ad „Lügenpresse“

Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache – auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazu gehört.

(Hanns Joachim Friedrichs)

„Erdowi, Erdowo, Erdogan“

Das türkische Außenministerium hat im Streit über eine NDR-Satiresendung offenbar vom deutschen Botschafter gefordert, dass der Beitrag nicht mehr gezeigt wird. „Wir haben verlangt, dass die Sendung gelöscht wird„, sagte am Dienstag ein türkischer Diplomat, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AFP.

Plädoyer für Abrüstung

In Zeiten des Aufruhrs triumphiert die Angst. Angst ist eine verständliche Reaktion auf die Anschläge von Paris. Angst kann die Sinne schärfen, aber sie kann auch gefangen nehmen. Die Steigerung von Angst, eine weitere Drehung der Schraube, ist Panik, bei der am Ende die Furcht bloß noch körperlich ausagiert wird. Kopflose Flucht, lähmende Starre. Panikattacken sind ein schmerzhafter, krankhafter Zustand, irgendwo zwischen Angst und Panik beginnt die Grauzone der psychotischen Reaktionen.

Ein Teil dieser Antworten könnte die Bevölkerung verunsichern“, lautet der paradoxe Satz, mit dem der Deutsche Innenminister Thomas de  Maizière  sagte, dass er lieber nichts sagt. Dabei macht gerade das Verheimlichte Angst. Weil es offen ist für Schreckphantasien.

In einer Folge der Trickfilmserie „Die Simpsons“, in der sich Springfield in eine Verbrecherhöhle verwandelt, begrüßt der Fernsehmoderator Kent Brockman einen Sicherheitsexperten in seiner Sendung. Brockman fragt: „Herr Professor, ohne Sie zu bitten, die Gefahr genauer zu präzisieren, würden Sie unseren Zuschauern raten, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen?“ Der Experte antwortet: „Ohne jeden Vorbehalt.“ Experten dieser Art bevölkern zur Zeit die Schirme.  Satire meets reality.

Vom Hirtengott Pan, Namensgeber des Begriffs Panik, heißt es, dass er einmal in der Mittagsstille mit einem gellenden Schrei die Massenflucht ganzer Schaf- und Rinderherden auslöste. Das war die erste Stampede der Menschheitsgeschichte.

Vielleicht wäre es Zeit für eine begriffliche Abrüstung. Nein, wir befinden uns nicht im Krieg. Ein Weltkrieg (der Kulturen oder Religionen) findet nicht statt. Niemand muss einen Stahlhelm aufsetzen.

Siehe Terroropfer: Grafik 1, Grafik 2

Ad: „Russia Today“, Kampfposter: Russlands Kalter Krieg 2.0

DER STANDARD, 13.3.2015: Nachrichtenportale wie „Russia Today“ und „Sputnik“ und bezahlte Kampfposter sollen die Stimmung manipulieren.

Weil FOX-News und Kollegen, die Journalisten der Atlantikbrücke, Aspen-Institut, FAZ, ZEIT & co. außer der reinen (westlichen) Wahrheit, nicht als die Wahrheit, die reine Wahrheit transportieren? Die Berichterstattung über gewisse Themen und Personen immer nur ausgewogen und differenziert ist?

Gunkl würde jetzt sagen: „Geh kumm!“.

Manchmal gar nicht schlecht, sich im Sinne der Ausgewogenheit auch mal den entgegenkommenden Standpunkt zur persönlichen Meinungsbildung anzusehen. Audiatur et altera pars als Grundsatz des römischen Rechts, kann auch hier durchaus hilfreich sein.

https://youtu.be/TDymxbdM0P4

Internationale Medien sind sich einig

Internationale Medien interpretieren den Ausgang der Landtagswahlen als Niederlage für Angela Merkel. Die Ergebnisse der Landtagswahl sind vor allem eine Niederlage für Kanzlerin Angela Merkel und ihre Flüchtlingspolitik. Merkels Willkommenspolitik sei auf Landesebene abgestraft worden.

Die britische „Financial Times“ nannte die Wahlergebnisse eine „dramatische Schlappe“ für Angela Merkel.

Auch das amerikanische „Wall Street Journal“ schrieb angesichts der überraschenden Erfolge der AfD, Angela Merkels Willkommenspolitik sei „abgestraft worden„.

Der britische „Independent“ schrieb, die Landtagswahlen seien „ein Desaster“ für Angela Merkel“.

Die „USA Today“ zitierte den Düsseldorfer Politloge Jens Walther. Walther erklärte: „Die deutschen Wähler haben Merkel und ihre Partei für ihre Migrationspolitik in einer klaren und unmissverständlichen Weise bestraft.“

Auch in Österreich schossen sich die Medien auf die Kanzlerin ein: So nannte etwa die „Kronen Zeitung“ den Wahlausgang eine „Harte Abfuhr für Merkels ‚Willkommenspolitik’“.

Birgit Baumann kommentierte wiederum für die Onlineedition des „Standard“, Merkel habe eine „Watsch’n“ bekommen. Es sei aufgrund der Ergebnisse bei den als Schicksalswahlen hochstilisierten Landtagswahlen „fast erstaunlich“, dass Merkel auch am Montag noch Bundeskanzlerin sein werde.

Die Schweizer Zeitung „Blick“ nannte die Wahl ein „doppeltes Misstrauensvotum gegen Merkels große Koalition“. Gleichzeitig kritisierte Autorin Iris Mayer, die AfD fühle sich als das Volk, „auch wenn sie es nicht sind“. Deutschland brauche nun „Weitsicht und Mut“ – nicht die fremdenfeindliche Politik der AfD.

Willkommen in der Realität – „Wat nu? Mutti“

Es ist tatsächlich eingetroffen: Die AfD hat in allen drei Bundesländern ein zweistelliges Ergebnis erzielt.

Das mit Abstand beste Ergebnis erzielt die AfD in Sachsen-Anhalt mit derzeit laut Hochrechnung 23,1 Prozent. Damit liegt die AfD in diesem Bundesland nur wenige Prozente hinter der CDU und ist zweitstärkste Partei. In Baden-Württemberg liegt die AfD derzeit bei 14,9 Prozent, in Rheinland-Pfalz bei 12,3 Prozent.

Viel schönzureden gibt es nicht.

Egal ob West oder Ost, ob reiches Baden-Württemberg, armes Sachsen-Anhalt oder ländliches Rheinland-Pfalz – die Landtagswahlen an diesem Sonntag haben einen gemeinsamen Nenner: Den Erfolg der AfD, die Etablierung der Rechtspopulisten im deutschen Parteiensystem, die nun in acht Landtagen vertreten ist.

Etwas untergegangenen ist die Wiederauferstehung der FDP, sowie der Absturz der Linken, die als Protestpartei ziemlich alt ausschaut.

Der Druck auf die Kanzlerin ist mit diesem Wahlsonntag nicht kleiner geworden. Die Flüchtlingskrise harrt weiter einer nachhaltigen Lösung, der nächste EU-Gipfel muss Merkel auf ihrem Weg mit der Türkei weiterbringen. Der Widerstand im Rest Europas ist allerdings groß.

Der Wahlabend hat die SPD wegen der üblen Pleiten in Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg ebenfalls heftig durchgeschüttelt. In beiden Ländern liegen die Sozialdemokraten nun hinter der AfD. Aber am Last-Minute-Sieg in Rheinland-Pfalz berauschen sich die Genossen so sehr, dass sie das fast schon wieder zu vergessen scheinen. (Wir kennen das aus Österreich: egal, wie viel die Sozialdemokraten gerade irgendwo verlieren, Werner Faymann lächelt gemütlich aus dem Kanzleramt.)

Meistens ändern Wahlresultate aber nichts bis kaum an der politischen Realität.

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Nachtrag zum Frauentag am 8. März

Die türkische Präsidentengattin Emine Erdogan hat mit Äußerungen über die Vorzüge des Harems im Osmanischen Reich für Irritationen gesorgt.
Der Harem war eine Schule für Mitglieder der osmanischen Dynastie und eine Lehreinrichtung, in der Frauen auf das Leben vorbereitet wurden“, sagte die Frau von Präsident Recep Tayyip Erdogan nach Angaben von Fernsehsendern am Mittwoch in Ankara.
Im Harem galten während der osmanischen Herrschaft strenge Regeln, an die sich auch der Sultan halten musste. Zudem gab es genaue Vorschriften für die Auswahl und Ausbildung der Haremsfrauen, die in Bereichen wie Literatur, Musik oder Fremdsprachen geschult wurden – allerdings nur zur Unterhaltung des Sultans, dem einige der Frauen auch sexuell zu Diensten sein mussten.

Eine Kampagne gegen politische Geisterfahrer

Orientierungshilfen für Menschen in Bewegung am Arbeitsmarkt und/oder auf der Flucht:

Zwischen Willkommenskultur und Identifikation mit Europäischen Werten

Status Quo

Die Polarisierung der gesellschaftlichen (Nicht-) Diskussion beim Thema Flucht und Migration fördert eine eindimensionale Reduktion der politischen Landschaft auf wenige Begriffe, die von Anhängern wie Gegnern genauso wie Glaubensgrundsätze vertreten werden.

Lösung

Ortsschilder versinnbildlichen diesen geschlossenen Heimatgedanken in der politischen Landschaft – mit klarem Anfang und Ende: wer „drinnen“ ist, gehört dazu.

Daher eignen sich Ortschilder ideal dazu, mit grafischen Stilmitteln der Reduktion sowie einer vertrauten Symbolik „do’s and don’t’s“ darzustellen. Refugee-Monopoly

Die gewählten, einfachen Stichwörter, klar als „positiv/negativ“ markiert, sollen zur Diskussion über die gewählten Begriffe anregen.

Maßnahmen

  • Ad/Anzeige/Inserat: Print/Online, Format, Beispiel
  • Unterstützend zur Anzeige wird eine Postkartenkampagne geplant: Print und Banner, ZG, Distribution Wien/Österreich/Europa

wertemanufaktur.at
Edith Fojtik | Oliver Gruber-Lavin
Wien, Februar 2016