
Der Phobiker als Staatsfeind: Psychiatrisierung als politisches Konzept
Es gibt Wörter, die sind wie Handgranaten: harmlos, solange der Splint drinsteckt. Doch wehe, jemand zieht daran. „Islamophobie“ ist so ein Wort – ein schillernder Kampfbegriff, geboren nicht aus dem humanistischen Diskurs, sondern aus dem politischen Dreckgeschäft der Mullah-Herrschaft. Erstmals in den Mund genommen wurde der Begriff nach der Islamischen Revolution von 1979, jenem freudlosen Spektakel, das die iranische Gesellschaft in einen Gottesstaat verwandelte, in dem der liebe Gott bekanntlich immer auf der Seite der Revolutionswächter steht.
Seitdem hat das Wort Karriere gemacht. Es wurde nicht etwa erfunden, um gegen reale Übergriffe auf Muslime zu kämpfen – sondern um jegliche Kritik am Islam zu delegitimieren, zu kriminalisieren und, im besten Fall, zu pathologisieren. Ein rhetorischer Trick mit höchster Effizienz: Wer als „Phobiker“ gilt, ist per Definition krank. Und Kranke gehören nicht auf die Diskussionsbühne, sondern in die Obhut von Psychiatern – oder, wenn es nach den ursprünglichen Worterfindern geht, in den Folterkeller von Evin.
Die Strategie ist einfach: Wer den politischen Islam kritisiert, den Islamismus anprangert oder schlicht auf Widersprüche zwischen Demokratie und Scharia hinweist, wird nicht etwa widerlegt, sondern psychiatrisiert. Das ist nicht Argumentation, das ist Diskursverhinderung mit der Lizenz zum Beleidigtsein.
Vom absurden Begriff zum nützlichen Werkzeug: Die Industrie der Betroffenheit
In den folgenden Jahrzehnten wurde „Islamophobie“ exportiert wie Pistazien und Teppiche. Heute wird der Begriff von allerlei Lobbygruppen und Think Tanks gepflegt, die nichts anderes tun, als sich professionell beleidigt zu fühlen. Der Trick ist dabei so durchschaubar wie erfolgreich: Der Islam wird kurzerhand von einer religiösen Idee zu einer Art ethnischer Identität umdeklariert – und jede Kritik an ihm somit in den Rassismusbereich verschoben.
Das ist intellektuell ungefähr so redlich, als würde man den Vegetarier als „Anti-Fleisch-Rassisten“ bezeichnen oder den Atheisten als „Theophobiker“ psychiatrisch behandeln wollen. Aber Logik war nie das Ziel. Das Ziel ist Einschüchterung, Diskurskontrolle, Deutungshoheit.
Und so entstand die lukrative Industrie der Betroffenheit: Konferenzen gegen Islamophobie, Fördergelder gegen Islamophobie, Mahnwachen gegen Islamophobie – ein ganzes Geschäftsmodell, das davon lebt, den Islam nicht als Ideenkosmos zu betrachten, sondern als sakrosankte Identität. Praktischerweise wird dabei auch gleich der Islam selbst homogenisiert: Ob liberale Muslime, Sufis, Islamisten oder Dschihadisten – alles wird in einen Topf geworfen, Hauptsache, niemand kritisiert ihn.
Dass in der Realität Millionen Muslime gerade unter dem politischen Islam leiden, spielt dabei keine Rolle. Die „Islamophobie“-Industrie interessiert sich nicht für Menschenrechte im Iran, nicht für gesteinigte Frauen in Pakistan, nicht für erhängte Homosexuelle in Saudi-Arabien. Sie interessiert sich für sich selbst. Für Kränkung als Geschäftsmodell. Für Moral als Monopol.
Rassismus! Das Universalschwert des moralischen Hausmeisters
Wenn alle Stricke reißen, zieht man den Joker: „antimuslimischer Rassismus“. Ein noch absurderer Begriff, der in seiner intellektuellen Faulheit fast schon bewundernswert ist. Der Islam ist bekanntlich eine Religion, kein Hauttyp. Er ist ein System von Glaubenssätzen, Regeln, Vorschriften – und in manchen Varianten eine komplette Gesellschaftsordnung mit Anspruch auf totale Durchdringung des Lebens. Wer das kritisiert, kritisiert Ideen. Und Ideen sind – das muss man immer wieder betonen – kein schützenswertes Biotop.
Man kann den Liberalismus kritisieren, den Sozialismus, den Kapitalismus, das Christentum, den Hinduismus, den Veganismus, die Homöopathie – alles kein Problem. Aber wehe, jemand kritisiert den Islam. Dann verwandelt sich die Debatte plötzlich in einen Notfall der Empathieindustrie, und es beginnt das große moralische Trommelfeuer: „Rassismus! Islamophobie! Xenophobie!“
Dass es unzählige Menschen gibt, die aus dem Islam austreten möchten, und dass diese Menschen nicht selten mit dem Tod bedroht werden, stört das feinsinnige Empörungspublikum dabei nicht. Der Austritt aus dem Islam ist in 13 Ländern mit der Todesstrafe belegt. Aber der Skandal, der unsere westlichen Diskursetagen beschäftigt, ist ein anderer: ein französischer Karikaturist hat ein Bild gemalt. Oh là là! Das muss geahndet werden – mit den Mitteln der Empörungsökonomie.
Die selbstverschuldete Maulsperre des Westens
Der Westen, dieser verunsicherte Koloss mit Schuldkomplex, hat sich längst selbst eine Maulsperre verpasst. Er suhlt sich in der Vorstellung, jede Kritik am Islam sei ein kolonialer Reflex. Ein intellektuelles Stockholm-Syndrom grassiert, bei dem man den eigenen Diskursfrieden für wichtiger hält als die Freiheit derer, die unter der religiösen Knute leiden.
Während in Teheran die Frauen ihre Kopftücher verbrennen, streiten in Berlin die Feuilletons darüber, ob das Tragen des Kopftuchs nicht vielleicht doch ein emanzipatorischer Akt sein könnte. Während in Kabul Mädchen von der Schule ausgeschlossen werden, debattiert Paris, ob es nicht „kulturalistisch“ sei, den Schleier als Symbol der Unterdrückung zu bezeichnen. Und während in Saudi-Arabien die Todesstrafe für Gotteslästerung vollstreckt wird, erklärt London die Blasphemie zur Mikroaggression.
Der Westen schaut zu, hält die Klappe, entschuldigt sich prophylaktisch – und hält sich dabei für tolerant. In Wahrheit ist das keine Toleranz, sondern schiere Feigheit.
Das Ende der Kritik: Ein Hoch auf den sakrosankten Unfug
Wir leben in einer Zeit, in der religiöse Kritik immer noch eine Pflicht sein müsste. Gerade am Islam, gerade an jenen Aspekten, die mit Demokratie, Frauenrechten, sexueller Selbstbestimmung und Meinungsfreiheit kollidieren. Aber anstatt diese Diskussion zu führen, hat sich der westliche Diskurs mit Begriffen wie „Islamophobie“ selbst sediert. Er hat sich den Maulkorb freiwillig angelegt und nennt das auch noch Zivilisation.
Dabei wäre es so einfach: Religionen sind keine Menschen. Ideen sind keine Ethnien. Glaubenssysteme sind keine Hautfarben. Der Islam – wie jede andere Religion – ist ein Konstrukt, das kritisiert, verspottet, hinterfragt werden muss. Nicht aus Bosheit, sondern aus Prinzip. Aus Liebe zur Aufklärung, zur Freiheit, zum Denken.
Epilog mit Sarkasmus: ICD-11, Kapitel für Diskursverweigerer
Vielleicht wird es Zeit, „Islamophobie“ tatsächlich in den Diagnoseschlüssel für Krankheiten aufzunehmen. Vorschlag für die nächste WHO-Tagung: ICD-11, Kapitel F99 – „Kritische Auseinandersetzung mit Religion, sonst nicht näher bezeichnet“. Therapieempfehlung: Drei Wochen betreutes Schweigen in der deutschen Sozialpädagogik, dazu tägliches Kopftuchbinden für Männer – zur Sensibilisierung, versteht sich.
Und für die Unbelehrbaren gibt es dann noch das Zwangsseminar: „Einführung in die apologetische Selbstverstümmelung – Wie Sie lernen, sich für Ihre Aufklärung zu schämen.“
In diesem Sinne: Gute Besserung, Westen.