Der große Windrausch

Wer profitiert vom Windkraft-Boom – und wer bleibt im Gegenwind?

Es war einmal eine Menschheit, die wollte den Planeten retten. Der Planet selbst hatte zwar nie um Hilfe gebeten, sondern drehte sich stoisch weiter, egal ob mit Wäldern, Ozeanen oder wachsenden Betonwüsten. Aber der moderne Mensch, stets bereit für moralische Selbstüberhöhung, erklärte den Klimanotstand – und das bedeutete: Jetzt wird’s ernst. Oder besser gesagt: Jetzt wird’s lukrativ. Denn wo Not herrscht, wächst die Geschäftsidee. Und so spannt sich über die Republik ein Netz aus rotierenden Mahnmalen namens Windkraftanlagen. Sie stehen für Hoffnung, Fortschritt, Klimaschutz – und für Geld. Viel Geld. Die Frage ist nur: Für wen?

Der Stromkunde: Bezahlen bis der Rotor kracht

Der gewöhnliche Stromkunde – also der Mensch, der abends das Licht anknipst, um die Weltlage in der Tagesschau zu ertragen – wird zur Kasse gebeten. Aber nicht nur ein bisschen. Nein, er zahlt mit jeder Kilowattstunde seinen ganz eigenen Ablassbrief an die Windgötter der Energiewende. Der Preis: kontinuierlich steigend. Der Dank: ausbleibend. Denn während sich das Gefühl einstellt, Teil einer heroischen Transformation zu sein, wandert das Industriegewerbe klammheimlich in Länder mit billigem Strom. Dort produziert man dann die Batterien für deutsche E-Autos – powered by Kohlekraft aus China. So schließt sich der grüne Kreis. Nur eben nicht beim Stromkunden. Der darf sich über Rekordpreise freuen und nachts darüber nachdenken, ob er den Kühlschrank als nächsten einsparen kann.

Der Staat: Vom Zahler zum Abkassierer

Der Staat wiederum hat den Dreh raus – im wahrsten Sinne des Wortes. Erst verteilt er Subventionen an Windpark-Betreiber, damit diese sich selbst bejubeln können. Dann schöpft er über höhere Steuern den Wohlstandsrest der Bürger ab, um die Subventionen zu finanzieren, die er gerade verteilt hat. Ein Perpetuum Mobile der Umverteilung, von dem Physiker noch in Jahrhunderten sprechen werden – sofern der Strom dann reicht, um noch Bücher zu lesen. Wer nicht zahlt, zahlt trotzdem: Über steigende Schulden, neue Abgaben oder den Verlust der Wettbewerbsfähigkeit. Willkommen in der Energiewende, wo der Staat als Geld-Recycler auftritt. Altglas war gestern, jetzt wird der Bürger recycelt.

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Die Windpark-Betreiber: Geld schaufeln im Gegenwind

Windpark-Betreiber sind die neuen Mühlenbesitzer der Neuzeit – nur ohne Esel und mit einem deutlich besseren Geschäftsmodell. Bei angenommenen Umsätzen von bis zu zwei Millionen Euro pro Jahr pro Windrad und läppischen 20 bis 30 Prozent Betriebskosten bleibt ein Nettogewinn, der sogar Hedgefonds blass werden lässt. Und falls der Wind mal zu stark weht und die Rotoren abgeschaltet werden müssen? Kein Problem! Auch dann fließen Entschädigungen, denn schließlich könnte man ja Strom produzieren. Mögliches Geld ist heute faktisch dasselbe wie tatsächliches Geld. Das hat man in der Finanzwelt schon lange verstanden, nur der Rest der Gesellschaft muss noch nachziehen. Aber keine Sorge: Das lernen sie gerade – unfreiwillig.

Die Lobby-Gruppen: Die neuen Hohepriester der Windreligion

Lobbyisten und „Klimaschutz-Institute“ sind die PR-Agenturen des grünen Fortschritts. Sie erstellen Studien, die den ökologischen Segen der Windkraft belegen – finanziert von Steuergeldern und freundlichen Spenden der Windbranche. Das Ergebnis: „Unabhängige“ Wissenschaft, die so unabhängig ist wie ein Zigaretten-Studie von Philip Morris in den 60ern. Doch der Trick funktioniert. Politiker verweisen auf diese Studien, um den nächsten Windpark durchzuwinken, und wer dagegen protestiert, wird als Klimasünder diffamiert. Ein genialer Schachzug: Man nennt es Klimarettung, kassiert Fördergelder und hebt gleichzeitig die moralische Keule gegen jeden, der fragt, ob das alles wirklich so sinnvoll ist. Der Lobbyismus ist nicht verschwunden – er hat sich nur einen grünen Anstrich gegeben. Bio-Lobby, mit Fair-Trade-Siegel.

Die Kommunen: Bürgermeister auf Schatzsuche

Für viele Kommunen ist die Windkraft der Goldesel der Neuzeit. Gewerbesteuern, Pachtverträge, die ominöse 0,2-Cent-pro-Kilowattstunde-Prämie – das alles spült Geld in die Kassen. Manche Bürgermeister geraten in einen wahren Baurausch. Plötzlich wird aus dem abgelegenen Dorf ein Hotspot der Energiezukunft. Das Rathaus wird saniert, die Kita renoviert, der Haushaltsplan ausgeglichen. Nur schade, dass dabei niemand nachfragt, was mit den Immobilienwerten der Anwohner passiert. Aber das ist ja Privatsache. Und Privatsache wird in der deutschen Kommunalpolitik traditionell nicht so hoch bewertet wie Haushaltssanierung. Schließlich dreht sich nicht nur der Rotor, sondern auch das Bürgermeisterkarussell.

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Die Anwohner: Im Windschatten des Fortschritts

Der Windkraft-Ausbau wäre so einfach, wenn es nicht diese lästigen Anwohner gäbe. Sie stehen herum, schauen aus dem Fenster und stellen fest: Wo früher Wald war, dreht sich jetzt Stahl. Wer sein Haus in der Nähe eines Windparks hat, darf sich über den Preisverfall der eigenen Immobilie freuen. Manchmal bietet der Betreiber Trostpflaster an: den sogenannten Bürgerwindpark. Das ist quasi der Ablasshandel der Moderne. „Kauf dich frei“, lautet das Motto. Wer brav Anteile erwirbt, bekommt eine kleine Rendite – und darf im Gegenzug gefälligst den Mund halten, wenn der Schattenwurf der Rotoren morgens durchs Schlafzimmer zieht. Wer sich nicht beteiligt, bleibt eben draußen. Im sprichwörtlichen Wind.

Die Landbesitzer: Der neue Feudaladel

Besonders gut lachen haben die Landbesitzer. Der Bauer, der früher mit Mühe und Not vom Kartoffelanbau lebte, wird plötzlich zum Windkraft-Paten. Pachtzahlungen in Höhe von 200.000 Euro und mehr pro Jahr und pro Windrad sind keine Seltenheit. Da fragt sich mancher: Warum noch ackern, wenn der Wind für mich arbeitet? Der Nebeneffekt: Die soziale Spaltung auf dem Land wächst. Der eine kassiert die Pacht, der andere schaut auf sein entwertetes Haus und hört nachts das Brummen der Rotoren. Aber wie sagte schon Brecht? Erst kommt das Fressen, dann die Moral. Und wenn das Fressen vom Wind bezahlt wird, dann bläst man eben in die richtige Richtung.

Die Hersteller: Der letzte dreht das Licht aus

Die großen Hersteller von Windkraftanlagen – Vestas, Nordex, Siemens Gamesa – haben den Standort Deutschland längst hinter sich gelassen. Warum auch hier produzieren, wo die Lohnkosten hoch sind und die Bürokratie windig? Gebaut wird in Fernost, montiert wird irgendwo, verdient wird überall – nur nicht unbedingt dort, wo die Räder sich drehen. Der ökologische Fußabdruck dieser Globalproduktion interessiert dabei niemanden. Hauptsache, auf dem Papier steht „grün“. Der Begriff Nachhaltigkeit hat eben viele Facetten – darunter auch die nachhaltige Vernichtung von Arbeitsplätzen im eigenen Land.

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Die Kapitalanleger: Der grüne Flop

Wer als Anleger dachte, er könne mit Windkraft satte Gewinne einfahren, hat sich gründlich geschnitten. Minus 36 Prozent in drei Jahren – das ist nicht die Rendite, das ist der Verlust. Nachhaltig eben. Denn grüne Investments sind nicht zwingend gute Investments. Aber sie haben einen Vorteil: Man kann sich moralisch überlegen fühlen, während das Depot schmilzt. Das ist auch eine Form von Wärmewende.

Fazit: Der Verbraucher zahlt – immer und überall

Am Ende bleibt ein bitteres Fazit: Es zahlt immer der Verbraucher. Er bezahlt die Subventionen mit seinen Steuern, er zahlt den teuren Strom, er zahlt für teure Produkte, die in einer teuren Energiewelt hergestellt wurden, er zahlt mit seinem Wohnwert, seiner Lebensqualität und seiner Geduld. Und während oben die Rotoren rauschen, bleibt dem unten nur das dumpfe Gefühl, dass dieser grüne Fortschritt vor allem eins ist: ein großartiges Geschäftsmodell. Für alle – nur nicht für ihn.


„Die Energiewende ist kein Naturgesetz, sie ist ein Geschäftsmodell.“

Doch in diesem Modell ist der Wind frei – der Rest kostet.

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