access

Man kann seinen Pass wegwerfen …

… , aber nicht seine Sozialisation!

Es gibt eine Unanständigkeit, die sich in westlichen Diskursen längst eingenistet hat: Die naive Annahme, der Mensch sei ein leerer Schwamm, der sich, einmal in die heilige Lauge der Demokratie getunkt, automatisch in einen liberalen, toleranten Weltbürger verwandle. Welch rührender Optimismus! Und welch gefährliche Dummheit!

Die Kultur, in die wir hineingeboren werden, prägt uns tiefer als jedes politische Manifest, tiefer als jeder Integrationskurs und tiefer als die wohlmeinendsten Sozialarbeiter mit ihrem empathischen Blick und der Kaffeetasse in der Hand. Man kann seinen Pass wegwerfen, ja, und damit die äußeren Symbole seiner Herkunft verleugnen. Aber die Prägungen, die in der Kindheit und Jugend tief ins Fleisch und in die Synapsen eingegraben wurden, die lassen sich nicht an der Grenze ablegen wie eine Duty-Free-Tüte.

Die Sozialisation als unverhandelbare Hypothek

Man stelle sich vor, ein Mensch, sozialisiert in einem autoritären, frauenverachtenden, homophoben und antisemitischen Kulturkreis, stolpere in die glitzernde westliche Welt der Gleichberechtigung und der Meinungsfreiheit. Glauben wir ernsthaft, dass er an der Grenze seine patriarchalen Reflexe ablegt wie einen abgetragenen Mantel? Dass er plötzlich die Schönheit der Gender-Debatte erkennt, sich für LGBTQ-Rechte begeistert und am Wochenende veganen Brunch in Prenzlauer Berg genießt?

Es wäre ja so schön, wenn die Welt ein Ort der Vernunft wäre. Ist sie aber nicht. Die Realität sieht anders aus: Menschen bringen ihre kulturellen Codes mit. Ihre tief internalisierten Werte, ihre Ängste, ihre Ressentiments. Und diese lassen sich nicht durch ein bisschen Multikulti-Folklore oder einen Vortrag über die Gleichheit aller Menschen ausradieren. Nein, die Schatten der Herkunft kriechen unaufhaltsam unter die Oberfläche der neuen Identität und werden zu einer latenten Bedrohung für die offene Gesellschaft.

Die Doppelmoral der Toleranzfetischisten

Nun kommen sie, die professionellen Empörungsakrobaten, die Verteidiger der „bunten Gesellschaft“ und der „offenen Arme“, die jeden, der es wagt, auf diese unangenehmen Zusammenhänge hinzuweisen, sofort als Rassisten und Islamophoben brandmarken. „Man muss doch differenzieren!“, rufen sie mit erhobener Moralkeule. Ja, differenzieren! Aber bitte nur dann, wenn es in die eigene ideologische Agenda passt.

Wenn ein weißer, heterosexueller Mann aus Sachsen einen sexistischen Witz macht, ist er der Inbegriff des toxischen Patriarchats. Wenn aber ein Zuwanderer aus einem frauenfeindlichen Milieu seine Tochter zwangsverheiratet oder seine Schwester „aus Ehrgefühl“ umbringt, dann ist das plötzlich „kulturelle Eigenheit“, die man respektieren muss. Doppelmoral in Reinform.

Der importierte Tribalismus

Die Illusion, man könne durch bloße Gesetze und Integrationsmaßnahmen jahrhundertealte kulturelle Muster auflösen, ist nicht nur naiv, sondern gefährlich. Die westlichen Gesellschaften importieren nicht nur billige Arbeitskräfte, sondern auch Clan-Strukturen, Ehrenmorde, religiösen Fanatismus und ein zutiefst illiberales Weltbild. Und das alles wird unter dem Deckmantel der „Vielfalt“ gefeiert, während Kritiker mundtot gemacht werden.

Man könnte ja fast lachen, wenn es nicht so tragisch wäre. Die gleichen progressiven Kräfte, die für Frauenrechte, LGBTQ-Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit kämpfen, klatschen begeistert Beifall, wenn genau die Menschen ins Land geholt werden, die all das hassen und verachten.

Integration ist kein Yoga-Kurs

Integration ist keine Frage von Sprachkursen und Alibi-Bürgerdialogen. Integration ist eine Frage der Werte und der Bereitschaft, sich von den toxischen Elementen der eigenen Herkunftskultur zu distanzieren. Wer das nicht versteht – oder nicht verstehen will –, der öffnet die Tore für Parallelgesellschaften, Gewalt und die schleichende Erosion der Freiheit.

Man kann seinen Pass wegwerfen, aber nicht die eigene Sozialisation. Und wer das ignoriert, wird bald in einer Gesellschaft leben, in der die Freiheit nur noch eine nostalgische Erinnerung ist.

Die groteske Symphonie des ewigen Blutzolls

Es ist eine altbekannte Wahrheit, die sich wie eine widerliche, aber hartnäckige Melodie durch die Geschichte der Menschheit zieht: Die Kriege, die unsere Erde verwüsten, werden nicht von denen begonnen, die sie ausfechten, und schon gar nicht von jenen, die sie am Ende mit ihrem Leben bezahlen. Nein, die Dirigenten dieses blutigen Orchesters sitzen in klimatisierten Konferenzräumen, trinken Champagner aus Kristallgläsern und debattieren über „strategische Interessen“ und „wirtschaftliche Notwendigkeiten“, während sie mit dem Zeigefinger auf Landkarten zeigen, als wären es Monopoly-Bretter. Und der Mensch? Der Mensch marschiert. Der Mensch stirbt. Der Mensch weint. Doch die Aktienkurse steigen.

Aus Blut wird Gold

Wie wunderbar effizient die kapitalistische Maschine doch funktioniert! Ein Krieg hier, ein Konflikt dort – und schon sprudeln die Dividenden. Es sind nicht die Soldaten, die auf den Feldern verrotten, die von diesem Spiel profitieren, sondern jene, die in den Vorstandsetagen der Rüstungsindustrie sitzen und mit schmieriger Eleganz die nächste Generation von Raketen, Drohnen und Panzern auf den Markt werfen. Mit einem Lächeln, versteht sich. Einem Lächeln, das keine Skrupel kennt, denn die Moral hat längst abgedankt.

Waffenhändler, diese modernen Alchemisten, verwandeln menschliches Leid in klingende Münze. Sie liefern nicht nur an die „Guten“, sondern auch an die „Bösen“ – je nach Bedarf, je nach Angebot und Nachfrage. Ein Bürgerkrieg? Wunderbar! Mehr Absatzmöglichkeiten. Ein geopolitischer Konflikt? Hervorragend! Höhere Militäretats. Und wenn Frieden droht? Keine Sorge, man findet schon einen Vorwand, um die nächste Eskalation anzuzetteln.

Kanonenfutter im Namen der Vaterlandsliebe

Doch wer führt diese Kriege eigentlich aus? Wer marschiert durch Wüsten und Dschungel, friert in Schützengräben und verbrennt in Panzern? Es sind die Dummköpfe, die sich von Nationalflaggen und pathetischen Parolen blenden lassen, die glauben, sie würden für „Freiheit“ und „Demokratie“ kämpfen, während sie in Wirklichkeit für die Profite von Lockheed Martin, Rheinmetall und BAE Systems ihr Leben lassen.

Die Rekrutierungsmaschinerie der Armeen speist sich aus jenen, die keine Alternativen haben – sozial Abgehängte, Verzweifelte, Jugendliche, die sich von heroischen Videospielen und falschem Patriotismus blenden lassen. Und wenn sie dann im Staub verbluten, wird ihnen posthum ein Orden verliehen und ein billiges Holzkreuz aufs Grab gestellt. Ein Ehrenmal für die Dummen, während die Intelligenten in den Börsenhäusern jubeln.

Kollateralschäden und menschliche Statistik

Und wer bezahlt den höchsten Preis? Die Unschuldigen. Die Kinder in Gaza, die Frauen in Jemen, die alten Männer in der Ukraine. Sie sterben nicht für Ideale, sondern weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort geboren wurden. Sie sind die „Kollateralschäden“, die man in Pressekonferenzen bedauert, während man im Hintergrund schon die nächsten Bombenlieferungen abwickelt.

Die groteske Farce der Diplomatie

Währenddessen treffen sich die Politiker zu Friedensverhandlungen, die niemand ernst nimmt. Man spricht von Waffenstillständen, während im Hintergrund neue Waffendeals abgeschlossen werden. Man beruft UN-Resolutionen ein, während Geheimdienste weiterhin Aufständische finanzieren und Putsche inszenieren. Die Farce der Diplomatie ist die Bühne, auf der die Heuchler ihre Reden schwingen, während die Welt in Flammen steht.

Das ewige Hamsterrad der Gewalt

Und so dreht sich das Rad weiter. Generation um Generation. Krieg um Krieg. Tod um Tod. Die Kapitalisten planen, die Waffenhändler liefern, die Dummköpfe kämpfen, die Unschuldigen sterben. Und wir, die wir in diesem absurden Theater sitzen, applaudieren oder schweigen. Oder posten vielleicht ein Friedenssymbol auf Social Media, um unser Gewissen zu beruhigen.

Denn am Ende ist es bequemer, sich in zynischer Resignation zu suhlen, als die Wahrheit zu erkennen: Solange der Profit über dem Leben steht, wird der Krieg unser treuester Begleiter bleiben.

Schöne neue SPD-Welt

Der große humanitäre Sprung nach vorne

Es gibt in der Geschichte der Sozialdemokratie wahrlich große Würfe. Der Achtstundentag. Die Sozialgesetzgebung. Die Abschaffung der Studiengebühren (oh, Moment, die war ja nur temporär). Und nun also: Das Bundesfachkräfte-Programm, das Wahlrecht für alle und – natürlich – die automatische Staatsbürgerschaft nach 25 Jahren. Wer da noch an Deutschland als „Sozialstaat“ zweifelt, hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden. Willkommen in der schönen neuen SPD-Welt, wo Realität und Wunschdenken eine innige Koalition eingehen und wo das letzte bisschen Restvernunft als „rechts“ denunziert wird.

Die Fachkraft als Allheilmittel

500.000 Fachkräfte pro Jahr – das ist doch mal eine Ansage! Woher die kommen sollen? Ach, Details! Hauptsache, sie „können“ oder „wollen“ oder vielleicht auch nur das Potenzial haben, etwas zu können oder irgendwann mal zu wollen. Schließlich ist der Wille ja der Vater des Fortschritts, oder war es die Mutter des Scheiterns? Egal. Hauptsache, wir holen erstmal alle rein.

Und wenn sie keine Fachkräfte sind? Kein Problem! Wer drei Jahre lang ununterbrochen hier herumlungert – pardon, „sich im Land aufhält“ – bekommt eine „Perspektive“. Klingt gut, nicht wahr? Perspektiven sind wichtig. Sogar dann, wenn sie aus der Hartz-IV-Wartezone bestehen. Denn Arbeit ist ja bekanntlich nicht für jeden etwas. Integration auch nicht. Aber dafür gibt es jetzt ein Ministerium für Migration und gesellschaftliche Teilhabe. Der nächste Karrieresprung für Kevin Kühnert? Man weiß es nicht.

Warum man Intensivstraftäter besser integriert als deportiert

„Abschiebungen nur als allerletztes Mittel.“ Selbstverständlich. Denn wir sind ja nicht grausam. Nur, wer das Asylsystem missbraucht oder Intensivstraftäter ist, soll abgeschoben werden. Und selbst dann – nur in „klar definierten Fällen“. Man fragt sich, was genau da „klar definiert“ wird. Vielleicht der mehrfach überführte Dealer, der seine Gewinne in die Heimat überweist, während er hier munter weiter Sozialhilfe bezieht? Oder der Ehrenmörder, der nach der dritten Verurteilung eine letzte Integrationschance erhält?

Aber halt! Abschiebung ist ja eh nicht „umsetzbar“. Flüge kosten Geld, und die Herkunftsländer nehmen ihre Bürger nicht zurück. Warum also nicht einfach alle behalten und gleich eine Aufenthaltserlaubnis für alle aussprechen? Problem gelöst. Applaus für die SPD!

Demokratie für alle

Wahlrecht für alle! Auch für die, die nie einen deutschen Pass wollten, weil sie sich viel lieber als Türken, Marokkaner oder Afghanen fühlen. Aber hey, Demokratie ist ja grenzenlos! Und wer schon 25 Jahre lang – oft auch ohne jemals gearbeitet zu haben – hier lebt, der erhält die deutsche Staatsbürgerschaft automatisch. Es sei denn, er widerspricht aktiv.

Man stelle sich vor: Ali aus Neukölln, der noch nie ein Wort Deutsch gesprochen hat, bekommt plötzlich einen Brief: „Herzlichen Glückwunsch, Sie sind jetzt Deutscher! Falls Sie das nicht wollen, bitte hier widersprechen.“ Na, wer wird da schon Nein sagen? Schließlich gibt es in Deutschland für Deutsche noch ein paar Extras: Sozialhilfe, Rente, Krankenkasse und – nicht zu vergessen – ein bedingungsloses Wahlrecht.

Der neue Tempel der Selbstgeißelung

Ein eigenes Ministerium für Migration! Endlich. Deutschland wird wieder Vorreiter. Während andere Länder ihre Grenzen sichern, schaffen wir eine eigene Behörde, die dafür sorgt, dass Integration nicht zu viel verlangt wird. Dass Parallelgesellschaften erhalten bleiben. Und dass jeder, der kommt, sich sofort als Teil der Gesellschaft fühlt – ohne jemals Teil davon werden zu müssen.

Ein Ministerium für „Teilhabe“ – wie schön das klingt. Wer nichts beiträgt, darf trotzdem teilhaben. Und wer das kritisch sieht, ist natürlich ein Nazi. So einfach ist das in der neuen SPD-Welt.

Willkommen im Paradies der grenzenlosen Dummheit

Man muss der SPD eines lassen: Sie hat die Kunst der politischen Realitätsverweigerung perfektioniert. Während Fachkräfte abwandern, holen wir „Fachkräfte“ aus aller Welt, die bestenfalls „Potenzial“ haben. Während die Sozialkassen kollabieren, öffnen wir die Tore für alle. Während Kriminalität und Clan-Strukturen blühen, schaffen wir ein Ministerium für Migration. Und während die Demokratie erodiert, verschenken wir das Wahlrecht an jeden, der lange genug auf dem Sofa sitzt.

Die schöne neue SPD-Welt: Ein Paradies für alle – nur nicht für die, die es bezahlen müssen.

Ein Abgesang auf die Vielfalt

Es gibt eine seltsame, ja fast schon rührende Begeisterung für die Globalisierung. Manche preisen sie als das ultimative Heilsversprechen für die Menschheit, als den Schlüssel zu grenzenlosem Wohlstand und universaler Harmonie. Doch woher rührt dieser naive Optimismus, diese fast schon religiöse Ergebenheit gegenüber der allumfassenden Marktmacht, die von New York bis Schanghai, von Berlin bis Buenos Aires dieselben gläsernen Fassaden und immergleichen Logos in den Himmel wachsen lässt?

Einheitsbrei statt kultureller Explosion

Ich frage mich das jedes Mal, wenn ich reise. Denn ich reise, um die Welt zu sehen. Um fremde Kulturen zu erleben, neue Aromen zu schmecken, Lebensweisen zu entdecken. Und was finde ich? Starbucks in Kathmandu. H&M in Marrakesch. McDonald’s in Rio de Janeiro. Ich betrete die Straßen von Bangkok und fühle mich, als wäre ich in London. Ich schlendere durch Prag und könnte genauso gut in Toronto sein. Dieselben Ketten, dieselben Läden, dieselben Phrasen in schlechtem Englisch.

Ist es das, was wir wollten? War das die Vision einer vernetzten Welt? Dass wir unsere Wurzeln, unsere Traditionen, unsere einzigartigen Farben opfern auf dem Altar multinationaler Konzerne? Dass wir den kleinsten gemeinsamen Nenner zum Maß aller Dinge erheben und die kulturelle Vielfalt im Namen der Effizienz und des Profits plattwalzen?

Der Tod der Innovation

Die Gleichmacherei erstickt die Innovationskraft unserer Länder, untergräbt lokale Wirtschaftssysteme, dämpft den Wettbewerb und bremst den Puls der Gesellschaft. In einer Welt, in der der Kapitalismus nicht mehr als kreativer Zerstörer, sondern als destruktiver Gleichmacher agiert, bleibt für Originalität, für Tradition, für Individualität kein Platz mehr. Wer braucht noch den kleinen Buchladen um die Ecke, wenn Amazon liefert? Wer geht noch ins lokale Café, wenn Starbucks den hippen Charme von Brooklyn in die ganze Welt exportiert?

Ein globaler Supermarkt der Mittelmäßigkeit

Die Globalisierung verkauft uns die Illusion der unbegrenzten Wahlfreiheit, während sie in Wahrheit nichts als eine uniforme Monokultur hinterlässt. Der Geschmack von Coca-Cola ist überall gleich. Der Burger von McDonald’s schmeckt in Tokio genauso wie in Moskau. Selbst die Musik, die wir hören, die Kleidung, die wir tragen, die Filme, die wir schauen – alles genormt, geprüft, zertifiziert und in Plastik verpackt für den globalen Massenkonsum.

Widerstand ist zwecklos? Nein, Widerstand ist unsere einzige Hoffnung!

Doch wir haben eine Wahl. Wir können die Vielfalt feiern. Wir können unsere Eigenheiten mit Stolz vertreten. Wir können unsere lokalen Wirtschaften stärken und unsere Kulturen wie einen Schatz hüten – anstatt sie für ein paar Cent Gewinnspanne an die Giganten der Marktwirtschaft zu verschachern.

Es liegt an uns, ob wir in einer Welt der Gleichförmigkeit aufwachen oder ob wir die bunte, chaotische, lebendige Vielfalt bewahren, die unsere Menschheit so einzigartig macht. Lasst uns wieder in kleinen, überfüllten Märkten handeln, in rauchigen Bars lokaler Brauereien trinken, in Familienbetrieben essen, in denen die Rezepte seit Generationen weitergegeben werden. Lasst uns die Welt bereisen, um sie wirklich zu erleben – und nicht, um überall die gleiche sterile Shopping-Mall vorzufinden.

Ein Plädoyer für den Stolz der Eigenheit

Denn genau darin liegt unsere wahre Freiheit: Im Stolz auf das Unangepasste, das Unperfekte, das Einzigartige. In der Verweigerung gegenüber der industriellen Uniformität. Im Mut, die eigene Sprache zu sprechen, die eigene Kultur zu leben und die eigene Geschichte zu erzählen – und nicht die standardisierten Narrative der globalen Markenwelt nachzuplappern.

Die Welt wird nur dann ein vielfältiger Ort bleiben, wenn wir aufhören, sie dem Diktat der Konzerne zu unterwerfen. Wenn wir erkennen, dass wahre Globalisierung nicht im Export westlicher Konsumgüter besteht, sondern im Austausch von Ideen, Geschichten und Traditionen. Nur so können wir die Welt wirklich bereichern – und nicht in einen globalen Supermarkt der Mittelmäßigkeit verwandeln.

Der SPD Selbstzerstörungstrip

Es war einmal eine Partei, die sich für die Rechte der Arbeiterklasse einsetzte. Lang, lang ist’s her. Heute jedoch, im Zeitalter der Hypermoral, hat sich die SPD ein neues Hobby gesucht: Den politisch-kulturellen Suizid auf offener Bühne – begleitet von der wohlmeinenden Rhetorik der totalen Selbstaufgabe. Die neueste Glanzleistung der SPD-Arbeitsgruppe Migration: Ein Wahlrecht für alle – egal ob mit oder ohne Staatsbürgerschaft, dazu 500.000 Migranten pro Jahr und natürlich die Abschaffung der Abschiebung.

Ein Wahlrecht für alle? Aber sicher!

„Wir fordern ein Wahlrecht für alle, die langfristig in Deutschland leben, unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft.“ So tönt es aus der sozialdemokratischen Denkfabrik. Großartig! Warum eigentlich nicht gleich auch für Touristen, Durchreisende und EU-Politiker, die Berlin besuchen? Oder warum nicht direkt für Menschen in Syrien, Afghanistan und Eritrea? Schließlich betreffen unsere Entscheidungen doch auch deren Lebenswirklichkeit.

Die SPD beweist hier eindrucksvoll: Demokratie ist, wenn alle mitbestimmen dürfen, außer die eigenen Bürger. Von den etwa 60 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland könnte diese Zahl durch die „Einladung“ von Millionen Ausländern dramatisch gesteigert werden. Ob das die Demokratie stärkt? Ach was! Es geht doch um Gerechtigkeit – oder das, was die SPD inzwischen darunter versteht.

500.000 Migranten pro Jahr – für den Fachkräftemangel, versteht sich

Deutschland stirbt aus. Die Geburtenrate ist im Keller, und die Rentenkassen leeren sich schneller als Olaf Scholz neue Steuererhöhungen ankündigen kann. Was tun? Na klar, eine halbe Million Migranten pro Jahr einfliegen lassen! Das klingt doch nach einer soliden Lösung. Dass darunter nicht nur hochqualifizierte Ingenieure, sondern auch „flüchtende Menschen mit nachvollziehbarem Potenzial“ sind, stört die SPD wenig.

Und wer entscheidet eigentlich, welches Potenzial „nachvollziehbar“ ist? Ein Philosophiestudent aus Kabul? Ein TikTok-Influencer aus Algerien? Oder doch der syrische Frisör, der demnächst als Gender-Beauftragter in der Berliner Verwaltung Karriere macht? Fragen über Fragen. Aber die SPD ist bekanntlich nicht für Antworten, sondern für Gefühle zuständig.

Abschiebungen? Nö. Integration für alle!

Einmal angekommen, bleibt man für immer. So lautet die neue sozialdemokratische Logik. Selbst wer vollziehbar ausreisepflichtig ist, soll eine „echte Perspektive“ erhalten – und die nennt sich: allgemeine Aufenthaltserlaubnis.

Denn, so die Argumentation der Genossen: Ein „unfreiwilliges Verlassen des Bundesgebiets“ sei in der Praxis „weder umsetzbar noch sinnvoll“. Ach ja? Dann probieren wir das doch mal mit deutschen Steuerflüchtlingen in der Schweiz oder Steuerhinterziehern in Panama. Mal sehen, wie lange die Behörden dann von „unfreiwilliger Rückkehr“ sprechen.

Aber im sozialdemokratischen Paralleluniversum gilt: Wer hier ist, bleibt hier – und wird am besten noch mit Integrationsprogrammen, Sprachkursen und Arbeitsmarktchancen gepampert. Das nennt man dann „soziale Gerechtigkeit“. Der deutsche Malocher, der seine Miete nicht mehr zahlen kann, weil die Kommunen mit Unterbringungskosten für Migranten überlastet sind, darf sich indes auf die nächste Steuererhöhung freuen.

Das große sozialdemokratische Finale: Der Untergang als moralische Pflicht

Man könnte fast meinen, die SPD wolle sich selbst aus der Geschichte katapultieren. Mit ihrem migrationspolitischen Amoklauf treibt sie nicht nur AfD-Wähler in Scharen an die Wahlurnen, sondern sorgt gleichzeitig dafür, dass selbst der letzte sozialdemokratische Arbeiter sich angewidert abwendet.

Aber vielleicht ist genau das der Plan: Ein Deutschland ohne Grenzen, ohne nationale Identität und ohne Wahlrecht für die eigenen Bürger. Ein sozialdemokratisches Utopia, in dem alle gleich sind – außer die, die noch Steuern zahlen.

In diesem Sinne: Weiter so, liebe SPD! Der politische Friedhof wartet schon.

Die Utopie des Nicht-Idioten

In einer Welt, die uns mit jeder technologischen Neuheit und gesellschaftlichen Innovation an die Schwelle des Wunderbaren führt, scheint es fast, als stünden wir am Rande des ultimativen Fortschritts. Kein Mensch, der auf die letzten Jahrzehnten zurückblickt, kann sich der frappierenden Fülle an Erfindungen entziehen, die, in ihrer immer absurder werdenden Vielfalt, so tief in den Alltag eingedrungen sind, dass wir sie kaum mehr wahrnehmen. Die Wissenschaft hat das Koffein aus dem Kaffee extrahiert, den Alkohol aus dem Bier gefiltert, und das Lenkrad aus dem Auto entfernt. Wie weit kann es noch gehen? Haben wir nicht bereits das Paradies der freien Wahl, in dem alles wie gewünscht entsteht, ohne unangenehme Nebeneffekte?

Aber dann ist da noch der dicke, ständige Schatten auf diesem glanzvollen Bild des Fortschritts: die Regierung. So oder so ähnlich müsste sich die Erfindung einer „Regierung ohne Idioten“ doch wohl als das letzte große Projekt menschlicher Ingenieurskunst präsentieren, nicht wahr? Ein Wahnsinnsplan, ein Meisterwerk des politischen Denkens, die Ultima Ratio der modernen Zivilisation. Doch, welch ein Elend – diese Erfindung ist, zumindest nach dem heutigen Stand der Dinge, nicht einmal im Ansatz zu realisieren. Warum eigentlich? Wieso bleibt die Regierung das einzige Relikt einer völlig überholten, fast schon biblischen Dystopie, die sich der Vernunft so hartnäckig widersetzt? Warum sind die Idioten, die – entgegen jeglicher Hoffnung – in der Politik immer noch zahlreich vertreten sind, eine unerschütterliche Konstante in unserer Zeit?

Der Mythos der Entbehrung

Schauen wir uns zu Beginn einmal die Erfolgsmodelle des modernen Fortschritts an: der koffeinfreie Kaffee und das alkoholische, aber alkoholfreie Bier. Beide sind hervorragende Beispiele für die scheinbar durchdachte Erfindung der Zivilisation. Der koffeinfreie Kaffee, dieser leere Schatten des wahren Genusses, der einem suggeriert, man könne das Alltagsritual ohne die Unannehmlichkeiten der Wirkung des Koffeins genießen, hat sich durchgesetzt. Dass die gesamte Kultur des Kaffeetrinkens auf der Annahme beruht, man müsse tatsächlich wach bleiben und den Blick auf die eigene Lebenskrise richten, wird kurzerhand ignoriert. Denn wer in dieser Gesellschaft will schon wach sein? Wer will den Tag wirklich mit einem klaren Kopf erleben und Verantwortung für das eigene Leben übernehmen, wenn es sich auch einfacher hat?

Und dann das alkoholfreie Bier. Eine spritzige Lüge, die uns den illusionären Komfort bietet, uns betrunken zu fühlen, ohne die körperlichen und moralischen Schäden eines wirklichen Rausches zu ertragen. Eine geniale Konstruktion: die gesellige Atmosphäre, das Gefühl des gemeinsamen Genusses, ohne auch nur einen Hauch von Verantwortung gegenüber dem eigenen Zustand zu entwickeln. Eine Gesellschaft, die diese Erfindungen anscheinend mit freudiger Begeisterung annimmt, während sie gleichzeitig ihre Regierungen mit den schlimmsten aller Idioten füttert, ist zu einem Meisterwerk der Paradoxie geworden.

Freiheit auf Abruf

Das Auto ohne Fahrer, ein weiteres Meisterstück der Technik. Endlich sind wir von der Last der eigenen Entscheidungsfindung befreit! Endlich dürfen wir die Verantwortung für unsere Fahrweise und die damit verbundene Gefahr an eine Maschine abgeben. Die Fahrt zur Arbeit oder ins Wochenende wird ein meditativer Zustand der passiven Existenz. Es ist der Triumph der Bequemlichkeit über den gesunden Menschenverstand. Wir steuern nichts mehr, wir lassen uns treiben, begleitet von der beruhigenden Erkenntnis, dass die Technologie das Steuer übernimmt. Doch ausgerechnet hier, im Land der Möglichkeit, erkennen wir, dass es keine Technologie gibt, die auch nur einen Bruchteil der Kreativität und der Fehlerhaftigkeit menschlichen Handelns ersetzen kann.

Denn was nützt uns all diese technologische Hoheit, wenn wir uns weiterhin den Bannfluch einer völlig inkompetenten, selbstzerstörerischen Regierung aufladen? Was, wenn die Kontrolle über unser Auto eines Tages genauso hilflos in den Händen von inkompetenten Politikern liegt wie der Rest unserer Lebensrealität? Ist es wirklich ein Fortschritt, wenn wir der Maschinenwelt mehr vertrauen als den Menschen, die uns regieren?

Ein utopischer Traum

Die Vorstellung einer Regierung ohne Idioten ist der moderne Mythos, der nie wahr wird – der Stachel, der immer wieder in unser politisches Gewissen eingetrieben wird, während wir sehnsüchtig nach einer Lösung suchen, die alle unsere Probleme auf einmal beseitigt. Doch was bedeutet diese Forderung überhaupt? Soll sie die nüchterne, rationale Führung einer Institution widerspiegeln, die ausschließlich auf die bestmögliche Lösung bedacht ist? Der Begriff „Idiot“ hat sich in der politischen Landschaft in der Tat etwas gewandelt. Was früher als töricht und völlig inkompetent galt, wird heute oft als politisches Kalkül verkauft. Die „Idioten“ unserer Zeit sind die, die von ihrer Macht so besessen sind, dass sie den Überblick verlieren und der Moral und dem gesunden Menschenverstand den Rücken kehren.

Aber es ist eben auch eine Sache der Definition: Was, wenn die Idioten gar nicht so dumm sind, wie wir glauben? Was, wenn sie uns nicht wirklich etwas über das politische System lehren wollen, sondern vielmehr die politische Ordnung in einer Weise manipulieren, die uns selbst zum Idioten macht? Vielleicht ist das der wahre Trick – die Verführung durch das Schreckgespenst der Unwissenheit und das Geschenk der erdrückenden Dummheit.

Die Dummheit als Fundament der politischen Ordnung

Ironischerweise haben wir in der Politik die Dummheit als tragenden Pfeiler unserer Gesellschaftsordnung akzeptiert. Eine Regierung ohne Idioten würde schließlich die absolute Unmöglichkeit von Entscheidungsträgern zur Folge haben, die keinerlei Zweifel hegen oder sich nicht fürchten, grundlegende, aber auch unangenehme Wahrheiten zu akzeptieren. Sie würde einer Welt gleichkommen, in der niemand mehr zu Fehlern fähig ist, was den Fortschritt lähmt und das Unvorhersehbare unmöglich macht. Wer kann sich schon eine Welt vorstellen, in der keine Ahnung von der menschlichen Schwäche, von der Kunst des Scheiterns, von der Unfähigkeit zu handeln, existiert?

Die Erfindung einer Regierung ohne Idioten ist nicht nur eine technische Unmöglichkeit, sondern vielmehr ein kulturelles Dilemma, das tief in der Struktur des Politischen verwurzelt ist. Wir müssen uns der schmerzlichen Wahrheit stellen: Wir sind alle ein bisschen Idioten. In der einen oder anderen Form. Und so bleibt uns nur eines – die Technologie weiter zu feiern und uns die Illusion der Freiheit und der Selbstbestimmung zu bewahren, während wir uns weiterhin einer Regierung hingeben, die mehr und mehr wie eine Satire unserer eigenen politischen Erwartungen erscheint.

Der Zynismus der modernen Zivilisation

In einer Welt, in der alles erfunden scheint, in der der Mensch es schafft, die Natur, die Wissenschaft und sogar den Tod selbst in seine Schubladen zu stopfen, bleibt die größte und härteste aller Erfindungen noch immer ein ungelöstes Rätsel. Die Erfindung einer Regierung ohne Idioten – das letzte große Projekt der Menschheit. Aber vielleicht liegt der wahre Witz ja darin: Die Idioten sind längst Teil des Systems, sie sind der wahre Motor der politischen Maschine. Was, wenn wir uns endlich dazu bekennen, dass die Idioten die wahren Erfinder des Staates sind? Und dass wir in diesem Theater der Absurditäten unseren Platz längst eingenommen haben? Die letzte große Utopie ist vielleicht nur ein Witz, den keiner verstanden hat – und das, meine Freunde, ist der wahre Fortschritt.

Absatzflaute, Bonus-Höhenflug

Es ist ein Schauspiel epischen Ausmaßes, das sich in den Glaspalästen Wolfsburgs abspielt, eine Oper in mehreren Akten, mit dramatischem Streichorchester und donnernden Pauken. Volkswagen, Europas größter Autobauer, meldet für das Geschäftsjahr 2024 einen Einbruch des Nettogewinns um satte 30,6 Prozent. Ein Donnerschlag in der Welt der Hochleistungsmaschinen und der Profitmaximierung. Doch inmitten des rauchenden Trümmerfeldes wirtschaftlicher Erschütterung steht einer, der nicht nur ungerührt bleibt, sondern in aristokratischer Ruhe seinen goldenen Kelch hebt: Oliver Blume, der Vorstandsvorsitzende.

Der Aufstieg der Unverdrossenen

Blume, der Mann, dessen Name so unschuldig klingt wie eine Frühlingswiese, hat es geschafft, sich in diesem Jahr der finanziellen Apokalypse eine Gehaltserhöhung von 5,4 Prozent zu sichern. Insgesamt 10,35 Millionen Euro flossen auf seine Konten – inklusive Altersvorsorge und variabler Vergütung. Ein bescheidener Sprung von den kläglichen 9,7 Millionen Euro des Vorjahres. Und das, obwohl er angeblich auf Gehalt verzichtete. Ein Meisterstück der neoliberalen Alchemie: Man verzichtet und bekommt dafür mehr.

Ein bisschen erinnert das an die antiken Philosophen, die ihre Weisheit dadurch erlangten, dass sie sich der Welt entsagten – nur dass Blume sich eben dem Geld entzieht, um mehr davon zu bekommen. So funktioniert modernes Management: Zen-Buddhismus trifft auf Hochfinanz.

Der Untergang der Gewinnmargen

Während die Fließbänder in Wolfsburg langsamer laufen und die Arbeiter sich sorgen, ob die nächste Runde Stellenabbau auch ihre Abteilung trifft, bleibt der Olymp der Vorstandsgehälter unerschütterlich. Der Nettogewinn bricht um 30,6 Prozent ein? Ach was! Die Boni fließen weiter wie der Champagner auf der nächsten Hauptversammlung.

Volkswagen, dieser Koloss auf Rädern, stolpert über die Herausforderungen der E-Mobilität, über die geopolitischen Krisen, die Lieferkettenprobleme, die Inflation und die immer absurdere Bürokratie der EU. Doch der Vorstand bleibt immun gegen die Gesetze der Schwerkraft. Wenn der Gewinn fällt, steigen die Gehälter. Wenn die Mitarbeiter um ihre Jobs bangen, glänzt der Vorstand mit moralischem Verzicht, der sich in blankem Mammon auszahlt.

Die Logik des Systems

Natürlich könnte man jetzt argumentieren, dass der Vorstand für seine „Leistung“ entlohnt wird. Man könnte behaupten, dass Blume mit seiner visionären Führung die Weichen für die Zukunft gestellt hat – für mehr Nachhaltigkeit, für Digitalisierung, für autonomes Fahren. Doch die Realität spricht eine andere Sprache: Volkswagen hinkt Tesla hinterher, verliert Marktanteile in China und stolpert von einem Software-Desaster ins nächste. Und trotzdem wird die Führungsetage belohnt, als hätten sie das Rad neu erfunden.

Es ist die perfekte Inszenierung des modernen Kapitalismus: Die Verantwortung für Misserfolg wird sozialisiert – auf die Arbeiter, die Zulieferer, die Steuerzahler. Der Erfolg jedoch bleibt privat und konzentriert sich auf wenige, die sich dann in ihren Vorstandsetagen die Hände reiben und den Aktionären von „herausfordernden Zeiten“ erzählen.

Der zynische Applaus

Man muss es ihnen lassen: Volkswagen und Blume haben ein feines Gespür für Timing und Inszenierung. Gerade in Zeiten, in denen die Bevölkerung über steigende Energiepreise, Wohnungsnot und soziale Unsicherheit klagt, ist eine Gehaltserhöhung von 5,4 Prozent für den Vorstandschef ein wahrer Geniestreich.

Die Botschaft an die Belegschaft und die Öffentlichkeit ist klar: „Wir alle müssen den Gürtel enger schnallen – aber bitte nur die da unten.“

Der epische Schlussakt

Und so bleibt am Ende dieser Tragikomödie nur die Erkenntnis: Der Kapitalismus ist nicht nur eine wirtschaftliche Ordnung, sondern auch eine Form von Hochkunst. Eine Kunst, die es schafft, Verluste in Gewinne zu verwandeln, moralischen Verzicht in pekuniären Überfluss und kollektive Krisen in individuelle Bereicherung.

Oliver Blume wird auch 2025 seine Millionen kassieren, während die Arbeiter in den Werkshallen weiter um ihre Existenz kämpfen. Und wir? Wir applaudieren zynisch und schauen dem Spektakel weiter zu, als säßen wir in einer römischen Arena.

Brot und Spiele? Nein, nur Blume und Boni.

Der grüne Panzertraum

Ach, die Zeiten, in denen man noch naiv glaubte, die Klimakatastrophe ließe sich mit Elektroautos und Bio-Baumwolltaschen verhindern! Die Menschheit schwelgt in ihrer unerschütterlichen Hybris und ignoriert dabei, dass der wahre CO2-König längst auf den Schlachtfeldern dieser Welt rollt: Der Leopard II.

Eine Ölpest auf Ketten

340 Liter auf 100 Kilometer auf der Straße. 530 Liter im Gelände. 1,5 Kilogramm CO2 pro Kilometer. Da wirken die SUVs der feinen Vorstadtgesellschaft wie mickrige Kinderwagen. Der Leopard II ist der feuchte Traum jedes Mineralölkonzerns und die feurige Hölle jedes Klimaaktivisten. Aber keine Sorge, liebe grüne Regierung, das Verbrennerverbot greift hier selbstverständlich nicht. Denn wenn es um die Verteidigung der Demokratie geht, dann dürfen wir den Planeten gerne ein wenig schneller abfackeln.

Wie? Der Panzer muss elektrisch fahren? Ich stelle mir das schon bildlich vor: Der Leopard II an der Ladestation, 150 Megawattstunden aus deutschem Braunkohlestrom in den Akku gepumpt, während der Feind höflich wartet. Oder vielleicht ein Solarpanel auf dem Turm, das den Panzer im Schneckentempo auflädt, während die Taliban in der Mittagshitze dösen.

Die Moral von der fossilen Geschicht‘

Aber keine Angst, liebe Freunde der Grünen Wende: Der Krieg rettet uns! Denn während die Bundesregierung den Bürger zum Verzicht ermahnt, E-Autos subventioniert und Gasheizungen verbietet, schickt sie gleichzeitig tonnenschwere Kriegsmaschinen durch die ukrainische Steppe, die im Vorbeifahren genug CO2 ausstoßen, um die Klimaziele von Paris schon beim Anrollen zu pulverisieren.

Der moralische Spagat ist dabei so elegant wie eine Ballerina in Springerstiefeln. Auf der einen Seite moralische Überlegenheit durch die Rettung der Welt, auf der anderen Seite der Stolz auf deutsche Ingenieurskunst, die Stahlmonster baut, die nicht einmal die NASA auf den Mars schießen könnte, ohne dass Greta Thunberg spontan in Flammen aufgeht.

Das grüne Schlachtfeld der Zukunft

Vielleicht sollten wir den Leopard II einfach umbauen: Ein Windrad auf dem Turm, Biokraftstoff aus nachhaltig angebauten Palmölplantagen in der Ukraine, und natürlich veganen Stahl aus recycelten Fahrrädern. Der Fahrer? Ein genderneutraler Klimaaktivist im Hanfanzug. Die Munition? Natürlich CO2-kompensierte, fair gehandelte Projektile mit biologisch abbaubaren Sprengköpfen.

Der Feind lacht sich kaputt? Mag sein. Aber wenigstens können wir uns dann auf der nächsten Klimakonferenz in Dubai auf die Schulter klopfen und sagen: Wir haben alles gegeben. Außer Verstand.

Krieg bleibt Krieg – und Klima bleibt Klima

Solange der Leopard II mehr säuft als ein russischer Offizier an der Front und mehr CO2 ausstößt als ein Kohlekraftwerk, bleibt die grüne Wende ein absurdes Theaterstück. Der Mensch opfert alles – seine Freiheit, seinen Verstand und seinen Planeten – auf dem Altar der Heuchelei.

Aber hey, wenigstens fahren wir bald alle elektrisch. Nur der Panzer nicht. Der bleibt so schwarz wie unsere Zukunft.

In diesem Sinne: Prost, auf die Verkehrswende!

Die Militarisierung Europas

Man stelle sich vor, 800 Milliarden Euro würden nicht in die Modernisierung der europäischen Verteidigung investiert, sondern in Bildung, Gesundheit und soziale Gerechtigkeit. Doch das wäre wohl zu naiv gedacht in einer Welt, in der politische Eliten gerne mit den Säbeln rasseln, um ihre Macht zu festigen.

Ein Milliardenpaket für die Illusion

Die Ankündigung, diese gigantische Summe für die Aufrüstung der EU-Staaten bereitzustellen, ist für Prof. Markus C. Kerber von der TU Berlin nicht mehr als eine grandiose Täuschung. Er sieht darin keine ernsthafte Verteidigungsstrategie, sondern vielmehr den Versuch, die Macht der EU-Zentralregierung in Brüssel auszubauen.

„Die EU ist kein Militärbündnis, sondern ein Binnenmarkt. Punkt. Schluss.“

Ein Satz, der so trocken daherkommt, dass man sich unwillkürlich fragt, ob er aus einem alten Lehrbuch für europäisches Wirtschaftsrecht stammt oder doch aus einem Kabarettprogramm. Doch Kerber meint es ernst. Für ihn ist die Militarisierung Europas nichts weiter als ein trojanisches Pferd, das dazu dient, nationale Souveränitäten auszuhöhlen und Brüssel eine Zentralmacht zu verleihen, die in den Verträgen von Lissabon nie vorgesehen war.

Frankreich lacht sich ins Fäustchen

Die großen Profiteure? Frankreich und die europäischen Rüstungskonzerne. Wer hätte das gedacht? Ein Land, das seine militärische Tradition mit Napoleons Stolz zelebriert und seit Jahrzehnten von milliardenschweren Rüstungsdeals lebt, reibt sich die Hände. Dass Emmanuel Macron, der selbsternannte Sonnenkönig der Grande Nation, diese Gelegenheit beim Schopf packt, um die französische Rüstungsindustrie zu stärken, dürfte niemanden überraschen.

Und Brüssel? Die Bürokraten, die sonst mit Vorliebe den Krümmungsradius von Bananen regulieren, dürfen jetzt über Panzer, Drohnen und Hyperschallraketen verhandeln. Das muss ja gut gehen. Oder?

Von Impfstoffen zu Raketen

Kerber zieht einen bitteren Vergleich zur Beschaffung der COVID-19-Impfstoffe. Ursula von der Leyens Deals mit Pfizer und Co. sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt. Geheime Vertragsklauseln, verschwundene SMS und eine Kommissionspräsidentin, die sich plötzlich an nichts mehr erinnert – ein Drehbuch, das selbst Hollywood als zu absurd ablehnen würde.

„Soll das jetzt bei Waffen genauso laufen?“ fragt Kerber zynisch. Die Beschaffung von hochkomplexen Waffensystemen erfordert nationale Strukturen, spezifisches Know-how und jahrzehntelange Erfahrung. Brüssel hingegen hat Erfahrung im Erstellen von PowerPoint-Präsentationen und in der Verabschiedung von Richtlinien für Plastikstrohhalme.

Ein bürokratischer Zombie mit Stahlhelm

Ein europäisches Verteidigungsbündnis unter der Kontrolle der EU-Kommission ist etwa so effizient wie ein Panzer, der von Kommissaren gesteuert wird, die nie in ihrem Leben eine Schraube festgezogen haben. Die Vorstellung, dass Ursula von der Leyen jetzt Generalfeldmarschall spielt, während sich die europäischen Nationen brav den Brüsseler Marschbefehl geben lassen, grenzt an politischen Slapstick.

Doch es ist mehr als ein absurdes Theater. Es ist der schleichende Versuch, nationale Entscheidungsstrukturen auszuhöhlen und die EU zu einer Zentralmacht zu transformieren. Wer sich dagegen wehrt, wird als „Putin-Versteher“ diffamiert oder als „rechtsradikaler Nationalist“ abgestempelt.

Die EU rüstet nicht für die Verteidigung – sondern für die Macht

800 Milliarden Euro für Waffen, aber kein Plan für den Frieden. Ein bürokratisches Monster, das sich in die Angelegenheiten der Nationalstaaten einmischt, ohne über die notwendigen Kompetenzen zu verfügen.

Die große Frage bleibt: Wer verteidigt eigentlich Europa, wenn es nicht vor äußeren Feinden geschützt werden muss, sondern vor seiner eigenen politischen Klasse?

Vielleicht wäre es an der Zeit, die Milliarden lieber in die Verteidigung der Demokratie zu investieren. Denn die Gefahr für Europa sitzt nicht in Moskau – sie sitzt in Brüssel.