Ski Heil in der Ukraine

Es grenzt an ein Wunder: Während die einen in Schützengräben kauern und sich mit Drohnen bewerfen, plant eine visionäre Elite einen Skizirkus der Extraklasse! Tief im Herzen der Westukraine, keine 50 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt, soll ein luxuriöses Wintersportparadies entstehen, ein Mekka für all jene, die den Duft von Pulver – sei es Schnee oder Schießpulver – lieben. Die Rede ist von Wolosjanka, einer malerischen Ortschaft, die bisher nur für ihre Nähe zu den Geistern der Geschichte bekannt war. Doch jetzt, mit einem Milliardenprojekt in den Startlöchern, wird hier ein Eldorado für Adrenalinjunkies und Erholungssuchende aus aller Welt erschaffen.

Milliarden für den Schneespaß – oder die Kunst, Geld zu verstecken

25 Hotels, mehr als 5000 Zimmer, Skilifte, Pisten – das volle Programm! Da blinken die Dollarzeichen in den Augen der Investoren, die auf eine Mischung aus patriotischem Engagement und steueroptimierter Rendite setzen. Man fragt sich, ob das ukrainische Finanzministerium bereits eine neue Haushaltsrubrik angelegt hat: „Krieg und Freizeit“? Oder vielleicht „Nachhaltige Krisengewinnler“? Der Clou: Experten aus Österreich, Heimat der Après-Ski-Kultur und alpinen Perfektion, stehen bereit, ihr Know-how einzubringen. Österreich – dieses Land, das sich so rührend neutral gibt, wenn es um Sanktionen geht, aber nie einen guten Deal sausen lässt!

Vom Schützengraben zur Skihütte

Man könnte fast glauben, das Konzept sei von einem besonders zynischen Stadtplaner entwickelt worden. Während in anderen Teilen des Landes ganze Stadtviertel zerbombt und Lebensrealitäten pulverisiert werden, schraubt man hier an einer künstlichen Idylle, die mehr als nur Skiurlaub verspricht: ein Zeichen des Durchhaltewillens! So zumindest lautet die offizielle Version. Kritische Stimmen könnten hingegen argwöhnen, dass dieses Resort nicht nur für Wintersportbegeisterte gebaut wird, sondern auch für Oligarchen, die in ihren Chalets das Schlachtfeld von morgen skizzieren. Wer nach einem harten Arbeitstag als Waffenlobbyist oder Rüstungslobbyist entspannen will, braucht schließlich eine stilvolle Umgebung, in der man den Schnee mit Champagner begießen kann.

TIP:  Zynismus in Tüten

Pulverschnee und brennende Infrastruktur

Die kühne Vision einer ukrainischen Skimetropole ruft natürlich auch ökologische Bedenkenträger auf den Plan. Immerhin sprechen wir hier von Bergen, die kaum 1200 Meter hoch sind – in Zeiten des Klimawandels eine gewagte Investition. Man stelle sich nur vor: Während die Pisten künstlich beschneit werden, kämpft Kiew mit Stromausfällen. Vielleicht kann man ja Synergien schaffen? Die Generatoren der Hotels laufen ohnehin auf Hochtouren, warum also nicht ein paar Stromleitungen gen Osten verlegen? Und falls das Gas knapp wird – kein Problem! Die russische Artillerie hat sicher noch ein paar Infrastrukturziele im Visier, die gratis Wärme liefern.

Ein Skiresort als Denkmal des Pragmatismus

Zynismus beiseite – wer kann es den Investoren verübeln? Geschäft ist Geschäft, und in Zeiten des Krieges florieren manche Branchen eben besonders. Während an der Front neue Grabensysteme ausgehoben werden, entstehen hier Seilbahnen. Man könnte fast meinen, dass das Skiresort der ultimativen Vision der modernen Welt entspricht: ein perfekter Ort für die, die sich vom Lärm der Weltpolitik nicht den Urlaub vermiesen lassen. Oder wie es ein weiser Mann einst formulierte: „Wenn der Krieg vorbei ist, wollen die Leute schließlich auch was erleben.“

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