
Der Weltverband und die Kunst der Verurteilung
In der hochpolitischen Manege der Vereinten Nationen, einem Ort, der mehr nach Zirkus als nach Diplomatie riecht, hat sich eine eigentümliche Tradition etabliert: die Verurteilung Israels. Ja, die Welt hat eine Vorliebe für den kleinen jüdischen Staat entwickelt, der regelmäßig auf die Anklagebank gezerrt wird, während die großen Diktaturen dieser Erde es sich bequem machen und sich im Schein der Empörung sonnen. Eine einseitige Resolution hier, ein besorgter Aufruf zur Feuerpause dort – und das alles, während Raketen in Richtung Tel Aviv fliegen. Es ist ein abgedroschener Plot, aber die UN hat es perfektioniert. Der Mensch hat das Rad nicht neu erfunden, sondern einfach das alte weitergedreht.
Ein Witz, der keiner ist
Die Frage, die sich unweigerlich stellt, ist: Wo bleibt die moralische Integrität der Vereinten Nationen? Im Jahr 2023 beschloss die UN, eine Resolution zu verabschieden, die Israel zu einer Feuerpause aufforderte, während die Hamas munter mit Raketen spielt. Die Tatsache, dass Kanada versuchte, den Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober zu verurteilen – ein Tag, an dem 1400 Menschen starben, darunter 30 Kinder – wurde brüsk abgelehnt. Die UN ist also nicht nur ein Ort für politische Ränkespiele, sondern auch ein Katalysator für das, was man als diplomatische Heuchelei bezeichnen könnte.
Im besten UN-Stil, der sowohl von einem Mangel an Realitätssinn als auch von einer beneidenswerten Ignoranz geprägt ist, geschieht dies alles unter dem Deckmantel der „Menschenrechte“. Wer könnte da schon ernsthaft annehmen, dass die UN eine objektive Bewertung der Situation in Israel und Palästina vornehmen könnte? Um das zu verstehen, muss man sich nur die Worte des ersten UN-Botschafters Israels, Abba Eban, ins Gedächtnis rufen: „Sollte Algerien eine Resolution einbringen, die erklärt, die Welt sei eine Scheibe und Israel habe sie platt gemacht, würde sie mit 164 zu 13 Stimmen und 26 Enthaltungen angenommen.“
Die besten Diktatoren der Welt
Es ist bezeichnend, dass in einem Gremium, in dem die schlimmsten Menschenrechtsverletzer einen Platz am Tisch haben, der Schwerpunkt stets auf dem kleinen Israel liegt. Im Jahr 2022 hat der Iran trotz 576 Hinrichtungen und einer brutalen Unterdrückung von Frauen das UN-Sozialforum für Menschenrechte übernommen. Man fragt sich, ob es ein Wettlauf um die schlimmsten Menschenrechtsverletzungen ist. Wer kann am besten von den eigenen Vergehen ablenken, indem er den kleinen, bescheidenen jüdischen Staat an den Pranger stellt?
Der UN-Menschenrechtsrat in Genf ist ein weiteres Beispiel für diesen grotesken Zirkus. Bei jeder Sitzung wird Israel zum Gesprächsthema, während die Vergehen anderer Staaten unter den Teppich gekehrt werden. Es gibt einen ständigen Tagesordnungspunkt, der sich ausschließlich mit der „Menschenrechtssituation in Palästina und anderen besetzten arabischen Gebieten“ beschäftigt. Wie wäre es, wenn die Welt diesen Punkt auch auf die Menschenrechtslage in Nordkorea, Syrien oder den Iran ausweiten würde? Ach, das wäre wohl zu viel verlangt.
Der moralische Tiefpunkt
Die UN hat schon viele Tiefpunkte erreicht, aber der Fall Adolf Eichmann ist wohl einer der absurdesten. Als Israel 1960 den Nazi-Täter in Argentinien aufspürte und ihn vor Gericht stellte, war die UN sofort zur Stelle, um die „Verletzung der staatlichen Souveränität Argentiniens“ zu verurteilen. Es ist eine Farce, dass die UN mehr über die Souveränität eines Landes spricht, das einen Massenmörder versteckt, als über die Morde, die er begangen hat. Wie kann man so blind sein?
Ähnlich skandalös ist die Reaktion auf die Geiselnahme der Air France in Entebbe im Jahr 1976. Nachdem Israel eine gewagte Befreiungsaktion durchgeführt hatte, beklagte der damalige UN-Generalsekretär Kurt Waldheim, eine „schwerwiegende Verletzung der Souveränität Ugandas“. Diese Ungerechtigkeiten zeigen, wie die UN nicht nur gegen Israel, sondern auch gegen gesunden Menschenverstand verstößt.
Das Spiel der Doppelmoral
Die UN scheint in ihrer Doppelmoral nicht müde zu werden. Wenn die UN Israel vorwirft, Frauenrechte bei den Palästinensern zu behindern, ohne das frauenfeindliche Regime der Hamas zu erwähnen, ist das mehr als nur Ironie – es ist pure Satire. Gleichzeitig bleiben Resolutionen gegen andere Staaten, die weltweit die letzten Plätze bei den Frauenrechten belegen, aus. Afghanistan, Iran und Pakistan stehen nicht auf der Liste, und das ist kein Zufall.
Die skurrile Komik wird noch offensichtlicher, wenn man bedenkt, dass der UN-Rat für Wirtschaft und Soziales im August 2023 Israel in einem Beschluss angreift, weil es angeblich die Frauenrechte der Palästinenser behindert. Ein Aufschrei, der die Schande der Ignoranz in den UN-Gremien widerspiegelt. Denn dass die Hamas und andere islamistische Gruppen für die Frauenrechte in den Palästinensergebieten verantwortlich sind, bleibt unbesprochen.
Ein Zirkus ohne Grenzen
Die Weltgemeinschaft hat sich in einen Zirkus verwandelt, in dem die Diktatoren die Clowns und die moralischen Instanzen die Zuschauer sind. Es ist eine absurde Komödie, in der die Vereinten Nationen die Hauptrolle spielen – und Israel immer wieder als das Böse der Welt inszeniert wird. Die Frage bleibt: Wo bleibt die Menschlichkeit? Wo bleibt die Gerechtigkeit? Es ist an der Zeit, dass die Welt aufhört, die Augen vor der Realität zu verschließen und sich endlich mit den wahren Verursachern der Gewalt und des Leidens auseinandersetzt.
Die UN könnte die Bühne für eine neue, gerechte Weltordnung sein, aber stattdessen ist sie zu einem Schauplatz der Heuchelei und der politischen Manipulation verkommen. Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir die Regisseure dieser Farce in die Schranken weisen und ihnen das Drehbuch abnehmen.
Quellen und weiterführende Links
- UN Resolutionen gegen Israel: Vereinte Nationen
- Menschenrechtsverletzungen in Iran: Amnesty International
- Geschichte der UN und Israel: The New York Times
- Aktuelle Ereignisse in Palästina: Al Jazeera
- Der Fall Eichmann und seine Bedeutung: Die Zeit
- Geiselnahme in Entebbe: Der Spiegel
- Doppelmoral in der UN: FAZ
In der Welt der internationalen Diplomatie ist die Wahrheit oft ein schwer fassbares Konzept, das zwischen den Zeilen verschwindet, während die großen Diktatoren lachen und Israel weiterhin als das Feindbild inszeniert wird.