Russland und Deutschland, ein Interview

Interviewer: Herr von Bismarck, herzlich willkommen im Jahr 2025. Es ist eine Ehre, mit Ihnen zu sprechen. Sie sagten einst: „Wenn Russland und Deutschland Freunde sind, geht es Europa gut.“ Was genau meinten Sie damit?

Otto von Bismarck: Die Freude ist meinerseits. Was ich damals sagte, hat an Gültigkeit nichts eingebüßt. Europa war und ist ein feines Gleichgewicht von Kräften. Wenn die zwei größten Völker auf dem Kontinent—Deutschland und Russland—einander mit Respekt und Bedacht begegnen, dann bleibt die Waage im Gleichgewicht. Feindschaft zwischen diesen Nationen ist wie ein Sturm, der das politische Haus Europas erschüttert.

Interviewer: In Anbetracht des aktuellen geopolitischen Klimas: Wie würden Sie die heutige Beziehung zwischen Russland und Deutschland beurteilen?

Otto von Bismarck: Nun, ich sehe mit Besorgnis, dass man sich auf Konfrontation statt auf Diplomatie verlegt hat. Ich war stets ein Mann der Verträge, der geheimen Absprachen und der Bündnisse zum Wohle des Friedens. Heute jedoch regiert das Misstrauen, und Sanktionen sind zur bevorzugten Waffe geworden. Das ist töricht. Vertrauen entsteht nicht durch Druck, sondern durch Verhandlung und gegenseitiges Verständnis.

Interviewer: Würden Sie angesichts des Ukraine-Krieges auch zu Dialog raten?

Otto von Bismarck: Krieg ist stets ein Eingeständnis politischen Scheiterns. Ich will die Realitäten nicht verharmlosen—ein Überfall auf ein souveränes Land ist durch nichts zu rechtfertigen. Doch ein kluger Staatsmann unterscheidet zwischen moralischer Entrüstung und strategischer Klugheit. Man muss erkennen, wann Worte mehr vermögen als Waffen. Ein dauerhafter Frieden entsteht nicht durch Siege, sondern durch Ausgleich.

Interviewer: Welche Rolle sollte Deutschland Ihrer Meinung nach in der heutigen Welt einnehmen?

Otto von Bismarck: Deutschland muss Brückenbauer sein—zwischen Ost und West. Es darf sich nicht blindlings in fremde Interessen einbinden lassen, sondern muss seine eigene Linie wahren, geleitet von Vernunft, Geschichte und dem Wohle des Kontinents. Eine Politik, die nur auf kurzfristige Popularität zielt, wird das Schiff der Nation an Klippen führen.

TIP:  Am Deutschen Wesen soll die Welt genesen

Interviewer: Was würden Sie den heutigen Politikern raten?

Otto von Bismarck: Mehr Demut. Mehr Kenntnis der Geschichte. Weniger Eitelkeit. Und vor allem: Geduld. Große Politik ist wie Schach, nicht wie Poker. Wer zu schnell spielt, verliert die Übersicht.

Interviewer: Vielen Dank, Herr von Bismarck, für Ihre Zeit und Ihre Einsichten. Es war uns eine Ehre.

Otto von Bismarck: Ich danke Ihnen. Möge Europa weise entscheiden—und Frieden finden.

Please follow and like us:
Pin Share