
Die Eigenständigkeit Österreichs
Wenn es dem Vereinigten Königreich gelungen ist, sich heldenhaft aus den Klauen der europäischen Bürokratie zu befreien, warum sollte Österreich nicht ebenfalls diesen glorreichen Weg beschreiten? Sicher, wirtschaftlich ist das vielleicht nicht gerade der große Wurf, aber seit wann hat sich der gesunde Menschenverstand gegen die pure Ideologie durchgesetzt? Also raus aus der EU! Endlich wieder volle Kontrolle über Krügerlpreise, Verkehrsschilder und die Form von Gurken. Wer braucht schon diesen Binnenmarkt? Souveränität ist das Zauberwort – und die ersten Engpässe bei Medikamenten werden wir locker mit mehr Globuli ausgleichen.
Neun Kleinstaaten, neun neue Probleme
Doch warum an der Oberfläche kratzen? Wer die Freiheit liebt, der muss sie radikal zu Ende denken! Deshalb: Die Zerschlagung Österreichs! Neun stolze Bundesländer, die sich endlich gegen Wien auflehnen können. Kärnten und Tirol werden sich natürlich sofort gegenseitig bekriegen, denn irgendwer muss ja schuld sein, wenn der Transitverkehr nicht funktioniert. Niederösterreich wird wahrscheinlich eine Maut für Steirer einführen und das Burgenland wird einfach von Ungarn annektiert – historische Korrektur und so. Endlich haben wir wieder Grenzkontrollen zwischen Linz und St. Pölten. Sicher ist sicher.
Von Bezirken und anderen Zwergenstaaten
Aber warum stehen bleiben, wenn man einmal so richtig Fahrt aufgenommen hat? Jeder Bezirk wird zum souveränen Staat! So kann jeder für sich entscheiden, ob er jetzt Benzin verbieten oder nur noch in Naturalien handeln möchte. Wer braucht schon föderale Strukturen? Der Salzburger Bezirk Pongau könnte eine eigene Armee aufstellen, um sich gegen den Tennengau zu verteidigen – der berühmte Schwarzbeerenkrieg wäre damit vorprogrammiert. Bezirksgrenzen, einst harmlose Verwaltungsfloskeln, werden nun zu neuralgischen Brennpunkten geopolitischer Spannungen. Und wenn es irgendwo mal nicht klappt – keine Sorge! Ein paar EU-Fördermittel für strukturschwache Regionen nehmen wir natürlich trotzdem noch mit.
Die Gemeinde als letzte Bastion der Souveränität
Doch echte Freiheit geht noch weiter! Jede Gemeinde muss selbstverständlich ihre eigene Nation werden. Endlich können Bürgermeister als Monarchen regieren und mit selbstgedruckten Banknoten für den lokalen Bäckereibesuch bezahlen. Warum sollte man sich auf eine gemeinsame Währung einigen, wenn man doch jede Woche eine neue einführen kann? Die Gemeinde Gänserndorf könnte beispielsweise den „Gänser“ als offizielle Währung etablieren, während Hallstatt wahrscheinlich direkt zum Disney-Kondominium umfunktioniert wird.
Der Haushalt als finaler Akt der Autarkie
Doch genug mit diesem Pseudo-Kollektivismus! Wollen wir wahre Unabhängigkeit, dann muss jeder Haushalt seine eigene Nation werden. Endlich keine nervigen Nachbarn mehr, die über den Gartenzaun blicken – diplomatische Immunität macht’s möglich! Natürlich gibt es dann auch Einreisebestimmungen für Ehepartner, schließlich braucht jeder Haushalt eine geregelte Migrationspolitik. Steuererklärungen für sich selbst ausfüllen? Kein Problem! Wer will schon Infrastruktur oder soziale Absicherung, wenn er stattdessen auf seinem eigenen Territorium eine Hühnerfarm gründen kann? Und falls einem die Feindbilder irgendwann ausgehen – keine Sorge! Spätestens beim Frühstück wird der Butterverbrauch zum neuen Kriegsgrund.
Eine Welt voller Freiheit – und Leichen
Glückwunsch! Wir haben es geschafft. Jeder Haushalt ist autark, unabhängig und binnen weniger Wochen verhungert. Aber immerhin frei! Keine Bürokratie mehr, keine nervigen Gesetze – stattdessen reinstes Chaos. Wer sich in der Isolation dann doch einsam fühlt, kann ja immer noch Verhandlungen mit der eigenen Couch führen oder dem Toaster diplomatische Immunität gewähren.
Alle Probleme gelöst. Ein Hoch auf die totale Freiheit!