Reaktion auf eine Reaktion

Von Finnland bis zum Schwarzen Meer – Eine Erklärung des “Jenseitigen“

(freundlich formuliert 😉 )

„Der Krieg ist nie ein isolierter Akt.“

Carl von Clausewitz (1780-1831).

Die pointierte Darstellung eines NS-Liedtextes kann durchaus als Gleichsetzung verstanden werden.

Ja, aber.

Heißt also: Wir suchen uns per kontrolliertem Zufall Menschen aus, beschallen diese dann mit der von der Regierung bevorzugten Meinung handverlesener „Experten“ zu dem Thema und bitten sie am Schluss, etwas zu empfehlen, was der Agenda entspricht.

So richtig?

Ich selbst bin Gegner der inflationären NS-Vergleiche („Nazi“). Dies ist und bleibt ein problematisches Mittel: Er vergleicht Unvergleichbares; dämonisiert; relativiert den Massenmord; verhöhnt die Überlebenden. Ich will hier aber nicht handelnde Personen „ins rechte Eck“ stellen, sondern eine Struktur, eine Politik mit alter Tradition, verschiedentlich versucht, mal militärisch, mal wirtschaftlich, eben diese Klammer – Von Finnland bis zum Schwarzen Meer – zu schließen.

Die pointierte Darstellung eines NS-Liedtextes kann aber auch, im Sinne des oben genannten, darstellen, dass sich der Westen seit 1989 völlig kritiklos hinter ein zumindest zweifelhaftes Politsystem (Bsp. Korruptionsindex, Minderheitenrechte, Oligarchenstruktur, …)  in der Ukraine stellte und teils berechtigte Bedenken Russlands völlig negiert.

Eine Klarstellung vorweg.

Kriege sind heute grundsätzlich völkerrechtswidrig. Dies ergibt sich aus dem allgemeinen Gewaltverbot in Artikel 2 Ziffer 4 der Charta der Vereinten Nationen. Diese Vorschrift lautet: „Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinten Nationen unvereinbare Androhung oder Anwendung von Gewalt.“

Es liegt:

  1. eindeutig die Verletzung des Artikel 2 Ziffer 4 der Charta der Vereinten, durch die Russische Föderation vor, und
  2. das Recht zur Selbstverteidigung gemäß Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen auf Seiten der Ukraine ist gegeben.

Im Falle der Krim gibt es aber auch den alten ungelösten Widerspruch im Völkerrecht. Zwei Prinzipien des Völkerrechts stehen sich im Fall der Krim entgegen: Das Selbstbestimmungsrecht der Völker und die territoriale Integrität von Staaten. (siehe Referendum 2014)

Ukraine

Für das westlich orientierte Kiew stellt der „Euro-Maidan“ (schöner Euphemismus) den zentraler Gründungsmythos dar. Doch Fragen sind offen.

Die Proteste gegen die Nichtunterzeichnung eines Assoziierungsabkommens mit der EU im November 2013 führten zu einer Aufstandsbewegung gegen den gewählten Präsidenten Wiktor Janukowitsch. Bald gab es dann aber die ersten Toten. Der Weg zurück zu einem Kompromiss war damit wohl endgültig versperrt. Der Maidan, auf den immer stärker rechtsradikalen Truppen die Führung übernahmen, wollte den Sturz Janukowitschs. Diesem ging es darum, an der Macht zu bleiben.

Mehr als 100 Menschen wurden bei den Ereignissen auf dem Maidan getötet, darunter auch knapp 20 Polizisten. Die Frage, wer die Scharfschützen waren, die das Massaker auslösten, ist freilich bis heute nicht zur Gänze geklärt.

Victoria Nuland, die 2014 für die Ukraine zuständige US-Diplomatin, ist nun wieder aktiv. Jetzt hat der US-Kongress ihre Ernennung zur «Under Secretary of State for Political Affairs» bestätigt, also als «Unterstaatssekretärin», womit sie nun zu den engsten Beratern von Außenminister Blinken in Sachen Ukraine gehört. (In Europa wurde Victoria Nuland bekannt, weil sie in einem abgehörten Telefongespräch die Formulierung «Fuck the EU» verwendete: Scheiß auf die EU).

Die Ukraine wurde in den vergangenen Monaten fast ständig von Skandalen und Schlagzeilen um ranghohe Politiker und Beamte erschüttert, die offenbarten, dass das Land nicht nur unter dem russischen Angriffskrieg zu leiden hat, sondern auch weiterhin unter der seit Jahrzehnten grassierenden Korruption.

Im letzten Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International von 2022 belegte die Ukraine den wenig ruhmreichen 116. Platz.  Die jüngsten Korruptionsskandale werfen jedoch auch die Frage auf, inwieweit die finanzielle und militärische Unterstützung des Westens, die vorwiegend aus den USA und der EU kommt, sicher ist vor der Korruption in der Ukraine.  

UND: Verteidigt die Ukraine im Krieg gegen Russland westliche Werte? Nein, im Gegenteil! Wir zertrümmern mit der Ukraine-Politik unsere Werte gleich selber. Die Ukraine war und ist in keiner Art und Weise mit einer westlichen Demokratie vergleichbar.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am 29. Dezember 2022 ein neues Mediengesetz unterzeichnet. Offiziell soll es russischer Propaganda entgegenwirken. Kritiker sprechen aber von einer Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit.

Die Medienaufsichtsbehörde erhält erweiterte Befugnisse. Sie kann Print- und Onlinemedien, das Internet, das Fernsehen und soziale Netzwerke regulieren sowie Suchmaschinen wie Google einschränken.

Laut der Europäischen Journalisten-Föderation stehen einige der Bestimmungen des neuen Gesetzes im Widerspruch zu europäischen Werten. Auch das Komitee zum Schutz von Journalisten sowie der Ukrainische Journalistenverband warnen vor einer Einschränkung der Pressefreiheit.

Selenskyjs größter „Verdienst“ liegt wohl darin, dass er den gesamten Westen auf die ukrainische Heldengeschichte eingeschworen hat. Natürlich darf er das. Die Dummen sind jene, die ihm das abkaufen und dafür ihre eigenen Werte opfern. Nach außen zeigt die Ukraine Einigkeit. Doch innerhalb des Landes regiert Selenskyj mit strenger Hand, ja autoritär.

Während der russischen Invasion beschloss der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat am 20. März ein Verbot der Arbeit aller als prorussisch, antiliberal oder euroskeptisch geltenden Oppositionsparteien für die Dauer des Kriegsrechts im Land. Das Verbot betrifft insgesamt elf Parteien, darunter zwei, die im ukrainischen Bundesparlament vertreten sind. Eine davon ist die Oppositionsplattform – Für das Leben, die größte Oppositionspartei.

Westliche Werte stelle ich mir anders vor

Russland

Deeskalation sieht aber auch anders aus: In der Krim-Krise verspottet US-Präsident Obama Russland – er nennt das größte Land der Welt eine Regionalmacht. Für Amerika gebe es schlimmere Bedrohungen, Kreml-Chef Putin agiere aus einer Position der Schwäche.

Ein Land, das mit seinen ca. 10 Millionen toten Soldaten, dazu kommen noch bis zu 16 Millionen Zivilisten, den wohl größten Beitrag zur Befreiung Europas vom Nationalsozialismus geleistet hat. Allein bei der „Schlacht um Wien“ erlitt die Rote Armee horrende Verluste: 167.940 Mann, davon 38.661 Tote und 129.279 Verwundete.

Während des Zweiten Weltkriegs gebrauchten die deutschen Rechtsextremisten wie die OUN von Stepan Bandera, die ukrainische Aufstandsarmee, und andere, um sie als Guerilla gegen die Sowjets einzusetzen. Damals betrachtete man die Streitkräfte des 3. Reiches als Befreier, so wird zum Beispiel die 2. Panzerdivision der SS, «Das Reich», die Charkow 1943 von den Sowjets befreit hatte, heute noch verehrt in der Ukraine. Das geografische Zentrum des rechtsextremen Widerstands war in Lwow, heute Lwiw, das ist in Galizien. Diese Region hatte sogar ihre eigene 14. SS-Panzergrenadierdivision «Galizien», eine SS-Division, die ausschließlich aus Ukrainern bestand.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Feind immer noch die Sowjetunion. Der Sowjetunion ist es nicht gelungen, diese antisowjetischen Bewegungen vollständig zu eliminieren. Die USA, Frankreich und Großbritannien realisierten, dass die OUN nützlich sein konnte und unterstützten sie im Kampf gegen die Sowjetunion mittels Sabotage und mit Waffen. Bis anfangs der 60er Jahre wurden diese Organisationen vom Westen her unterstützt. Insbesondere durch die Operationen Aerodynamic, Valuable, Minos, Capacho, und andere. Seit dieser Zeit gab es in der Ukraine immer Kräfte, die einen engen Bezug zum Westen und zur Nato hatten. Heute ist es die Schwäche der ukrainischen Armee, die dazu geführt hat, dass man auf diese fanatischen Gruppierungen zurückgreift.

Die Privatisierung des Krieges mit Hilfe der Wagner-Truppen ist auch keine Neuigkeit. Blackwater USA (bis 2007, heute Academi imited Liability Company), Insgesamt soll das Unternehmen 40.000 Personen beschäftigen.) übernahm im Irak-Krieg und der darauffolgenden Besatzung im US-Auftrag militärische Aufgaben, um die US-Truppenpräsenz in besserem Licht darzustellen. (Donald Trump hat kurz vor Amtsende Blackwater-Söldner begnadigt, die im Irak Zivilisten getötet hatten.)

Man könnte auch dieses Zitat in die Überlegungen einbeziehen:

Nicht wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt.“ (Auch zitiert als: Nicht wer zuerst nach den Waffen greift, verursacht einen Aufruhr, sondern wer die Ursache dafür geschaffen hat.“

Niccolò di Bernardo de Machiavelli (1469 – 1527)

So hat am 24. März 2021 Selenskyj das Dekret erlassen, das besagt, dass er die Krim zurückerobern werde. Er hat Vorbereitungen dazu getroffen. Gleichzeitig hat die Nato ein sehr großes Manöver zwischen Baltikum und Schwarzem Meer durchgeführt.

Auf die Gefahr hinauf als „Putin-Versteher“ klassifiziert zu werden, ist es meine Überzeugung, dass man etwas verstehen muss, um eine Lösung zu erreichen.

Man kann die Annexion der Krim auch nachvollziehen, weil Russland fürchtete, von seinen eigenen Häfen aus keinem Zugang mehr zu den Weltmeeren zu haben (Hafen der Schwarzmeerflotte seit 1783).

NATO

Ich halte die NATO auch nicht für das größte Friedensbündnis der Geschichte, sondern für eine durchaus expansive Organisation diverser Staaten und Armeen unter strikter US-Führung. Der Oberkommandierende ist immer ein amerikanischer General (Der Supreme Allied Commander Europe (SACEUR), deutsch Alliierter Oberkommandierender in Europa, ist der militärstrategisch verantwortliche Oberbefehlshaber für alle NATO-Operationen (bis 2004 nur in Europa, daher der Name). Der jeweilige Generalsekretär, gerne aus „pazifistischen“ Skandinavischen Ländern ist letztlich nur eine Art besserer Pressesprecher).

Die Nato wurde 1949 gegründet und erst sechs Jahre später der Warschauer Pakt. Der Grund dafür war die Wiederbewaffnung der BRD und ihre Aufnahme in die Nato 1955. So sagte der erste NATO-Generalsekretär, der Brite Lord Ismay, die Allianz solle „die Amerikaner drinnen, die Russen draußen halten – und die Deutschen am Boden“.“

Wäre 1989 nach der Auflösung des „Warschauer Paktes“ nicht auch eine Auflösung der NATO eine Option gewesen? Dies hätte zumindest die Option auf die Schaffung einer europäischen Verteidigungsstruktur eröffnet, ohne US-Amerikanischer Dominanz. Bei der Währung ging es ja auch, warum nicht auch Verteidigungsfragen?

Stattdessen beantwortete die NATO ihre Sinnkrise in den folgenden Jahren mit einer extremen Expansion. Ich weiß schon, all die friedliebenden Länder Osteuropas suchten Schutz.

Kein Staat sollte an der Grenze einer Atommacht Raketen einer rivalisierenden Macht ohne Vorwarnzeiten aufstellen und das blauäugig mit der freien Bündniswahl begründen.

Oskar Lafontaine

Man stelle sich vor, Kanada, Mexiko oder Kuba würden Truppen Chinas oder Russlands auf ihrem Territorium zulassen und gleichzeitig Raketenbasen ermöglichen, von denen aus Washington ohne Vorwarnzeit erreicht werden könnte.

Seit der Kubakrise 1962 wissen wir, dass die USA das niemals akzeptieren und im Zweifel einen Atomkrieg riskieren würden. Aus diesen Überlegungen folgt: Eine aggressive Supermacht kann kein «Verteidigungsbündnis» anführen.

Hintergrund: Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft

((englischer Titel: The Grand Chessboard: American Primacy and Its Geostrategic Imperatives, 1997, neuaufgelegt 2016))

Ziel des Autors ist, „im Hinblick auf Eurasien eine umfassende und in sich geschlossene Geostrategie zu entwerfen“. Er plädiert dabei für eine bestimmte außenpolitische Ausrichtung und Zielsetzung der USA: Die Vereinigten Staaten als „erste, einzige wirkliche und letzte Weltmacht“ nach dem Zerfall der Sowjetunion müssten ihre Vorherrschaft auf dem „großen Schachbrett“ Eurasien kurz- und mittelfristig sichern, um so in fernerer Zukunft eine neue mehrpolige Weltordnung zu ermöglichen.

Die Vormachtstellung der USA hängt in der geostrategischen Konzeption Brzezinskis davon ab, inwiefern die USA sich in Eurasien, dem insgesamt überlegenen und geopolitisch „axialen“ Kontinent, behaupten können: „Eurasien ist somit das Schachbrett, auf dem sich auch in Zukunft der Kampf um die globale Vorherrschaft abspielen wird.“ „Dieses riesige, merkwürdig geformte eurasische Schachbrett – das sich von Lissabon bis Wladiwostok erstreckt – ist der Schauplatz des global play.“

Amerika hat keine dauerhaften Freunde oder Feinde, nur Interessen.

Henry A. Kissinger über Amerika

Seit dem Zweiten Weltkrieg war es immer die Politik der USA, zu verhindern, dass Deutschland und Russland bzw. die UdSSR enger zusammenarbeiten. Das, obwohl die Deutschen eine historische Angst vor den Russen haben. Aber das sind die beiden größten Mächte Europas. Historisch gesehen gab es immer wirtschaftliche Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Das haben die USA immer versucht zu verhindern. Man darf nicht vergessen, dass in einem Nuklear-Krieg Europa das Schlachtfeld wäre. Das heißt, dass in so einem Fall die Interessen Europas und der Vereinigten Staaten nicht unbedingt dieselben wären.

UND, es war die Europäische Union, in der Person von Barroso, die von der Ukraine verlangt hat, sich zwischen Russland und der EU zu entscheiden.

Ausweg

„«Nichts ist schwerer als der Rückzug aus einer unhaltbaren Position»

Carl von Clausewitz (1780-1831)

… und das gilt mittlerweile für beide Seiten.

Kriege werden seit jeher nur auf zwei Arten beendet:

  1. durch völlige Zerstörung bzw. Ermattung eines der Gegner, oder
  2. durch Verhandlungen und Erreichen eines Vertrages.

Punkt 1 wird bei einer derartigen Atommacht wohl nicht zu erreichen sein, also …

Der 500 Tag dieses Krieges könnte nun der Zeitpunkt für einen sofortigen Waffenstillstand und die Entsendung einer Friedenstruppe der Vereinten Nationen oder der OSZE in die Ukraine sein, die den Waffenstillstand überwacht und für eine Trennung der Konfliktparteien und die Entwaffnung nicht regulärer Kämpfer auf beiden Seiten des Konflikts sorgt.

(Ich habe selbst als UN-Soldat in einem „eingefrorenen Konflikt“ gedient).

Laut einer geleakten Pentagon-Analyse vom 23. Februar, die im Internet veröffentlicht wurde, werden die Kämpfe im Jahr 2023 mit geringfügigen Geländegewinnen für beide Seiten enden, da „nicht genügend einsatzfähiges Militär und Munition“ zur Verfügung stehen. Die US-Papiere zeigen auch, dass in Washington Besorgnis über ukrainische Angriffe auf russisches Territorium und möglicherweise sogar auf Moskau besteht, da solche Angriffe Auswirkungen auf die Haltung Chinas gegenüber dem Konflikt haben würden.

Nur Waffenlieferungen halten die Ukraine in der Lage, überhaupt zu verhandeln. Aber wenn der Krieg nicht militärisch entschieden werden kann, dann sind Waffen eben auch nicht das Ziel, sondern nur Hilfsmittel auf dem Weg dorthin.

Das Ziel bleibt: miteinander reden. Am besten ohne Vorbedingungen. Das Ergebnis kann kein von China oder sonst wem vorab präsentierte Friedensplan sein. Es bleibt: Verhandlungssache.

Europa muss sich von den Vereinigten Staaten abkoppeln und eine vermittelnde Funktion zwischen den rivalisierenden Weltmächten einnehmen. Deutschland und Frankreich zusammen haben das Potenzial, eine eigenständige europäische Außen- und Sicherheitspolitik aufzubauen.

Europa hat jetzt die höchsten Energiepreise. Europäische Industriebetriebe sind dabei, abzuwandern und neue Niederlassungen in den USA zu gründen. Auch die Riesenaufträge für die US-Rüstungsindustrie und die exorbitanten Gewinne, die die umweltschädliche US-Fracking-Industrie einfährt, zeigen überdeutlich, wem dieser Krieg und die Sanktionen nützen.

Eine kluge Strategie wäre, ihm einen diplomatischen Ausweg zu bieten. Deutschland sollte dafür eine couragierte Initiative mit den USA und anderen europäischen Ländern ergreifen. In der Bundesregierung wird zuletzt immer wieder von einer Führungsrolle gesprochen, die Deutschland einnehmen solle. Das wäre eine Chance, sie zu ergreifen (wird aber mit dem derzeitigen Personal – einer vorsichtig formuliert intellektuell höchst überforderten Außenministerin und grünen Kriegstreibern wohl nichts).

Die vergebenen österreichischen Chancen, wären ein eigenes Kapitel.

RÜCKBLICK 2014

Hierzulande wurde kaum Notiz genommen von der Resolution 758 des US-Repräsentantenhauses. Nach Einschätzung des früheren amerikanischen Präsidentschaftskandidaten Ron Paul handelt es sich um einen höchst gefährlichen Be-schluss: Er warnt vor dem Dritten Weltkrieg.

Ron Paul nennt die Resolution 758 des US-Repräsentantenhauses eines der „schlimmsten Werke von Gesetzgebung“, das jemals beschlossen worden sei. Das Dokument sei „16 Seiten Kriegspropaganda, die selbst Neocons die Schamesröte ins Gesicht treiben würde, wenn sie dazu fähig wären“.

Harte Worte – auch für Ron Paul. Der frühere republikanische Kongressabgeordnete, der 2008 und 2012 als Präsidentschaftskandidat ins Rennen ging, nimmt bei Kritik selten ein Blatt vor den Mund, egal ob ein Republikaner oder ein Demokrat im Weißen Haus residiert.
Was in der Resolution steht
In dem Papier, das das Repräsentantenhaus vergangene Woche mit nur zehn Gegenstimmen beschlossen hat, verurteilen die Abgeordneten die Ukraine-Politik von Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Schärfste. Sie werfen Moskau eine „Politik der Aggression“ gegen Nachbarländer vor – mit dem Ziel politischer und wirtschaftlicher Dominanz.

  • Zur langen Liste der Vorwürfe zählen Russlands Invasion in der Ukraine, die militärische Unterstützung der Separatisten und der Bruch internationaler Abkommen. Allein Russland und die Separatisten werden für das Scheitern der Waffenruhe verantwortlich gemacht. Weiter steht für die Abgeordneten fest: Die Rebellen schossen MH17 ab. Das ist allerdings noch nicht geklärt.
  • Putin habe in Russland ein autoritäres Regime errichtet. Daraus folgend erheben die Abgeordneten eine Reihe von Forderungen an Barack Obama. Allen voran rufen sie den US-Präsidenten auf, die Ukraine mit tödlichen und nicht-tödlichen Waffen zu versorgen, Militärtrainings zu ermöglichen und die Sanktionen zu verschärfen.
  • Die USA müssten den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko dabei unterstützen, „dauerhaften Frieden“ in der Ukraine zu errichten. Voraussetzung seien der Rückzug der russischen Truppen, die komplette Entwaffnung der Separatisten sowie eine Politik, die russische Einflussnahme zurückdrängt. Erwünscht ist dagegen ein stärkerer westlicher Einfluss in der Ostukraine: etwa durch den Sender Radio Free Europe. Von Russland fordern die Parlamentarier, sich nicht nur aus der Ukraine, sondern auch aus Moldau und Georgien zurückzuziehen.
Paul warnt vor Drittem Weltkrieg

Ron Paul warnt nun, die Resolution sei eine neue Eskalationsstufe und könne in Krieg ausufern. „Rücksichtsloser Kongress erklärt Russland den Krieg“, betitelt er einen Brandbrief auf der Homepage seines „Ron Paul Institute for Peace and Prosperit“. In seiner Zeit als Kongressabgeordneter habe er festgestellt, dass diese Art von Resolutionen zwar als „harmlose“ Meinungsbekundungen dargestellt würden, oft aber zu Sanktionen und Krieg führten. Als Beispiel führt Paul den „Iraq Liberation Act“ an, den er 1998 vergeblich zu verhindern versuchte. „Ich wusste, das Dokument führt zu einem Krieg.“ Weiter versichert er: „Ich kämpfte nicht dagegen, weil ich ein Bewunderer von Saddam Hussein war – wie ich jetzt auch kein Bewunderer von Putin oder einem anderen ausländischen Staatslenker bin – eher weil ich wusste, dass ein erneuter Krieg gegen den Irak nicht die Probleme lösen würde, sondern die Dinge wahrscheinlich verschlechtern würde. Wir wissen alle, was dann geschah.“

Deshalb könne er kaum glauben, dass erneut eine derartige Resolution verabschiedet wurde, und dieses Mal sei die Gefahr noch größer: Einen Krieg mit Russland zu provozieren könnte zur totalen Zerstörung führen, warnt Paul.

RESOLUTION

BARBAROSSA UND DIE RAF

Ursprünglich hatte sich die Grüne Jugend München für eine Würdigung auf diesem Platz beworben.

Auf Twitter verlautbarte sie: „Russland wollte ab der zweiten Hälfte in die ‚Riege der europäischen Großmächte‘ aufsteigen. Das große russische Reich konnte seine damalige Größe nur durch Siedlungseroberung erreichen, wobei die Expansion nicht auf Übersee, sondern auf den Norden, asiatische Nachbarländer und die indigene Bevölkerung im Süden abzielte. Den damaligen Höhepunkt stellte 1941 die ‚Operation Barbarossa‘ dar.

Jetzt hat der hoffnungsvolle Nachwuchs der grünen Partei diesen Post gelöscht mit dem Hinweis, ihm sei bei der Recherche ein Fehler unterlaufen.

Nun, wenn die sich schon bei sowas »vertun«, immerhin sollte man gar nicht »recherchieren« müssen, um zu wissen, wer wen überfallen hat damals (andererseits warte ich nur darauf, dass selbst die Grünen die Präventivkriegslüge aufgreifen, um den Russen auch die Schuld am Zweiten Weltkrieg in die Schuhe zu schieben), weiß man doch schon, was man vom Rest ihrer »Geschichtsanalyse« halten kann.

Wie auch immer, diese Jugendorganisation hat ihre Parteiführung verdient und umgekehrt. 

PS: Dumme Geschichtslosigkeit ist aber kein Privileg der Jugend, merke Auschwitz wurde, wie wir im WELT-TV erfahren konnten von der RAF – Rote Armee Fraktion befreit.

We are fighting a war against Russia

Dies ist eine Entscheidung der deutschen Regierung, die sich für eine erhebliche Eskalation des Stellvertreterkriegs der NATO gegen Russland in der Ukraine bis hin zu den letzten Ukrainern entschieden hat. Wenn deutsche Panzer in der Ukraine gegen russische Truppen kämpfen, klingelt es in meinem Land, das 27 Millionen Menschen im Kampf gegen deutsche Faschisten verloren hat.

mdr – Sag feig!

Einmal ein vernünftiger Kommentar im ÖRR, und dafür muss sich der mdr quasi entschuldigen!

(Anm. Name der Kommentatorin wird auf der mdr-Seite nicht genannt)
KOMMENTAR mdr:

Zu diesem Kommentar erreichen uns eine Vielzahl an Rückmeldungen. Aus diesem Grund eine Erklärung der MDR-Chefredaktion:

Panzer-Lieferungen werden von vielen Menschen bundesweit und von einer Mehrheit im Osten Deutschlands abgelehnt (Quelle: Infratest/dimap). Viele Menschen ängstigt der Krieg in der Ukraine und mögliche Folgen.

Die Vielfalt von Perspektiven und Meinungen in einer Gesellschaft breit und differenziert abzubilden, ist ein wichtiger Bestandteil des öffentlich-rechtlichen Programmauftrags.

Dazu zählen neben diesem Kommentar kontinuierlich Formate und Inhalte auf all unseren Ausspielwegen, die sich sehr differenziert mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine auseinandersetzen.

Gleichwohl sieht die Chefredaktion bei diesem Kommentar unsere journalistischen Qualitätskriterien bzgl. der Äußerungen zu der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses, Frau Strack-Zimmermann, nicht ausreichend berücksichtigt. Wir werden dies in der Redaktion auswerten.

Aus Gründen der Transparenz haben wir uns entschieden, den Kommentar nicht zu bearbeiten. 

Heißt also: Wir suchen uns per kontrolliertem Zufall Menschen aus, beschallen diese dann mit der von der Regierung bevorzugten Meinung handverlesener „Experten“ zu dem Thema und bitten sie am Schluss, etwas zu empfehlen, was der Agenda entspricht.

So richtig?

SO VIEL zum freien ausgewogenen ÖRR

Statt einer Neujahrsansprache

Die Abschiedsrede von Präsident Dwight D. Eisenhower, berühmt für ihren Hinweis auf den „militärisch-industriellen Komplex„, ist eine der berühmtesten Reden der amerikanischen Geschichte. Ihre Bedeutung wird seither von Historikern analysiert und debattiert. Präsident Eisenhower hielt die Rede am 17. Januar 1961

An meine Völker!

Der 12. November 1918 nimmt als Tag der Ausrufung der Republik Österreich in den Geschichtsbüchern des Landes einen besonderen Platz ein. Der Tag davor ist jedoch aus österreichischer Sicht nicht minder bedeutungsvoll.

In Wien war in jenen Tagen die notorisch schlechte Versorgungslage noch prekärer geworden, und am 11. November 1918 berichteten die Zeitungen über weitere Kürzungen der ohnehin knappen Fleischrationen. Der Theaterbetrieb in der Hauptstadt hingegen lief scheinbar von allem unbeeindruckt: Das „Deutsche Volkstheater“ spielte am 11. November Schillers „Die Räuber“, im „Raimundtheater“ stand an jenem Tag „Das Dreimäderlhaus“ auf dem Programm, und „Das neue Wiener Stadttheater“ fand seine Antwort auf das Weltgeschehen, indem es „Der Kongress tanzt“ gab.

Um zirka 15 Uhr unterzeichnete Kaiser Karl schließlich im Schloss Schönbrunn jenes Manifest, das keine Abdankung im formellen Sinn, sondern lediglich einen Verzicht auf „jeden Anteil an den Staatsgeschäften“ vonseiten Karls enthielt. Doch schon während dieser Zeremonie wurde die Erklärung in der österreichischen Staatsdruckerei als Sonderausgabe der amtlichen „Wiener Zeitung“ und in Form eines Plakates gedruckt.

Am Abend verließ Karl mit seiner Familie das Schloss Schönbrunn und begab sich in das östlich von Wien gelegene Schloss Eckartsau im Marchfeld.

Alles Gute zum Reformationstag?

Es wäre wohl angebrachter, den Reformationstag weniger als Luthertag, sondern als einen Tag zum Reformationsjubiläum zu betrachten.

Luther hat 1523 gefordert, Juden sollten alle Berufe offenstehen. Damals war das ungewöhnlich. Aber, bereits der frühe Luther hat die Anzeichen gezeigt, die sich – vielleicht aus persönlicher Enttäuschung – später radikal artikuliert haben. Dieses Angebot, den Juden alle Berufe offenstehen zu lassen, war ein sehr falsches: Luther hat das an die Bedingung geknüpft, sich vom Judentum abzuwenden und dem Christentum zuzukehren. Das war ein Missionierungsversuch mit pseudofreundlicher Geste.

In seiner ersten Streitschrift, „Von den Jüden und jren Lügen“, greift Luther gängige Stereotypen der antijüdischen Polemik auf. Die jüdische Bibelauslegung sei verlogen und gehe mit Lästerungen gegen Christus und Maria einher. Den Juden selbst dürfe man nicht trauen. Die Fürsten sollten harte Maßnahmen gegen sie ergreifen, da sie grundsätzlich unbekehrbar und Feinde der christlichen Gesellschaft seien. Man solle sie des Landes verweisen und entrechten. Eine solche Politik könne man als eine logische Folge des strafenden Zornes Gottes

1543 forderte Luther, Synagogen in Brand zu stecken, ein Lehrverbot für Rabbiner auszusprechen und die Juden aus dem Land zu vertreiben.

Den Reformationsgedanken gedenken, ja, einen Antisemiten ehren, nein.

ICH GUT, DU NAZI

Der Begriff «Nazi» ist zur populistischen Folklore geworden und ersetzt das Argument.

Halten Sie Ihr Maul, Herr Mayer. Sie sind ein Nazi!“ So oder so ähnlich redet man sich heute online an, meist in den Kommentarspalten auf Twitter oder Facebook. Man kennt ihn nicht, weiß nichts über ihn – und behauptet trotzdem: Herr Mayer ist ein Nazi.

Menschen werden heute sehr schnell als Nazi deklariert. Wenn sie klarmachen, dass sie Angst vor einem angeblich wachsenden Einfluss des Islams haben, zum Beispiel. Wenn sie zugeben, die AfD/FPÖ gewählt zu haben oder Mitglied dieser Partei sind. Wenn sie sich stark gegen links aussprechen. Wenn sie erzkonservativ sind.

All diese Punkte machen zwar wahrscheinlich, dass diese Menschen dem rechten politischen Spektrum angehören – zu Nazis macht sie das allerdings noch lange nicht.

Warum also wird der Begriff Nazi trotzdem so inflationär und oft zu Unrecht gegen andere verwendet? Vermutlich, weil es zunächst alles einfacher macht: Die pauschale Abstempelung als Nationalsozialist beziehungsweise Neonazi entzieht dem Gegenüber automatisch die Diskussionswürdigkeit. Man muss sich nicht mehr mit ihm auseinandersetzen. Denn in die braunste aller Ecken gedrängt, ist das Gegenüber nun erst einmal damit beschäftigt, sich von dem Vorwurf wieder reinzuwaschen. Und das kann verdammt schwierig sein. Denn: Wer will schon glauben, was ein potenzieller Nazi sagt? Könnte ja geschickte Propaganda sein.

Ein solches Totschlagargument killt vielleicht die Diskussion – aber eben nicht das Problem

Deshalb ist es wichtig, den Begriff Nazi nur auf Menschen anzuwenden, auf die er tatsächlich passt: Also solche, die sich gerne im Dritten Reich wiederfänden. In jedem anderen Fall ist der Gebrauch des Wortes gefährlicher Missbrauch. Denn rechte Politik hat viele Gesichter – und auch die muss man sich trauen, anzuschauen.

Darunter findet man Erzkonservative, die Angst vor Fremdem und Veränderung haben. Aber auch Protestwähler, die oft nicht fremdenfeindlich sind, unterstützen inzwischen rechte Parteien. Und am äußersten Rand dieser Gruppe gibt es dann eben auch die Rechtsextremen, die unsere demokratische Grundordnung am liebsten abschaffen würden – und vielleicht sogar bereit sind, für dieses Ziel Gewalt anzuwenden. Wer zwischen diesen Leuten nicht unterscheiden will, gibt zu früh auf und bedient das gleiche Schubladendenken, das er bei der Gegenseite verteufelt.

Die inflationäre Verwendung des Begriffes Nazi ist eben meist völlig unangemessen. Sie trägt unter anderem dazu bei, dass dieser Begriff normalisiert wird und seinen Schrecken verliert. Damit wird auch das Nazi-Regime selbst verharmlost.

HELDENVEREHRUNG

Die kritiklose „Heldenverehrung“ Präsident Selenskyj ist nicht unproblematisch.

So verleiht Selenskyj am 1. Dezember 2021 im ukrainischen Parlament Dmitro Kozjubailo, Kommandeur der faschistischen Organisation »Rechter Sektor«, den Titel »Held der Ukraine«. Am 2. März 2022 ernannte Präsident Selenskyj (Dekrete Nr. 87/2022 und Nr. 88/2022) die Generäle Igor Taburets und Maxim Martschenko zu Gouverneuren der Regionen Tscherkassy und Odessa. General Igor Taburets ist der ehemalige Kommandeur des Militärischen Geheimdienstes. General Maxim Martschenko ist der ehemalige Kommandeur des Nazi-Aidar-Bataillons. (Das Aidar-Bataillon gehört, wie die anderen ukrainischen „Freiwilligenbataillone“ – beispielsweise das berühmt-berüchtigte Asow-Bataillon – mittlerweile offiziell zu dem ukrainischen Innenministerium unterstellten ukrainischen Nationalgarde, die übrigens der NATO als ein dem ukrainischen Militär gleichwertiger Partner gilt).

Wolodymyr Selenskyj verleiht im ukrainischen Parlament Dmytro Ko
Wolodimir Selenskij verleiht im ukrainischen Parlament Dmitro Kozjubailo, Kommandeur der faschistischen Organisation »Rechter Sektor«, den Titel »Held der Ukraine«, 1.12.2021

Und auch die Ukraine und Selenskyj habe ihre Oligarchen. Fast alle Massenmedien gehören Politikern oder Oligarchen und sind vor allem Mittel im Kampf um wirtschaftliche und politische Macht. Immer wieder werden Medienschaffende mit Gewalt an ihrer Arbeit gehindert oder bedroht. (Stw. Ex-Präsident Poroschenko (TV-Sender) und Wiktor Medwedtschuk. Letzterer ist nicht nur ein enger Freund des russischen Präsidenten Putin, sondern auch Medienbesitzer und Abgeordneter im ukrainischen Parlament.) Aber auch die Journalisten des öffentlichen Senders UA:Perschyj („UA:Erster“) beklagten sich im Oktober darüber, dass das Präsidentenbüro Druck auf sie ausgeübt habe, um die Auswahl der Gäste in den Sendungen zu beeinflussen. (Rangliste der Pressefreiheit: 97 von 180).

Ich würde auch im Hinterkopf behalten, dass die Ukrainische (Kollaborations) Geschichte, inkl. Holocaustbeteiligung (14. Waffen-Grenadier-Division der SS (galizische Nr. 1), Ukrainische Hilfspolizei, ...), noch lange nicht aufgearbeitet ist, daraus ein schlampiges Verhältnis zur Geschichte existiert (Botschafter Andrii Melnyk legt 2015 in München Blumen auf dem Grab des Antisemiten, Faschisten und Kollaborateurs Stepan Bandera) und durch einen Beschluss des Kiewer Stadtparlaments vom Juli 2016 wurde der Moskauer Prospekt der Hauptstadt in Stepan-Bandera-Prospekt (Проспект Степана Бандери) umbenannt.

Oeyrdi (@oeyrdi) / Twitter

Unter dem 2019 gewählten Präsidenten Selenskyj ist zwar der Versuch eines Wandels in der Geschichtspolitik festzustellen, sie hat sich jedoch nicht völlig verändert, da der neue Kulturminister politisch ähnlich denkt wie sein Vorgänger. Dies bedeutet auch, dass die beiden nach Bandera und Schuchewytsch benannten Straßen in Kiew so benannt bleiben.

Der Einfluss Präsident Wolodymyr Selenskyjs im Parlament schwindet zunehmend. Seine Partei, »Diener des Volkes« hat zwar am Papier die absolute Mehrheit der Sitze, die Realität sieht jedoch anders aus. Die meisten Abgeordneten stehen unter dem Einfluss ukrainischer Oligarchen und stimmen nicht im Sinne des Präsidenten ab.

Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt die ukrainische Geschichte aufzuarbeiten, aber ausblenden würde ich dies alles nicht, und auch im Hinblick auf „EU-sofort“ beachten.

Echt jetzt?

Eine Macht mit 11 Flugzeugträgerverbänden, geschätzten 800 Militärstützpunkten in 80 Ländern (das sind 90% – 95% der gesamten ausländischen Militärstützpunkte der Welt, also auch anderer Länder wie z.B. Russland, Großbritannien, Frankreich: je 10 – 20, China: 1).

Seit 1980 haben die USA in 14 Ländern des Nahen- und Mittleren Ostens in mindestens 23 Fällen US-Stützpunkte für Kriege oder militärische Interventionen eingesetzt, die einen Weltkrieg wegen Raketen auf Kuba riskierte, die fast beliebig Truppen weltweit – auch ohne UN-Mandat – in Kriege im Ausland sendet, macht jetzt auf Bedrohung des Weltfriedens, weil ein (zugegeben bedenklicher) Präsident, keine weitere NATO-Ausdehnung an die unmittelbare Grenze seines Landes akzeptieren will?

Woke Taliban

Arbeitgeber können Arbeitnehmern das Tragen religiöser Kleidung oder Symbole am Arbeitsplatz verbieten. Das entschied Europas oberster Gerichtshof und löste damit Proteste von muslimischen und jüdischen Gruppen aus.

Warum eigentlich immer diese verlangte Sonderstellung von Religion? Ich nehme an, es gäbe keine oder kaum Diskussion darüber, politische Symbole am Arbeitsplatz nicht zu zeigen. Aber beim Stw. „Religion“ knicken alle ein. Religionsfreiheit in einer modernen Gesellschaft ist doch Glaubensfreiheit, die freie Wahl des Glaubensbekenntnisses und speziell auch der Freiheit vom Glauben, und nicht ein Grundrecht auf jede beliebige Verhaltensweise.

Spitz gesagt, ist die Grenze zu den IS-Salafisten-Taliban dann fließend, religiöse Gebote werden über staatliche Gesetze gestellt, bzw. wird verlangt, staatliche Gesetze mögen sich religiösen Geboten unterordnen. Kann man machen, aber man muss dan auch sehen und akzeptieren was man tut.

Genau So wie die woken Denkmalstürmer heute Denkmäler von unliebsamen historischen Personen – ohne Diskussion -v om Sockel kippen, haben die Taliban 2001 die Buddha-Statuen von Bamiyan – unliebsame religiöse Statuen – gesprengt.

Beim gestürzten Südstaatengeneral ist der Beifall groß, bei Bamiyan die Empörung.