Lachend in den Abgrund

Warum wir über den linkswoken Unsinn nicht diskutieren, sondern lachen sollten – Ein Manifest für den gesunden Menschenverstand in Zeiten moralischer Erschöpfung

Die Diktatur der Betroffenheit – oder: Wie das Gefühl das Denken frisst

Es war einmal eine Zeit – ja, liebe Leserinnen, Leser und alle selbstdefinierten Dazwischens –, in der Diskussionen mit Argumenten geführt wurden, mit Logik, mit Ironie, mit der scharfen Klinge des Verstandes. Heute aber herrscht eine andere Ordnung. Sie heißt: Befindlichkeit. Eine neue Währung hat Einzug gehalten in die Debatten unserer Zeit – nicht Wahrheit, nicht Kohärenz, nicht Erkenntnisgewinn, sondern Betroffenheit. Je beleidigter jemand ist, desto mehr Gehör wird ihm geschenkt. Je verletzter sich ein Mensch fühlt – oder vorgibt, sich zu fühlen –, desto eher kippt das Argument in die Defensive und der gesunde Menschenverstand in den Burnout.

Das Ergebnis ist ein intellektuelles Klima, das so stickig ist wie der Fahrradkeller eines Berliner Altbaukollektivs: Es wird nicht mehr gedacht, sondern gefühlt. Und wehe dem, der fragt, ob es denn vielleicht noch andere Perspektiven gäbe – er wird als Ketzer verbrannt, als Reaktionär geschmäht, als Boomer ausgelacht, selbst wenn er Jahrgang 1998 ist. Die inquisitorische Energie, mit der vermeintliche Abweichler öffentlich angeklagt, diffamiert und gecancelt werden, wäre selbst Robespierre zu viel gewesen. Aber diesmal kommt sie mit Regenbogen-Logo, Pronomen im Profil und einem moralischen Furor, der alles hinwegfegt, was nicht genderneutral, CO₂-kompensiert und intersektional korrekt ist.

Willkommen im Feel-Good-Folterkeller: Die therapeutisierte Gesellschaft als Karikatur ihrer selbst

Statt also weiterhin zu diskutieren, zu analysieren und – Gott bewahre – zu widersprechen, sollten wir eines tun: lachen. Nicht bitter, nicht zynisch, nicht verächtlich – nein, laut, herzlich, schallend. Denn was da täglich aus der Pipeline der identitätspolitischen Empörungsindustrie quillt, ist längst keine ernsthafte politische Theorie mehr, sondern ein Theaterstück, ein absurdes Kabarett ohne Pointe. Und je ernster sie sich selbst nehmen, desto lächerlicher werden sie – eine Steilvorlage für Humor, Satire, Ironie. Wenn der Abgrund der Ernsthaftigkeit so tief ist, dass Licht darin gebrochen wird, bleibt uns nur noch eines: die Karikatur als Waffe.

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Wohlgemerkt, wir reden hier nicht vom echten Engagement gegen echte Ungerechtigkeit. Nein – wir sprechen von jenem grotesken Pseudoprogressivismus, der mit missionarischem Eifer über Triggerwarnungen für Grimms Märchen wacht, der in Universitäten Shakespeare durch Spoken-Word-Aktivismus ersetzt und ernsthaft vorschlägt, dass Kinderbücher nur noch nach moralischer TÜV-Prüfung erscheinen dürfen. Die moralische Abrissbirne kennt kein Maß, keine Ironie, keine Selbstrelativierung – sie schwingt sich selbst. Was bleibt uns da anderes, als sie mit einem Grinsen zu begrüßen?

Ironie als letzte Bastion des Denkens – und warum sie so gefährlich ist

Lachen ist subversiv. Lachen ist widerständig. Und Lachen ist – das erklärt vielleicht den Furor der Gegenseite – nicht kontrollierbar. Wer lacht, nimmt dem Gegenüber das letzte Machtinstrument: die moralische Erpressung. Ein gut gesetzter Witz entwaffnet mehr als tausend Fußnoten feministischer Literaturwissenschaft, ein schiefes Grinsen untergräbt mehr als jede Triggerwarnung. Das wissen sie. Darum hassen sie es. Darum wollen sie Humor reglementieren, Ironie als Gewalt deklarieren, Satire als Mikroaggression denunzieren. Denn der Witz, das wissen auch die alten Autoritären, ist tödlich für den Totalitarismus – selbst in Turnschuhen und mit Studienförderung.

Deshalb der Appell: Diskutiert nicht. Erklärt nicht. Rechtfertigt euch nicht. Lacht. Lacht über Männer, die sich als Lesben identifizieren und Zugang zu Frauenschutzräumen fordern. Lacht über Menschen, die Rassismus in Landkarten sehen, weil Afrika zu klein dargestellt wird. Lacht über Gendersternchen, deren Aussprechen klingt wie eine chronische Bronchitis. Lacht über Sprachregelungen, die „Mutter“ durch „gebärende Person“ ersetzen wollen, als sei der Mensch ein Bauteil im IKEA-Katalog. Lacht, weil es sonst zum Weinen wäre.

Die komische Katharsis – Wie Lachen unsere Nerven rettet und Gräben überbrückt

Denn – und das sei in aller menschlichen Wärme gesagt – diese Gesellschaft ist müde. Zermürbt vom Dauerstreit, vom permanenten Appell an Haltung, vom Getöse der Tugend. Links, rechts, queer, woke, konservativ, grün, neoliberal – der tägliche Disput frisst unser Leben auf wie ein toxisches Haustier. Und dabei wäre es so einfach: ein gemeinsames Lachen, ein ironisches Schulterzucken, ein anerkennendes Nicken über den offensichtlichen Schwachsinn. Humor ist keine Verhöhnung – er ist eine Entgiftung. Und oft ein Brückenbauer dort, wo Argumente längst gescheitert sind.

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Wer über den Unsinn lacht, nimmt ihm die Ernsthaftigkeit. Wer über ihn lacht, führt ihn ad absurdum. Und wer über ihn lacht, lädt selbst die Verbissenen ein, die Masken abzulegen – und vielleicht, ganz vielleicht, selbst zu schmunzeln. Das Lachen hat schon immer zur Wahrheit geführt. Der Hofnarr war näher an der Realität als der Minister. Der Kabarettist durchschaut die Welt, wo der Politologe in Fußnoten ertrinkt. Wer lacht, erkennt – wer sich empört, verteidigt seine Illusion.

Schluss mit dem Debatten-Overkill – Die Revolution beginnt im Zwerchfell

Vielleicht, liebe Leser, ist es genau das, was uns jetzt fehlt: keine neue Theorieschule, kein neues Argument, keine aufgeladene Talkshow mehr – sondern eine humoristische Hygienemaßnahme. Eine Art intellektuelle Fastenkur. Schluss mit dem erklärenden Bücken vor ideologischen Aggressoren. Schluss mit dem chronischen Sich-Aufregen über Pronomen, Paritätsgesetze, Klimakleber, Regenbogenhintern und Diskriminierung durch lateinische Pflanzenbezeichnungen. Stattdessen: ein tiefes Durchatmen, ein genüssliches Lächeln – und ein donnerndes Lachen, wenn das nächste absurde Manifest über die toxische Kartoffelmasse deutscher Esskultur veröffentlicht wird.

Denn das ist die eigentliche Schwäche des linkswoken Unsinns: Er verträgt keinen Spott. Er ist wie ein Luftballon – laut, aufgeblasen, empfindlich. Und wer ihn piekst, hört es knallen.

Epilog: Lachen als Widerstand – der gepflegte Anarchismus des Verstands

In einer Welt, die sich immer mehr der Lächerlichkeit verschreibt, wird der Humor zur letzten Form der Würde. Er ist unser Rückzugsort, unser Refugium, unsere stille Waffe. Man muss keine politischen Manifeste mehr schreiben, um Widerstand zu leisten – ein gut platzierter Lacher genügt. Und wer lacht, hat längst gewonnen. Denn er zeigt: Ich nehme euch nicht ernst. Und nichts fürchtet der moralische Absolutismus mehr als genau das.

Also lachen wir. Laut. Herzlich. Unverschämt. Und wenn sie sich beschweren, beleidigt sind, verstört oder „unsicher“ – dann wissen wir: Wir haben alles richtig gemacht.

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