Man kann seinen Pass wegwerfen …

… , aber nicht seine Sozialisation!

Es gibt eine Unanständigkeit, die sich in westlichen Diskursen längst eingenistet hat: Die naive Annahme, der Mensch sei ein leerer Schwamm, der sich, einmal in die heilige Lauge der Demokratie getunkt, automatisch in einen liberalen, toleranten Weltbürger verwandle. Welch rührender Optimismus! Und welch gefährliche Dummheit!

Die Kultur, in die wir hineingeboren werden, prägt uns tiefer als jedes politische Manifest, tiefer als jeder Integrationskurs und tiefer als die wohlmeinendsten Sozialarbeiter mit ihrem empathischen Blick und der Kaffeetasse in der Hand. Man kann seinen Pass wegwerfen, ja, und damit die äußeren Symbole seiner Herkunft verleugnen. Aber die Prägungen, die in der Kindheit und Jugend tief ins Fleisch und in die Synapsen eingegraben wurden, die lassen sich nicht an der Grenze ablegen wie eine Duty-Free-Tüte.

Die Sozialisation als unverhandelbare Hypothek

Man stelle sich vor, ein Mensch, sozialisiert in einem autoritären, frauenverachtenden, homophoben und antisemitischen Kulturkreis, stolpere in die glitzernde westliche Welt der Gleichberechtigung und der Meinungsfreiheit. Glauben wir ernsthaft, dass er an der Grenze seine patriarchalen Reflexe ablegt wie einen abgetragenen Mantel? Dass er plötzlich die Schönheit der Gender-Debatte erkennt, sich für LGBTQ-Rechte begeistert und am Wochenende veganen Brunch in Prenzlauer Berg genießt?

Es wäre ja so schön, wenn die Welt ein Ort der Vernunft wäre. Ist sie aber nicht. Die Realität sieht anders aus: Menschen bringen ihre kulturellen Codes mit. Ihre tief internalisierten Werte, ihre Ängste, ihre Ressentiments. Und diese lassen sich nicht durch ein bisschen Multikulti-Folklore oder einen Vortrag über die Gleichheit aller Menschen ausradieren. Nein, die Schatten der Herkunft kriechen unaufhaltsam unter die Oberfläche der neuen Identität und werden zu einer latenten Bedrohung für die offene Gesellschaft.

Die Doppelmoral der Toleranzfetischisten

Nun kommen sie, die professionellen Empörungsakrobaten, die Verteidiger der „bunten Gesellschaft“ und der „offenen Arme“, die jeden, der es wagt, auf diese unangenehmen Zusammenhänge hinzuweisen, sofort als Rassisten und Islamophoben brandmarken. „Man muss doch differenzieren!“, rufen sie mit erhobener Moralkeule. Ja, differenzieren! Aber bitte nur dann, wenn es in die eigene ideologische Agenda passt.

TIP:  DAS GROSSE SCHACHBRET

Wenn ein weißer, heterosexueller Mann aus Sachsen einen sexistischen Witz macht, ist er der Inbegriff des toxischen Patriarchats. Wenn aber ein Zuwanderer aus einem frauenfeindlichen Milieu seine Tochter zwangsverheiratet oder seine Schwester „aus Ehrgefühl“ umbringt, dann ist das plötzlich „kulturelle Eigenheit“, die man respektieren muss. Doppelmoral in Reinform.

Der importierte Tribalismus

Die Illusion, man könne durch bloße Gesetze und Integrationsmaßnahmen jahrhundertealte kulturelle Muster auflösen, ist nicht nur naiv, sondern gefährlich. Die westlichen Gesellschaften importieren nicht nur billige Arbeitskräfte, sondern auch Clan-Strukturen, Ehrenmorde, religiösen Fanatismus und ein zutiefst illiberales Weltbild. Und das alles wird unter dem Deckmantel der „Vielfalt“ gefeiert, während Kritiker mundtot gemacht werden.

Man könnte ja fast lachen, wenn es nicht so tragisch wäre. Die gleichen progressiven Kräfte, die für Frauenrechte, LGBTQ-Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit kämpfen, klatschen begeistert Beifall, wenn genau die Menschen ins Land geholt werden, die all das hassen und verachten.

Integration ist kein Yoga-Kurs

Integration ist keine Frage von Sprachkursen und Alibi-Bürgerdialogen. Integration ist eine Frage der Werte und der Bereitschaft, sich von den toxischen Elementen der eigenen Herkunftskultur zu distanzieren. Wer das nicht versteht – oder nicht verstehen will –, der öffnet die Tore für Parallelgesellschaften, Gewalt und die schleichende Erosion der Freiheit.

Man kann seinen Pass wegwerfen, aber nicht die eigene Sozialisation. Und wer das ignoriert, wird bald in einer Gesellschaft leben, in der die Freiheit nur noch eine nostalgische Erinnerung ist.

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