Die neue transatlantische Doktrin

Die unbemerkte sicherheitspolitische Botschaft des JD Vance

Auf der jüngsten Münchner Sicherheitskonferenz ereignete sich ein bemerkenswerter Vorfall: Zahlreiche selbsternannte „Sicherheitsexperten“ zeigten sich empört über die Rede des US-Vizepräsidenten JD Vance, da sie der Meinung waren, er habe das Thema Sicherheit verfehlt. Doch weit gefehlt – Vance sprach sehr wohl über Sicherheit, nur entging dies offenbar der Wahrnehmung der Anwesenden.

Bereits vor einigen Wochen hatte Vance angekündigt, dass die USA Europa nicht mehr unter Artikel 5 des NATO-Vertrags verteidigen würden, sollte der Kontinent die Meinungsfreiheit einschränken. Auf der Sicherheitskonferenz bekräftigte er diese Haltung und erhob sie zur offiziellen Doktrin der US-Regierung. Vance machte unmissverständlich klar, dass die USA Europa nur dann beistehen werden, wenn gemeinsame Werte geteilt werden.

Europas Abkehr von fundamentalen Rechten

Vance kritisierte, dass Europa sich vom essenziellen Grundrecht der Meinungsfreiheit entferne. Er warnte davor, dass europäische Regierungen Begriffe wie „Desinformation“ nutzen, um unliebsame Meinungen zu unterdrücken, und zog dabei Parallelen zu sowjetischen Praktiken. Diese Entwicklung, so Vance, gefährde die Demokratie mehr als externe Bedrohungen durch Russland oder China.

Konditionalität der amerikanischen Unterstützung

Die Botschaft der US-Regierung war eindeutig: Amerikanische Waffenhilfe ist an die Bedingung geknüpft, dass europäische Staaten die Rechte ihrer Bürger respektieren und nicht versuchen, diese durch Zensurmaßnahmen mundtot zu machen. Vance betonte, dass die USA nicht bereit seien, Länder zu verteidigen, die grundlegende Freiheitsrechte missachten.

Die Ignoranz der europäischen „Experten“

Es ist bezeichnend für den Zustand unserer sogenannten „Sicherheitsexperten“, dass diese fundamentale Neuausrichtung der US-amerikanischen Sicherheitspolitik unbemerkt blieb. Während sie sich in ihrer Empörung über vermeintliche Themenverfehlungen ergingen, übersahen sie die klare Ansage Vances: Europas Sicherheit hängt maßgeblich davon ab, wie ernst es die eigenen Freiheitsrechte nimmt.

Ein Weckruf für Europa

JD Vance hat Europa in aller Deutlichkeit vor Augen geführt, dass die transatlantische Solidarität nicht bedingungslos ist. Es liegt nun an den europäischen Staaten, ihre Politik hinsichtlich der Meinungsfreiheit zu überdenken, wenn sie weiterhin auf die Unterstützung der USA zählen wollen. Dieser Vorfall sollte als Weckruf dienen, die eigenen Werte zu reflektieren und zu verteidigen, bevor man sie im Namen vermeintlicher Sicherheit preisgibt.

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TIP:  Man kann sich alles schönreden.