Natürlich darf es keine Waffenruhe geben!

Ein furchtbares Szenario

Stellen Sie sich einmal vor, es wäre plötzlich Frieden. Einfach so. Was für eine absurde Vorstellung! Millionen von Menschen müssten sich dann mit der unangenehmen Aufgabe auseinandersetzen, ihre Leben nicht in permanenter Kriegsrhetorik zu führen. Politiker verlören die Möglichkeit, mit großen Ansprachen ihr Profil zu schärfen. Journalisten wären gezwungen, sich mit Themen zu beschäftigen, die nicht nur Panzer, Bomben und Sanktionen umfassen. Und die Waffenindustrie? Ach du Schreck, Rheinmetall müsste vielleicht wieder lernen, Kochtöpfe herzustellen! Ein unhaltbarer Zustand.

Wir wollen doch alle Wachstum, oder?

Der Kapitalismus lebt von ständigem Wachstum, und nichts kurbelt das Wachstum besser an als ein schöner, langer, lukrativer Krieg. Man stelle sich nur vor, wie tragisch es wäre, wenn die Aktionäre von Rüstungskonzernen ihre Gewinne nicht mehr verdoppeln könnten. Wollen wir das etwa? Nein, natürlich nicht! Also lasst uns bitte weiter Raketen und Munition in unglaublichen Mengen produzieren, am besten mit Sonderschichten und Staatsaufträgen. Vielleicht können wir ja gleich noch ein paar KI-gesteuerte Drohnen dazu bestellen. Schließlich hat die Technologie enorme Fortschritte gemacht – wäre doch schade, wenn die Waffenhersteller das nicht ausnutzen könnten!

Moralische Klarheit

Ein Waffenstillstand hätte eine weitere verheerende Folge: Er würde es erfordern, Komplexität zu akzeptieren. Und das wäre unerträglich! Man stelle sich vor, es gäbe nicht mehr diese klare Einteilung in „die Guten“ und „die Bösen“. Dann müssten wir tatsächlich zugeben, dass internationale Politik selten in moralischen Extremen funktioniert. Dass vielleicht alle Seiten Fehler gemacht haben. Dass Kriege nie aus dem Nichts entstehen. Aber wer will das schon hören? Es ist viel angenehmer, sich moralisch zu überhöhen, anstatt sich mit komplexen Zusammenhängen auseinanderzusetzen.

Was wird dann aus den Helden?

Jeder Krieg hat seine Helden. Und Helden sind wichtig. Sie geben uns Geschichten, Mythen, Vorbilder. Aber wenn der Krieg plötzlich vorbei wäre, was würden wir dann mit all den Helden machen? Ihnen langweilige Verwaltungsjobs geben? Oder sie zu Historikern umschulen? Nein, das geht nicht. Also muss der Krieg weitergehen, damit die Helden weiterhin glänzen können. Ein Frieden würde sie ihrer narrativen Daseinsberechtigung berauben. Und das wäre eine Schande!

TIP:  BAIZUO

Die Ukraine bombardiert Moskau – und Russland wird bald ukrainisch!

Wenn das kein Grund zum Feiern ist! Endlich ist der Beweis erbracht: Krieg lohnt sich. Erst wird der Donbass rückerobert, dann die Krim, dann Moskau, und am Ende weht die ukrainische Flagge über dem Kreml. Natürlich! Die Geschichte hat uns doch gelehrt, dass solche Pläne immer hervorragend funktionieren. Und wer es nicht glaubt, ist einfach nur ein Nestbeschmutzer und Defätist.

Frieden ist keine Option!

Ein Waffenstillstand wäre nicht nur wirtschaftlich, politisch und moralisch ein Desaster – er wäre vor allem eines: langweilig. Wer will schon Debatten über Wiederaufbau, Versöhnung oder diplomatische Lösungen führen? Viel spannender ist es doch, sich gegenseitig zu beschuldigen, noch mehr Sanktionen zu verhängen und weiter Waffen zu liefern. Also nein, Waffenruhe? Auf keinen Fall! Lieber noch ein paar Panzer bestellen. Die brauchen wir bestimmt noch.

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