
Der Blackrock-Kanzler der Zukunft
Es gibt ja diese Momente im Leben, in denen man sich fragt, wie es eigentlich so weit kommen konnte. Man sitzt gemütlich auf dem Sofa, scrollt durch den Newsfeed und dann trifft sie einen wie ein Schlag ins Gesicht – die Erkenntnis, dass die Welt nicht nur aus den üblichen Verrücktheiten besteht, sondern dass wir uns ernsthaft auf den Weg in ein Zeitalter von Kanzlern wie Friedrich Merz begeben. Ja, genau. Der Mann, der uns allen noch aus den Zeiten der finsteren Schröder-Regierung als der notorische Verschwörer gegen das soziale Gewissen in Erinnerung geblieben ist, steht bereit, die Zügel des Staates zu übernehmen – nicht als ein alternder Politiker in einem grau-gemusterten Anzug, sondern als das Zugpferd eines neuzeitlichen, noch viel größeren Experiments. Ein Experiment, das Deutschland nicht nur vor den Abgrund führt, sondern es gleichzeitig in die erlauchten Hallen der Blackrock-Vermögensverwaltung katapultiert.
Blackrocks neuer Star
Friedrich Merz, der Meister der kalten Finanzlogik, der Mensch, der den Begriff „Marktwirtschaft“ genauso felsenfest im Griff hat wie den Blick auf den S&P 500, wird der erste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, der die politische Landschaft nicht mehr aus der Sicht eines Politikers beobachtet, sondern als eine Art Super-Manager, der auf den Kurs von Aktien und Anleihen ebenso Einfluss nimmt wie auf das Schicksal ganzer Nationen. Natürlich ist es kein Zufall, dass Merz als treuer Diener der weltweit mächtigsten Finanzinstitution auftritt – Blackrock, der unscheinbare Riese hinter den Kulissen des globalen Kapitalismus. Schließlich ist es nichts weniger als eine historische Fügung, dass der Mann, der die deutsche politische Bühne so lange dominierte, nun als Instrument der globalen Kapitalmacht agieren soll.
Für die Anhänger des unaufhaltsamen Marktes ist Merz der ideale Kandidat – ein Mann, der nicht nur das private Vermögen von Schwarz-Rot-Gold in seiner Tasche trägt, sondern der auch die „richtige“ Sicht auf die Welt hat. Warum? Weil er, wie Blackrock, die Macht der Finanzmärkte über die Demokratie stellt. Für Merz sind die Massen keine komplexen sozialen Gebilde mit Sorgen, Ängsten und Bedürfnissen. Nein, die Massen sind vor allem „Konsumenten“, die das System konsumieren sollen, ohne die Fragwürdigkeit des Systems zu hinterfragen. Wer nicht mitspielt, soll eben zum „Falschensammeln“ übergehen, wie es so schön in den Kreisen der finanzpolitischen Elite heißt.
Taurus und andere Instrumente der Freiheit
Merz‘ Vision von Freiheit – ein schimmerndes Ideal, das die Weltwirtschaft befreit und den Menschen an den Rand ihres Existenzminimums bringt – ist nicht etwa ein romantischer Gedanke über die Freiheit des Individuums, sondern die Freiheit der Vermögensverwalter. Diejenigen, die über Milliarden von Dollar entscheiden und deren Vorstellungen von Gerechtigkeit so weit entfernt sind von der Realität des durchschnittlichen Bürgers wie der Mars von der Erde. Was also tun, wenn die großen Erben des Weltkapitals, die Blackrocks dieser Welt, auf den Kriegshorizont blicken? Merz hat eine Antwort: Warum nicht ein bisschen Aufregung ins Spiel bringen, indem man der Ukraine nicht nur moderne Waffen liefert, sondern das Land in den grenzüberschreitenden Konflikt hineinführt?
Die Idee eines Ultimatums gegenüber einer Atommacht, das den Krieg direkt nach Moskau tragen will, klingt fast wie eine Karikatur eines Spiels von Schach in der politischen Arena. Doch was Merz hier anspricht, ist alles andere als ein harmloses Gedankenspiel. Tatsächlich wird es immer offensichtlicher, dass solche Maßnahmen nicht aus geopolitischer Notwendigkeit, sondern aus einem makabren Kalkül kommen: Die Finanzwelt liebt den Krieg. Der Krieg zerstört, schafft aber auch „neue Märkte“ – neue Wege, Kapital zu verschieben und Gewinne zu maximieren. Die Gesellschaft als solches? Irrelevant. Die Menschen? Egal. Wenn Merz als Kanzler agiert, dann aus einer Überzeugung heraus, dass die Freiheit des Marktes nur durch solch brutale Schachzüge gesichert werden kann. Und wer ist der Gewinner? Na, Blackrock natürlich.
Der Versuch, Geschichte mit Aktien zu kaufen
Es ist faszinierend, wie Merz und Co. die Geschichte der Welt auf dem Rücken eines simplen Aktienportfolios aus den 90er Jahren umschreiben wollen. Die kruden Wirtschaftsprogramme, die zu einem gut portionierten Aktienkurs geführt werden, könnten sich vielleicht als unfreiwillige Satire aus der Werkstatt des politischen Kabaretts entpuppen – wären sie nicht so erschreckend real. Deutschland als ein neoliberales Labor, in dem jede Maßnahme, jede Entscheidung, jede Krise auf den Konten der globalen Finanzelite vermerkt wird. Es sind keine nationalen Interessen mehr, die zählen, sondern der globale Profit. Und an der Spitze dieses Kapitalmarktes? Natürlich Merz. Der Mann, der immer wusste, dass Politik eigentlich nur ein anderes Wort für „Business as usual“ ist, dass Wohlstand nicht vom Volk kommt, sondern von den Verwaltern der Aktien.
Doch es ist nicht nur Blackrock, das diesen Kanzler an der Spitze sehen will. Merz wird nicht nur als treuer Diener einer Institution gesehen, sondern auch als Modell für den Kanzler der Zukunft: einer, der auf der internationalen Finanzbühne tanzt, die Kontrolle über die Wirtschaft in den Händen weniger spielt und gleichzeitig nationale Interessen zu einem Relikt der Vergangenheit erklärt.
Der Bürger in der Hand des Finanzmarktes
Der durchschnittliche Bürger? Der kann sich seiner Unwichtigkeit sicher sein. In der Welt von Merz und Blackrock zählt der Bürger nur noch in seiner Funktion als Konsument und Steuerzahler. Dass der Bürger sich einmischt, eigene Rechte beansprucht oder gar Widerstand leistet, ist für den globalen Kapitalismus ein unerhörter Affront, der zu beseitigen gilt. Doch das Schöne an der Politik von Merz ist, dass er es gar nicht mehr nötig hat, den Bürgern von ihrer Unwichtigkeit zu erzählen. Die große Masse hat längst begriffen, dass ihre Existenz als Sklaven des Marktes in die nationale Verfassung eingeht – nur ist diese Verfassung längst von den Banken, Investoren und Kapitalgesellschaften geschrieben worden.
Merz wird sich von diesen Vorgaben nicht abwenden, im Gegenteil: Als der Mann, der die „guten Kontakte“ pflegt und die politische Ordnung mit einer Expertise aus dem Finanzmarkt versorgt, wird er derjenige sein, der das Land in die Arme von Blackrock führt, um als Kanzler nicht nur die Politik, sondern das Volk nach Börsenkurven zu steuern.
Die letzte Rettung des Staates?
Ein Blick auf die Ereignisse zeigt es: Die Welt wird mehr und mehr von einem ultrakapitalistischen, neoliberal orientierten System beherrscht. Das einzige, was wirklich zählt, ist der Profit. Und Merz – als treuer Diener und Zugpferd dieser Finanzgiganten – wird sich sicherlich keine Gedanken darüber machen, was er in der Geschichte hinterlassen wird. Denn in dieser Welt ist das einzige, was zählt, das schwarze Gold der Aktienkurse und die Freiheit der Vermögensverwalter. Wo der Bürger noch nach Wohlstand strebt, hat die Zukunft schon lange einen neuen Plan: Die Zukunft ist „Blackrock“, und der Kanzler, der uns dahin führt, wird Friedrich Merz sein.
Quellen und weiterführende Links:
- Noam Chomsky, Die Konsensfabrik – Die politische Ökonomie der Massenmedien
- The Economist, „Blackrock: Capitalism’s New Overlord“, [Link zur Quelle]
- Die Zeit – „Merz und die Macht der Finanzmärkte“, [Link zur Quelle]
- Frankfurter Allgemeine Zeitung – Friedrich Merz und der Weg zum Kanzler, [Link zur Quelle]
- Blackrock-Website – Unternehmensbericht und strategische Ausrichtung [Link zur Quelle]