
Es gibt sie, diese Menschen, die das Leben auf ihre Weise leben. Sie gehen ihren Weg, egal, ob es der Mainstream ist oder nicht, und wenn sie Fehler machen, dann mit einer so bemerkenswerten Überzeugung, dass es fast schon wieder Bewunderung verdient. Einer dieser Menschen ist Elon Musk. Der Mann, der das Raumfahrtunternehmen SpaceX mit einer solchen Frechheit vorangetrieben hat, dass es fast schon anmaßend ist. Der Mensch, der mit Tesla die Automobilindustrie auf den Kopf gestellt hat, als er noch als Exzentriker und Nerd galt. Und ja, dieser Mann hat die Absicht, uns alle auf Mars zu schicken – und vielleicht auch die Deutschen dazu zu bewegen, ihre eigenen Pendlerautos zu kaufen. Doch nicht nur das: Musk riskiert mit allem, was er tut, viel. Und das könnte die wahre Ursache für die riesige Aversion gegen ihn sein.
Eine Bedrohung für das moralische Weltbild
Elon Musk ist nicht nur ein Technologiemogul, er ist vor allem eines: ein Mann, der es sich leisten kann, auf die Meinung der Welt zu scheißen. Wo andere sich zähneknirschend den drängenden Erwartungen des politischen Mainstreams beugen, da schaut Musk, den hippen weißen Hoodie in den Rücken gedrückt, nach oben, lächelt und dreht sich dann zur nächsten revolutionären Idee. Ein Mann, der sich den Luxus gönnt, nicht jede politische Kröte zu schlucken, die ihm von der gesellschaftlichen Mehrheit oder von einem ganzen Spektrum ideologisch motivierter Kritiker serviert wird. Er versteht es, das Spiel mit einem derartig selbstsicheren „Ich-weiß-es-besser“-Blick zu spielen, dass es den politischen und gesellschaftlichen Eliten Angst machen muss. Was würde denn passieren, wenn sich jeder nur noch nach eigenen Regeln verhalten würde? Ja, das könnte zu einer Bedrohung für die Demokratie werden – zumindest für die Demokratie, die darauf angewiesen ist, dass jeder in das gleiche, moralische Korsett gezwängt wird. Aber nicht jeder Mensch, der sich seine eigene Freiheit leisten kann, wird zur Gefahr für die Demokratie. Manchmal ist er auch nur ein Symbol dafür, wie fragil und eng das, was wir als „die richtige Moral“ betrachten, tatsächlich ist.
Ein Blick auf die linke Hypokratie
Kommen wir nun zu einem weiteren Aspekt, der für viele zu einem Stachel in der Haut geworden ist. Musk hatte die Chuzpe, die größte Schwäche der westlichen Welt zu benennen: Empathie. Nun könnte man erwarten, dass dies ein Kampfbegriff aus der rechtspopulistischen Rhetorik ist, ein Schlag gegen die „Gutmenschen“, die nichts lieber tun, als sich auf der moralischen Überhöhung ihrer „humanitären Hilfe“ zu sonnen. Doch was Musk anspricht, ist viel tiefgreifender. Er spricht nicht von echter Empathie, sondern von jener Pseudo-Empathie, die in unserer westlichen Gesellschaft vorherrscht – jener Empathie, die nicht aus einem echten Verständnis für das Leid eines anderen resultiert, sondern eher ein Reflex ist, um den eigenen moralischen Status zu polieren. Diese Pseudo-Empathie führt zu einer grotesken Mischung aus politischer Korrektheit und sozialer Selbstzerstörung.
Betrachten wir Europa, insbesondere Deutschland, als Paradebeispiel für diese Form der „moralischen Selbstgefälligkeit“. In einem verzweifelten Versuch, „humanitäre Verantwortung“ zu übernehmen, haben wir uns darauf eingelassen, unser eigenes System zu destabilisieren – indem wir eine Asylpolitik verfolgen, die auf einer toxischen Mischung aus Schuld und Empathie basiert. Wir tun so, als hätten wir das moralische Recht, die Welt zu retten, während wir in Wahrheit blind den Weg der Selbstzerstörung gehen. Musks Kritik an dieser „Empathie“ könnte nicht treffender sein: Wir zerstören uns selbst, indem wir zu viel Empathie zeigen – aber nicht für die Menschen, die uns täglich umgeben, sondern für Menschen, die nie wirklich unsere Werte verstehen oder übernehmen wollen. Eine solche Haltung mag edel erscheinen, doch sie ist gefährlich. Sie ist die Mutter vieler Krisen und die Ursache für die Entfremdung von der eigenen Kultur und Identität.
Ein falsches Streben nach Selbstaufopferung
Die westliche Welt steckt in einer existenziellen Krise – einer Krise, die nicht nur durch die zunehmende Unsicherheit in politischen Systemen und die Zersplitterung der Gesellschaft begünstigt wird, sondern auch durch die eigene Verzweiflung, den moralischen Hochmut zu überwinden. Und dieser Hochmut besteht nicht in einer wahren Anerkennung des Leidens der Welt, sondern in einer moralischen Überlegenheit, die uns zwingt, gegen unsere eigenen Interessen zu handeln. Musk spricht von einer Gefahr, die sich wie ein unsichtbarer Nebel über unsere Gesellschaft legt: die Gefahr, sich selbst so weit zu verlieren, dass man letztlich keinen Unterschied mehr zu denen macht, die alles, was wir je aufgebaut haben, abzulehnen scheinen.
Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit – und nicht unbedingt gegen den Kapitalismus, sondern gegen das Versagen unserer eigenen moralischen Orientierung. Der Traum von einer „besseren Welt“ führt uns dazu, uns selbst zu opfern, unsere Ressourcen zu verschwenden und die Zukunft unserer Kinder auf dem Altar der Empathie zu opfern.
Musk als Rettungsanker oder Sündenbock?
Wenn man es ganz pragmatisch betrachtet, ist Elon Musk in vielerlei Hinsicht ein Retter der westlichen Welt. Nicht, weil er Lösungen für all unsere moralischen Dilemmata hat, sondern weil er den Mut hat, die Realität zu benennen – und zwar in einer Weise, die viele von uns nur im Geheimen denken, aber öffentlich niemand auszusprechen wagt. Ob Musk jedoch wirklich als Retter angesehen wird, ist fraglich. Sicherlich, er könnte noch viel erreichen, und vielleicht wird er irgendwann das Weltbild verändern, aber auf diesem Weg wird er mehr Feinde finden, als er Freunde hat.
Vielleicht wird Musk tatsächlich der Wegweiser für eine Welt, in der wir uns wieder auf das Wesentliche besinnen und weniger in Pseudo-Empathie und Wohlfühlpolitik versinken. Oder aber er wird der Sündenbock bleiben, auf dem alle Schuld der westlichen Welt abgeladen wird – ein sehr praktisches Ziel, das auch die Kritiker von Musk nicht mehr loswerden werden. Eines ist jedoch sicher: Elon Musk weiß genau, was er tut. Und das macht ihn gefährlich für alle, die das System bewahren wollen.