BlackRock übernehmen Sie

Es ist vollbracht: Die Bundestagswahl 2025 ist Geschichte, und die Demokratie hat triumphiert – oder das, was davon übrig blieb. Eine Wahl mit der Spannung einer abgelaufenen Aspirin-Tablette und dem Enthusiasmus eines Meetings zur internen Compliance-Regelung von BlackRock. Ach ja, BlackRock! Die weltweit agierende Schattenbank mit dem mitleidlosen Lächeln eines Algorithmus. Nun, da sich die Parteien gegenseitig bis zur Unkenntlichkeit aufgesogen haben und die Regierungsbildung nur noch eine Formsache ist, kann die eigentliche Elite das tun, was sie am besten kann: Verwalten, was längst beschlossen ist.

Schauen wir also mit stoischer Gelassenheit auf die Käufer des Jahrhunderts: BlackRock, die freundlichen Investoren von nebenan, denen bereits mehr Reichtum und Einfluss gehört als der gesammelten Schar gewählter Volksvertreter. Und sie haben Großes vor! Deutschland soll nicht länger ein Staat sein, sondern ein lukratives Asset. Wer braucht noch Wähler, wenn man Aktionäre haben kann?

Demokratie im Sonderangebot

Lange schon flimmerten die Zeichen an der Börse des Schicksals. Politische Programme verkommen zu PowerPoint-Präsentationen, und das Kanzleramt gleicht mehr einer Niederlassung von Goldman Sachs als einem Zentrum demokratischer Willensbildung. Was heißt das für den Wahlkampf? Nun, zwischen der farbenfrohen Palette aus Neoliberalismus in CDU-Blau, Marktverzückung in FDP-Gelb und wohlmeinender Alternativlosigkeit in SPD-Rot war es für den Wähler ungefähr so aufregend, wie sich zwischen drei Sorten lauwarmer H-Milch entscheiden zu müssen. Am Ende obsiegt die wirtschaftliche Vernunft.

Die einstigen Volksparteien schrumpfen zu Dienstleistern des Kapitals, und Deutschland wird endgültig zu einer optimal verwalteten Investitionszone. Was in Washington als „managed democracy“ euphemistisch verhüllt wird, nennt man hier einfach Fortschritt. Dass sich all dies in einem historischen Moment maximaler geopolitischer Spannung abspielt, ist dabei kein Zufall. Denn natürlich geht es um viel mehr als nur um deutsche Innenpolitik.

Das Investment, das sich lohnt!

Ach ja, die Ukraine. Das Land, das wie kein anderes in den letzten Jahren gezeigt hat, dass sich Krieg nicht nur lohnt, sondern profitabel skalieren lässt. Mit schwindelerregenden Summen wurde nicht nur der europäische Waffenmarkt belebt, sondern zugleich ein geopolitisches Entwicklungsprojekt geschaffen, das im Finanzsektor auf wahre Begeisterungsstürme trifft. 700 Milliarden Euro sind allein für den Wiederaufbau geplant, ein Investment, das BlackRock mit leuchtenden Augen und gut geöltem Taschenrechner betrachtet. Krieg als Businessmodell? Ein alter Hut. Aber Krieg als Langzeit-Investment mit strategischen Partnerschaften zwischen Regierungen, Privatwirtschaft und NGOs? Eine Revolution!

TIP:  Fünf sind harmlos, einer ist tödlich

Waffenlieferungen gegen Eigenkapitalbeteiligungen, Aufbauhilfe gegen Marktanteile, Geopolitik als Fondsmodell. BlackRock hat natürlich längst ein Auge auf die Ukraine geworfen und ist nicht allein: Von JP Morgan bis zur Weltbank haben sich die Finanzriesen positioniert, bereit, den Wiederaufbau als das zu sehen, was er ist: eine goldene Gelegenheit. Wo früher Staaten den Wiederaufbau mit Steuergeldern stemmten, springt heute das Kapital ein – selbstverständlich nicht aus Altruismus, sondern mit einer Renditeerwartung, die jedem Hedgefondsmanager Freudentränen in die Augen treibt.

Der Markt regelt das – und zwar uns

Wer also nach der Bundestagswahl 2025 noch glaubt, seine Stimme zähle, der hat das Spiel nicht verstanden. Politik ist nicht mehr Gestaltungsinstrument, sondern eine Notwendigkeit der Börsenregulierung, ein Sicherheitsventil gegen zu viel Unruhe auf den Finanzmärkten. Der Staat, einst ein Akteur, ist nur noch Kulisse. Die Demokratie? Ein Marketing-Gag mit eingebauter Schadensbegrenzung.

Und so ziehen sie weiter, die neuen Herrscher der Welt. BlackRock und Co. kaufen sich Länder, verwalten Konflikte, optimieren Kriege und maximieren Gewinne. Die Politiker lächeln dazu, bedanken sich artig und nehmen ihre Posten in den Aufsichtsräten an, wenn ihre politische Karriere endet.

Deutschland? Nun ja, es bleibt eine Wirtschaftszone mit humanitärer Dekoration. Die Bundestagswahl 2025 ist geschlagen. Aber das Ergebnis stand schon lange fest.

Letztlich war es nur eine Formsache.

Please follow and like us:
Pin Share