
Man muss schon sehr fest in der Gummizelle deutscher Innenpolitik angeschnallt sein, um diesen Schritt für eine „Geste“ zu halten. Friedrich Merz, der Mann, der sonst gern den „Law and Order“-Cowboy gibt, legt die Waffe nieder – ausgerechnet in dem Moment, in dem sie gebraucht würde. Nicht im Kugelhagel der Geschichte, sondern in der geschmeidigen Stille eines Berliner Büros. Ohne Absprache mit der CSU, ohne Konsultation der Fraktion – dafür mit dem moralischen Selbstbewusstsein eines Instagram-Influencers, der gerade beschlossen hat, vegan zu leben.
Diese Entscheidung ist keine „Balance zwischen Humanität und Sicherheit“. Sie ist ein Freifahrtschein. Ein feuchter Traum für jeden Hamas-Pressesprecher. Ein symbolischer Kuchen, frisch gebacken in Berlin, mit einer Glasur aus Appeasement und Rosinen der Realitätsverweigerung.
Die Kanzleramt-Lyrik: Wenn Politik zur Poetry-Slam-Veranstaltung verkommt
Das offizielle Papier aus dem Kanzleramt enthält diesen einen Satz, der so schamlos ehrlich ist, dass er aus Versehen die Wahrheit trifft:
„Diese Eskalation trägt auch zur Verschärfung gesellschaftlicher Konflikte in Deutschland und Europa bei …“
Ach was! Wer hätte gedacht, dass man durch jahrelanges Wegsehen, halbseidene Integrationsromantik und die vollständige Immunisierung von importierten Hass-Ideologien irgendwann genau dort landet: in einer Republik, in der Solingen, München und Mannheim nicht nur Städte sind, sondern auch Etappen der schleichenden Kapitulation.
Wir wissen, wie die Mechanik funktioniert: Ein paar TikTok-Clips aus Gaza – schön gefiltert, mit Pathosmusik unterlegt – und schon marschiert in irgendeiner deutschen Innenstadt die Empörungsbrigade los. Es ist wie Teleshopping für Ideologen: „Bestellen Sie jetzt! Zwei Minuten Hass zum Preis von einem! Lieferung frei Haus.“
Straße macht Politik – und die Politik macht den Diener
Was Merz getan hat, ist nichts anderes als der politische Knicks vor dem Mob. Und ja, Mob – denn das, was in Berlin, Hamburg oder Essen unter „pro-palästinensischem Protest“ läuft, ist in Wahrheit ein offener Marktplatz für Antisemitismus, Islamismus und linken Hobby-Revolutionstourismus. Dort wird nicht für Frieden demonstriert, dort wird für die Abschaffung Israels und die Verbeugung des Westens geprobt.
Bis gestern war klar: Wer mit der Hamas sympathisiert, ist politisch verbrannt. Heute hingegen: staatlich geadelter Verhandlungspartner. Herzlichen Glückwunsch, der Rechtsstaat hat soeben den Pakt der Schwäche unterzeichnet.
Vom „Nie wieder“ zur End-of-Season-Rabattaktion
Einst war „Nie wieder“ eine historische Verpflichtung. Heute ist es ein ausgeleiertes Markenlogo, das im Ausverkauf liegt, zwischen den Restposten der moralischen Außenpolitik. Die neue Devise lautet: „Nie wieder – es sei denn, es gibt Ärger auf der Straße.“
Die Ironie ist so bitter, dass man sie nicht mehr mit Rotwein herunterspülen kann: Wir tauschen Auschwitz gegen Gaza, die Erinnerung an die Shoah gegen den Import fremder Opfermythen, und wir lassen uns von genau den Gruppen diktieren, die im Kern nichts anderes wollen, als den demokratischen Laden hier zu schließen und das Licht auszumachen.
Kein Schlussstrich – sondern der Anfang
Die Hamas und ihre deutschen Claqueure haben Blut geleckt. Nicht metaphorisch, sondern politisch: Sie wissen jetzt, dass der Druck funktioniert. Dass Drohungen, Massendemonstrationen, offene Judenfeindlichkeit und der Dauerbeschuss mit „Solidaritätsparolen“ zu Ergebnissen führen. Merz hat es ihnen schwarz auf weiß gegeben: Terror lohnt sich.
Und das Tragische daran: In den Archiven der Zukunft wird dieses Embargo nicht als „mutiger Schritt“ stehen, sondern als jener Moment, in dem die Bundesrepublik zum ersten Mal vor importierter Gewaltpolitik in die Knie ging. Das Foto dazu wird kein Staatsakt sein – sondern ein Selfie, aufgenommen auf einer pro-Hamas-Demo in Berlin, mit Hashtag: #WeDidIt.
Das hier ist nicht nur eine Fehlentscheidung.
Es ist eine historische Bankrotterklärung – und zwar unterschrieben im Namen der ganzen Republik.