Mehlwürmer, Monopole und die Moral des modernen Essens

Die Revolution auf unserem Teller: Von Rindfleisch zu Krabbeltieren

Es ist so weit: Die Zukunft des Essens kriecht und wimmelt. Die Europäische Kommission hat offiziell das Mehlwurmpulver als Lebensmittelzutat genehmigt. In Brot, Gebäck, Kuchen, Teigwaren, Kartoffelprodukten, Käse und gar im harmlosem Obst- und Gemüsekompott – überall könnte sich bald ein Hauch von kriechender Zukunft verstecken. Ein Fortschritt, ein Segen, ein schleichender Sieg der Nachhaltigkeit? Oder doch der große Kniefall vor der profitgierigen Lebensmittelindustrie?

Ein Blick hinter die Kulissen

In einer Welt, in der die Ressourcen schwinden und die Nachhaltigkeit zur heiligen Kuh der Moderne erhoben wurde, drängt sich die Frage auf: Ist Mehlwurmpulver wirklich ein Fortschritt? Oder ist es vielmehr ein symbolisches Feigenblatt einer Industrie, die sich anmaßt, unsere Teller nach Belieben zu füllen? Der Verzehr von Insekten mag in vielen Kulturen gang und gäbe sein, doch wenn das krabbelnde Protein mit einem von der EU verliehenen Monopol eingeführt wird – zugunsten eines einzelnen Unternehmens, wohlgemerkt – dann scheint weniger die Umwelt als vielmehr der Profit die treibende Kraft zu sein. Nutri’Earth, der glorreiche Monopolist, darf sich für die kommenden fünf Jahre daran erfreuen, die Exklusivrechte für das Mehlwurmpulver innezuhaben. Ein Schelm, wer dabei an kapitalistische Winkelzüge denkt!

Deklaration? Selbstverständlich – in unsichtbarer Schrift!

Damit der informierte Bürger auch weiterhin in angenehmer Unwissenheit schwelgen kann, sieht die Verordnung eine Kennzeichnung vor: „UV-behandeltes Larvenpulver von Tenebrio molitor“. Dieser charmante Hinweis darf sich irgendwo in der Nähe der Zutatenliste oder Produktbezeichnung verstecken – also an einer Stelle, die der gehetzte Konsument im Supermarkt sicher übersieht. Wer will schon lesen, was er isst? Schließlich genießt man sein Brötchen lieber ohne das Bild von tausend gemahlenen Larven im Hinterkopf.

Allergiker, aufgepasst: Krabbeltiere sind auch keine Engel

Doch halt, es gibt ja noch die Allergiker! Die Europäische Kommission hat glücklicherweise erkannt, dass Menschen, die auf Krebstiere oder Hausstaubmilben reagieren, ebenso mit einer ungewollten Immunantwort auf das Mehlwurmpulver rechnen müssen. Damit niemand versehentlich mit einem allergischen Schock auf den revolutionären Snack reagiert, gibt es – immerhin – eine Warnpflicht. Ob diese jedoch groß und deutlich oder im kaum sichtbaren Kleingedruckten prangt, bleibt eine Frage des gesunden Menschenverstandes der Hersteller.

TIP:  Vorwärts in die Freiheit – mit Maulkorb und Marschbefehl

Die Frage aller Fragen: Muss das sein?

Es bleibt zu klären, ob dieses neue „Lebensmittel“ wirklich das große Versprechen der Nachhaltigkeit erfüllt oder ob es schlichtweg eine weitere Form der Profitmaximierung ist. Insektenzucht verbraucht weniger Ressourcen als traditionelle Nutztierhaltung, doch wenn die Kontrolle über dieses „nachhaltige“ Produkt in den Händen eines einzelnen Unternehmens liegt, wiegt dann der Umweltgedanke schwerer als die wirtschaftlichen Interessen?

Die Zukunft des Essens wird also nicht nur in der Pfanne, sondern vor allem in den Vorstandsetagen entschieden. Und während der Konsument sich an den Geschmack von gemahlenen Larven gewöhnt, freuen sich einige wenige über neue Möglichkeiten der Marktkontrolle. Guten Appetit!

Mehlwürmer, Monopole und die Moral des modernen Essens

Die Revolution auf unserem Teller: Von Rindfleisch zu Krabbeltieren

Es ist so weit: Die Zukunft des Essens kriecht und wimmelt. Die Europäische Kommission hat offiziell das Mehlwurmpulver als Lebensmittelzutat genehmigt. In Brot, Gebäck, Kuchen, Teigwaren, Kartoffelprodukten, Käse und gar im harmlosem Obst- und Gemüsekompott – überall könnte sich bald ein Hauch von kriechender Zukunft verstecken. Ein Fortschritt, ein Segen, ein schleichender Sieg der Nachhaltigkeit? Oder doch der große Kniefall vor der profitgierigen Lebensmittelindustrie?

Ein Blick hinter die Kulissen

In einer Welt, in der die Ressourcen schwinden und die Nachhaltigkeit zur heiligen Kuh der Moderne erhoben wurde, drängt sich die Frage auf: Ist Mehlwurmpulver wirklich ein Fortschritt? Oder ist es vielmehr ein symbolisches Feigenblatt einer Industrie, die sich anmaßt, unsere Teller nach Belieben zu füllen? Der Verzehr von Insekten mag in vielen Kulturen gang und gäbe sein, doch wenn das krabbelnde Protein mit einem von der EU verliehenen Monopol eingeführt wird – zugunsten eines einzelnen Unternehmens, wohlgemerkt – dann scheint weniger die Umwelt als vielmehr der Profit die treibende Kraft zu sein. Nutri’Earth, der glorreiche Monopolist, darf sich für die kommenden fünf Jahre daran erfreuen, die Exklusivrechte für das Mehlwurmpulver innezuhaben. Ein Schelm, wer dabei an kapitalistische Winkelzüge denkt!

TIP:  Ukrainische Werteverteidigung, Danke

Deklaration?

Damit der informierte Bürger auch weiterhin in angenehmer Unwissenheit schwelgen kann, sieht die Verordnung eine Kennzeichnung vor: „UV-behandeltes Larvenpulver von Tenebrio molitor“. Dieser charmante Hinweis darf sich irgendwo in der Nähe der Zutatenliste oder Produktbezeichnung verstecken – also an einer Stelle, die der gehetzte Konsument im Supermarkt sicher übersieht. Wer will schon lesen, was er isst? Schließlich genießt man sein Brötchen lieber ohne das Bild von tausend gemahlenen Larven im Hinterkopf.

Krabbeltiere sind auch keine Engel

Doch halt, es gibt ja noch die Allergiker! Die Europäische Kommission hat glücklicherweise erkannt, dass Menschen, die auf Krebstiere oder Hausstaubmilben reagieren, ebenso mit einer ungewollten Immunantwort auf das Mehlwurmpulver rechnen müssen. Damit niemand versehentlich mit einem allergischen Schock auf den revolutionären Snack reagiert, gibt es – immerhin – eine Warnpflicht. Ob diese jedoch groß und deutlich oder im kaum sichtbaren Kleingedruckten prangt, bleibt eine Frage des gesunden Menschenverstandes der Hersteller.

Muss das sein?

Es bleibt zu klären, ob dieses neue „Lebensmittel“ wirklich das große Versprechen der Nachhaltigkeit erfüllt oder ob es schlichtweg eine weitere Form der Profitmaximierung ist. Insektenzucht verbraucht weniger Ressourcen als traditionelle Nutztierhaltung, doch wenn die Kontrolle über dieses „nachhaltige“ Produkt in den Händen eines einzelnen Unternehmens liegt, wiegt dann der Umweltgedanke schwerer als die wirtschaftlichen Interessen?

Die Zukunft des Essens wird also nicht nur in der Pfanne, sondern vor allem in den Vorstandsetagen entschieden. Und während der Konsument sich an den Geschmack von gemahlenen Larven gewöhnt, freuen sich einige wenige über neue Möglichkeiten der Marktkontrolle. Guten Appetit!

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