Deutschland, das Land ohne Alternative

Wie man Demokratie rettet, indem man sie abschafft

Deutschland, Sommer 2027. Karlsruhe, feierliche Atmosphäre wie bei einer Opernpremiere. Die Richterin zieht langsam den roten Hut vom Kopf – das Publikum hält den Atem an. Dann fällt der Satz, der als „Sternstunde“ der Demokratie in die Geschichtsbücher eingehen soll: „Die AfD ist verfassungswidrig.“
Applaus! Sektkorken knallen! Die Bundesrepublik klopft sich kollektiv auf die Schulter: Wir haben die Demokratie gerettet!
Blöd nur: Zehn Millionen Wähler gucken verwirrt in die Röhre. Aber wen interessieren Wähler, wenn man endlich wieder moralisch rein ist?

Demokratie als Rausschmeißer-Show

Der Bundestag gleicht am nächsten Tag einem schlecht organisierten Flohmarkt. Polizisten führen Abgeordnete ab, die sich an Stühle ketten wie verzweifelte Liebhaber an Ex-Partner. Manche streamen ihren Rauswurf live, während sie „Diktatur!“ schreien – und die Bundesregierung nickt zufrieden: Seht her, was für Clowns – gut, dass wir die los sind!
In Moskau lacht man Tränen, in Washington reibt man sich die Hände, und selbst die New York Times kichert hämisch: Deutschland, das Land, das Meinungsfreiheit mit Hausmeistertricks verwechselt.

Razzia statt Rede

Die Bilder sind grotesk: Sturmhauben in Kreisverbänden, SEK-Beamte, die Laptops einpacken, als handle es sich um Kalaschnikows. In Kleinstadtbüros werden Aktenordner beschlagnahmt, in Rathäusern Parteischilder abgeschraubt, während ein Staatssekretär stolz erklärt: „Heute ist ein guter Tag für die Demokratie.“
Ja klar – Demokratie definiert sich neuerdings dadurch, dass man den politischen Gegner behandelt wie eine Rockergruppe. Argumente? Überflüssig. Man hat ja Handschellen.

Der Wähler – lästiges Störgeräusch

Und da wären noch diese zehn Millionen Bürger. Sie sind leider immer noch da. Man kann sie weder verbieten noch konfiszieren. Also erklärt man sie einfach zu bedauerlichen Irrtümern. Der Wählerwille? Wird aussortiert wie abgelaufene Milch: „Tut uns leid, aber ihre Stimme war leider extremistisch kontaminiert, bitte beim nächsten Mal sauberer wählen.“
Dass man damit genau das bestätigt, was diese Leute seit Jahren brüllen – nämlich, dass Demokratie hier nur Kulisse ist –, merkt man natürlich nicht. Man sonnt sich ja gerade im Glanz der eigenen moralischen Selbstgerechtigkeit.

TIP:  Nun gibt's halt Bürgerkrieg

Der Märtyrermaschinenraum

Die ehemaligen AfD-Politiker haben plötzlich das, was sie nie hatten: Bedeutung. Vorher: Hinterbänkler mit schlecht sitzenden Anzügen. Jetzt: Polit-Märtyrer mit Heldenstatus. Jeder Rauswurf ein Beweis, jeder eingefrorene Euro ein Orden. Aus Verlierern macht der Staat unfreiwillig Heilige.
Und die Ersatzorganisation? Natürlich kommt sie. Nenn sie „Bürgerunion“, „Freiheitsbund“ oder „Partei ohne Namen“. Sie wird da sein – stärker, lauter, wütender. Verboten hat man nur das Etikett, nicht das Gift.

Der Offenbarungseid des Establishments

Ein Parteiverbot ist kein Sieg, sondern ein Armutszeugnis. Es zeigt: Die politische Elite kann die Debatte nicht mehr gewinnen. Also ruft sie nach Karlsruhe, nach Roben, nach roten Hüten. Es ist der juristische Totschläger, gezogen von Leuten, die mit Worten nicht mehr treffen.
Man nennt es „wehrhafte Demokratie“. In Wahrheit ist es die Demokratie, die so schwach geworden ist, dass sie jeden Gegner als existenzielle Bedrohung empfindet – und lieber den Richter vorschickt, statt sich selbst die Hände schmutzig zu machen.

Deutschland, das Land der Pose

Das Parteiverbot wird als „großer Neustart“ verkauft. Tatsächlich ist es nichts anderes als ein peinlicher Taschenspielertrick. Ein Land, das zu feige ist, mit politischem Gegner auszukommen, erklärt ihn einfach für illegal. Wie ein Schachspieler, der den gegnerischen Turm vom Brett wirft und verkündet: „Der war verfassungswidrig!“

Am Ende bleibt ein Bild, das man nicht mehr loswird: ein leerer Bundestag voller Stühle ohne Besitzer, Polizisten, die Parteischilder abmontieren, und eine Richterin mit rotem Hut, die stolz verkündet, Deutschland sei jetzt wieder rein, sauber, demokratisch.
In Wahrheit hat sie nur bewiesen, dass die Republik vor allem eines ist: hysterisch, selbstverliebt, schwach.

Finale: Willkommen im Satire-Staat

Deutschland 2027: eine Demokratie, die so viel Angst vor ihren eigenen Bürgern hat, dass sie sie lieber verbietet. Eine Politik, die sich selbst applaudiert, während die Wähler draußen im Regen stehen. Ein Staat, der Freiheit predigt – und dabei gerade gezeigt hat, dass er sie nicht erträgt.

TIP:  Die Würde des Menschen beginnt – irgendwann. Vielleicht. Später. Mal sehen.

Willkommen im Satire-Staat. Eintritt frei, Wahlen gestrichen.

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