
Prolog: Die Welt als Schachbrett
Es gibt Figuren auf diesem globalen Schachbrett, die sich so unverzichtbar gemacht haben, dass man kaum zu entscheiden vermag, ob man sie bewundern oder fürchten soll. Bill Gates, der IT-Messias mit dem Hang zur Philanthropie, Donald Trump, der Widersacher des Establishments mit der emotionalen Bandbreite eines Actionhelden aus den 80ern, und die WHO, jener ärmlich ausgestattete Weltgesundheitsdirigent, der sich zwischen Pandemie-Management und politischer Diplomatie als feinsinniger Jongleur versuchen muss.
Ein Trio, das mehr Spannung verspricht als ein griechisches Drama, durchzogen von Intrigen, Selbstüberschätzung und der steten Frage: Wer bestimmt eigentlich wirklich, wo es langgeht?
Erster Akt: Der Philanthrop als Schattenregierung
Bill Gates, der Mann, der einst das Betriebssystem unserer Computer in eiserner Monopolhand hielt, hat längst die Systemsteuerung auf globale Gesundheit umgestellt. Seine Stiftung verteilt Impfstoffe wie einst Microsoft Windows-Kopien, nur diesmal mit noch mehr „Updates“ und weitreichenderen Konsequenzen. Eine Milliarde hier, eine Partnerschaft dort – und plötzlich sitzt er bei der WHO gefühlt am Steuerrad. Kritiker wittern darin die sanfte Umarmung einer neuen Art von Herrschaft: Philanthrokapitalismus! Die WHO freut sich über die wohlgefälligen Zuwendungen, denn bekanntlich ist das Budget knapp, und was schert es die Welt, wenn ein paar Regierungen skeptisch dreinblicken?
Zweiter Akt: Der Prophet des Chaos
Doch wehe, wenn der große orangefarbene Elefant die Manege betritt! Donald Trump, der Mann, der sich als „beste Präsidentschaft“ seit dem Urknall begreift, erklärt sich selbst zum einzig wahren Seher des politischen Parketts. „Die WHO ist eine Marionette Chinas!“ donnerte er einst ins Mikrofon, um ihr zugleich die finanzielle Axt anzusetzen. Der Mann, der sonst jeden Dollar dreimal umdreht, bevor er ihn abzieht, hatte plötzlich kein Interesse mehr an globalen Gesundheitsinstitutionen, deren Expertisen nicht in seinen Twitter-Threads Platz fanden.
Inmitten einer Pandemie könnte man so etwas als tragischen Wahnsinn bezeichnen – wäre da nicht der immense Unterhaltungswert. Wer braucht noch Netflix, wenn die geopolitische Bühne so lebendig ist?
Dritter Akt: Die WHO als Seiltänzerin
Und dann gibt es die WHO, die arme, geschundene Organisation, die sich verzweifelt mühte, die Glaubwürdigkeit zu bewahren. Sie muss sich die Vorwürfe der Unterwerfung unter Gates‘ Spendenpolitik ebenso gefallen lassen wie den Schrecken der Trump’schen Wutstürme. Zwischen Impfallianzen, Pandemieplänen und politischer Diplomatie balancierend, erinnert sie an eine Akrobatin auf dünnster Drahtseilspannung.
Mit jedem neuen Gesundheitsnotstand wird ihre Position prekärer. Hat sie versagt? Oder ist sie nur das Bauernopfer eines Machtkampfes, den ohnehin ganz andere gewinnen?
Epilog: Die Frage nach der Macht
Wer also zieht die Fäden in diesem globalen Drama? Der softwaregestählte Philanthrop, der rüpelhafte Prophet des Chaos oder die diplomatische Marionette? Vielleicht ist die Wahrheit viel banaler: Keiner zieht die Fäden, weil das Chaos bereits längst die Oberhand gewonnen hat.
Eines jedoch bleibt gewiss: Die nächste Pandemie kommt bestimmt. Und mit ihr neue Schachfiguren, neue Dramen und neue Akte in diesem endlosen Theater der Weltpolitik.