Österreich zahlt, Kiew spendet, Afrika isst.

Außenpolitik als Ablasshandel für ein schlechtes Gewissen

Österreich, dieses Land, das sich seit Jahrzehnten damit durchlaviert, auf der Weltbühne so unsichtbar wie möglich zu sein, hat nun seine neue Rolle entdeckt: Zahlmeister der Umwege. Statt einfach Geld dorthin zu schicken, wo Hunger herrscht, muss es erst durch die Waschstraße ukrainischer Symbolpolitik – damit es nachher schön glänzt. Wie beim Ablasshandel im Mittelalter: Man bezahlt brav, damit jemand anderer stellvertretend das Gute tut. Nur dass diesmal nicht der Papst kassiert, sondern Selenskyj.

Meinl-Reisinger im Hilfs-Disneyland

Die Außenministerin reist nach Odesa wie in einen All-inclusive-Club für moralische Selbstdarstellung. Drei Besuche in sechs Monaten – und jedes Mal ein Scheck im Handgepäck. So sieht moderne Diplomatie aus: Händeschütteln für die Kameras, ein Pressetext voller Vokabeln wie „Solidarität“ und „Partnerschaft“, dazu ein paar Millionen, die ohnehin nicht aus der eigenen Tasche stammen, sondern aus jener des Steuerzahlers, der zuhause gerade über Energiepreise, Wohnungsknappheit und Pflegenotstand stöhnt. Aber gut – wenn Wien sich schon daheim um nichts kümmert, dann wenigstens um das Image am Schwarzen Meer.

Die Doppelmoral in Reinkultur

Innenpolitisch jammert man über „Belastungsgrenzen“, „fehlende Mittel“ und „Sparzwänge“. Jeder Cent für Pflegekräfte wird dreimal umgedreht, Lehrerstellen bleiben unbesetzt, und in den Spitälern kollabiert die Infrastruktur. Aber für ukrainischen Weizen, der dann nach Nigeria verschifft wird, ist plötzlich alles da. Da wirft man Millionen wie Konfetti in den Ozean, solange nur ein UNICEF-Foto dabei herausspringt. Der alte Grundsatz: Für das Ausland immer großzügig, solange es nur weit genug weg ist, damit es niemand daheim direkt merkt.

PR-Umwege statt ehrlicher Politik

Das Geniale am „Food from Ukraine“-Kunststück: Man verkauft denselben Euro gleich dreimal. Zuerst als humanitäre Hilfe für Afrika, dann als Unterstützung der ukrainischen Landwirtschaft, schließlich als österreichischen Beitrag zur Weltordnung. Dreifach verwerteter Steuerzahlergroschen, frisch etikettiert. Wer das kritisiert, wird sofort als unsensibler Provinzler abgetan, der den Sinn für „geopolitische Verantwortung“ nicht begriffen hat. Dabei wäre die einfachste Frage: Warum nicht gleich die Hilfsgüter direkt finanzieren, statt diesen PR-Umweg? Antwort: Weil es dann keine hübschen Fotos mit Odesa-Silos gäbe.

TIP:  APOKALYPSE ALS ERLÖSUNG

Bauernopfer Europa

Besonders grotesk: Österreich zahlt, damit ukrainisches Getreide nach Afrika fährt – während gleichzeitig europäische Bauern auf die Barrikaden gehen, weil ukrainische Billigimporte ihre Märkte ruinieren. Die Regierung erklärt heuchlerisch, man unterstütze „alle Seiten“. Das klingt ungefähr so, als würde man gleichzeitig für Tierschutz spenden und in der Freizeit Tierkämpfe organisieren. Aber das passt perfekt zur österreichischen Innenpolitik: Immer alle bedienen, niemandem weh tun – und am Ende doch allen auf die Zehen steigen.

Österreichs ewige Hoffnung: der Auftragstisch

Die eigentliche Motivation liegt ohnehin offen am Tisch: Wer jetzt zahlt, sitzt später näher am Buffet des Wiederaufbaus. Asphalt, Stahl, Ziegel – alles, was das österreichische Bauwesen so liebt. Hilfe als Vorinvestition, moralische Rhetorik als Eintrittskarte zum Geschäft. Es geht um Aufträge, nicht um Altruismus. Man kennt diese Logik: So wie man in Wien gerne neue Behörden gründet, nicht weil sie gebraucht würden, sondern weil man Posten braucht. Politik als Jobmaschine, diesmal halt international.

Fazit: Provinzposse mit Weltbühnen-Kostüm

So sieht sie aus, die große österreichische Weltpolitik: Ein provinzieller PR-Umweg, kaschiert als globale Solidarität, bezahlt vom Steuerzahler, der gleichzeitig hört, dass „für das eigene Land leider kein Geld da ist“. Aber immerhin: Man kann sich selbst als moralische Supermacht inszenieren, ohne wirklich etwas zu riskieren. Österreich bleibt, was es immer war – ein Land, das lieber Schaufensterdekoration betreibt als ehrliche Politik. Und während in Wien weiter Krankenhäuser verfallen und Wohnungen unleistbar werden, freut sich in Odessa ein PR-Fotograf über sein bestes Geschäftsjahr.

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